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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihrem eigenen Vater nicht mehr vertrauen zu können.
    Seine Stimme klang nicht fest, als er endlich anfing: »Rekrutiert für die X-Ops wurde ich damals 1964. Ich stand kurz davor, meine Ausbildung in West Point abzuschließen, als ein Mann auf mich zukam, der sich Jeremiah nannte. Was mir von dem Treffen am stärksten in Erinnerung geblieben ist, war seine Anonymität - er sah eher wie ein Buchhalter aus als wie ein Spion. Er sagte, es gebe eine militärische Eliteabteilung, für die ich befähigt sei, und fragte, ob ich Interesse daran hätte, mehr darüber zu erfahren. Als ich wissen wollte, warum gerade ich - immerhin war ich nur der Drittbeste meines Jahrgangs -, meinte er, Noten seien nicht alles.«
    Griers Vater machte eine kleine Pause, als erinnerte er sich beinahe fünfzig Jahre später noch an jedes Wort. »Ich war interessiert, lehnte aber letzten Endes ab. Damals war ich bereits als Offizier der Armee beigetreten, und es kam mir unehrenhaft vor, einen Rückzieher zu machen. Ich sah den Mann nicht wieder ... bis ich sieben Jahre später zurück ins zivile Leben wechselte und gerade mein Jurastudium beendete. Warum ich dann Ja gesagt habe, weiß ich nicht so genau ... aber um die Zeit habe ich deine Mutter geheiratet und bin in die Familienkanzlei eingestiegen ... und hatte das Gefühl, mein Leben wäre vorbei. Ich lechzte nach Abenteuer, und da war nichts ...« Er runzelte die Stirn und warf Grier einen raschen Blick zu. »Das soll nicht bedeuten, dass ich deine Mutter nicht geliebt habe. Ich brauchte nur ... etwas mehr.«
    Sie wusste nur zu gut, wie er sich fühlte. Sie lebte mit demselben Hunger nach Gefahr, nach Grenzen, die ein normales Leben nicht zu bieten schien.
    Doch die Folgen, die es hatte, diesen Hunger zu stillen, waren es nicht wert, glaubte sie allmählich.
    Mit einem mit Monogramm versehenen Taschentuch trocknete ihr Vater sich die Augen. »Ich sagte Jeremiah - dem Mann, der mich aufgesucht hatte -, ich könnte nicht einfach komplett aus dem Leben verschwinden, aber ich sei interessiert an etwas anderem, egal was. So fing es an. Im Laufe der Zeit reiste ich regelmäßig zu Spionageaufträgen ins Ausland, und unsere Kanzlei gab mir den Spielraum dazu, weil ich der Enkel des Gründers war. Ich kannte nie den gesamten Umfang der Aufträge, die ich als Agent erhielt ... aber aus Zeitung und Fernsehen konnte ich mir zusammenreimen, was die Folgen waren. Dass Maßnahmen gegen gewisse Individuen ergriffen wurden ...«
    »Du meinst Morde«, warf sie bitter ein.
    »Attentate.«
    »Wo ist da bitte schön der Unterschied?«
    »Es gibt einen.« Ihr Vater nickte. »Morde dienen keinem Zweck.«
    »Das Ergebnis ist dasselbe.«
    Er verstummte, aber sie war nicht bereit, die Geschichte hier enden zu lassen. »Was ist mit Daniel?«
    Ihr Vater atmete lang und hörbar aus. »Nach ungefähr sieben oder acht Jahren dämmerte mir, dass ich Teil von etwas war, womit ich nicht leben konnte. Die Telefonate, die Leute, die zu uns nach Hause kamen, die Reisen, die Tage bis Wochen dauerten ... von den Konsequenzen meines Handelns mal ganz zu schweigen. Ich konnte nicht mehr schlafen, mich nicht mehr konzentrieren. Und lieber Himmel, der Tribut, den das alles von deiner Mutter forderte, war gewaltig, und auch euch beide beeinflusste es - ihr wart zwar damals noch klein, aber ihr habt die Spannungen und meine Abwesenheiten bemerkt. Von da an versuchte ich, auszusteigen.« Der Blick ihres Vaters wanderte zu lsaac. »Doch ich fand bald heraus, dass ... man nicht einfach aussteigt. Im Nachhinein betrachtet, war ich naiv, so verdammt naiv. Ich hätte es wissen müssen, bei den Dingen, mit denen ich beauftragt wurde - ich war zu verstrickt in die Sache. Trotzdem hatte ich keine Wahl. Deine Mutter hielt es nicht mehr aus, sie trank viel. Und dann fing Daniel an ...«
    Drogen zu nehmen, beendete Grier den Satz im Geiste. In der siebten, achten Klasse hatte er angefangen. Erst Alkohol, dann Haschisch ... dann LSD und Pilze. Dann kam der beinharte Kontakt mit Kokain, gefolgt vom watteweichen Leichenhallenfüller Heroin.
    Ihr Vater faltete sein Taschentuch mit militärischer Präzision zusammen. »Als meine ersten zaghaften Anfragen in Sachen Ausstieg mit einem dröhnenden Nein beantwortet wurden, bekam ich Angst, dass sie mich während eines meiner Aufträge umbringen und es wie einen Unfall aussehen lassen würden. Jahrelang schwieg ich. Doch dann erfuhr ich etwas, das ich nicht hätte erfahren dürfen, etwas, das für einen

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