Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
liefen, hätte es schon der Explosion einer schmutzigen Bombe in der Innenstadt von Caldwell bedurft, um ihn noch in Erstaunen zu versetzen.
    Er tastete nach der Fernbedienung.
    »… Robert Belthower, 36, wurde kurz nach Mitternacht in einer kleinen Straße unweit des Fundorts der beiden Leichen vom Freitagabend entdeckt. Momentan liegt er im Krankenhaus St. Francis , sein Zustand ist kritisch. Bisher gibt es keine Verdächtigen …«
    Es war der Mann aus dem Iron Mask. Der mit Marie-Terese auf der Toilette gewesen war.
    Vin schnappte sich das Telefon und wählte eine Nummer.
    Erst nach dem vierten Klingeln wurde abgehoben, und Jims Stimme klang gepresst, als wollte der nicht mit ihm reden. »Hallo, Vin.«
    Immer noch Bock, meine Seele zu retten? , wollte er spotten. »Hast du die Nachrichten gesehen?«
    Langes Zögern. »Du meinst wegen Devina?«
    »Ja. Aber das war ich nicht, ich schwöre es - ich habe sie zuletzt am Nachmittag gesehen, als ich mit ihr Schluss gemacht habe und sie mit dem Diamantring aus der Wohnung verschwunden ist - gern geschehen. Aber eigentlich rufe ich wegen diesem Kerl an, den sie zusammengeschlagen in der Innenstadt gefunden haben. Er war am Samstag bei Marie-Terese. Ich hab ihn mit ihr zusammen gesehen. Das wären dann schon drei Männer innerhalb von vierundzwanzig Stunden, die … hallo? Jim?« Als nur ein M-hm am anderen Ende ertönte, war klar, wo das Problem lag. »Hör mal, ich hab Devina nichts angetan, auch wenn du mir das sicher nicht glaubst.« Weiteres ausgedehntes Schweigen. »Hallo? Ach Scheiße, glaubst du im Ernst, ich könnte einer Frau so was antun?«
    »Ich dachte, du rufst meinetwegen an.«
    Jetzt war Jim an der Reihe mit Schweigen. Dann: »Warum?«
    Lange Pause. »Sie hat gesagt, sie hat dir alles erzählt. Das mit uns.«
    »Uns? Welches uns?«
    »Sie sagte, dass du deshalb durchgedreht bist und sie geschlagen hast.«
    Vins Hand schloss sich fester um das Glas. »Was genau gibt es denn über euch beide zu erzählen?«
    Der unterdrückte Fluch in der Leitung war universal verständlich als Sex-der-nicht-hätte-passieren-dürfen.
    Vins Schultern und Arme verkrampften sich heftig. »Willst du mich verarschen? Willst du mich verdammt noch mal verarschen?«
    »Es tut mir leid …«
    Das Glas zerbarst in Vins Hand, Whiskey spritzte in alle Richtungen, durchweichte seinen Ärmel, landete vorne auf dem Hemd und der Hose.
    Er beendete das Gespräch, indem er sein Handy quer durch den Raum schmiss.
    Als Jim die rote Taste drückte, hätte er wetten mögen, dass das Gespräch am anderen Ende der Leitung nicht so gesittet beendet worden war.
    Im Gegenteil, er hatte so eine Ahnung, dass das Telefon, das Vin gerade am Ohr gehabt hatte, jetzt Futter für eine Kehrschaufel war.
    Super. Ganz beschissen großartig.
    Nachdem er sich ausgiebig die Augen gerieben hatte, konzentrierte er sich wieder auf die Krankenhaustür und ließ den ersten Teil des Telefonats sacken: Noch ein Mann überfallen, der eine Verbindung zu Marie-Terese hatte. Und als Vin anrief, war das sein Hauptanliegen gewesen, trotz des unbedeutenden Umstands, dass er - hoppala - der schweren Körperverletzung beschuldigt wurde, weil er angeblich seine Freundin vermöbelt hatte.
    Die Sache mit Marie-Terese bedeutete ihm nach wie vor sehr viel. Was irgendwie gar nicht so toll war.
    Mannomann, dieser seltsame Auftrag raste im Sturzflug gen Hölle.
    Jim schielte nach seiner Uhr und nahm dann seine Beobachtung des Kommens und Gehens durch die automatische Tür des Krankenhaustrakts wieder auf. Es war kurz vor eins, Devinas Familie müsste also jeden Moment auftauchen, und dann würde sie mit ihnen gemeinsam wegfahren.
    Mein Gott, Devina war ja so eine Lügnerin.
    Zu diesem Schluss zu kommen erschien ihm wie ein Sakrileg, so wie das Gesicht der Frau aussah, aber die Wahrheit war nicht zu leugnen: Vin hatte nichts von Donnerstagabend und dem, was in Jims Pick-up passiert war, gewusst. Er hatte nicht den blassesten Schimmer gehabt. Seine totale Ahnungslosigkeit hatte sich in seiner geschockten Stimme offenbart.
    Warum aber hatte Devina dann behauptet, sie hätte ihm davon erzählt? Und worüber hatte sie noch gelogen?
    Jedenfalls machte das Vins Beteuerungen um einiges glaubwürdiger.
    Ein Uhr kam und verstrich. Halb zwei. Zwei. Devina musste bald herauskommen, vorausgesetzt, es dauerte etwa eine Stunde, die Formalitäten zu erledigen, und ihre Angehörigen waren pünktlich - und vorausgesetzt, sie nahm keinen anderen

Weitere Kostenlose Bücher