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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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beide.«
    Doch Childe wollte sich damit immer noch nicht zufriedengeben, er hob die Hand. »Jetzt hören Sie mir bitte ...«
    »Ich weiß, dass Sie Anwalt sind, aber es ist jetzt keine Zeit mehr für Debatten.«
    Das ließ den Mann kurz verstummen, als wäre er nicht an so einen Tonfall gewöhnt, dann aber sagte er: »In Ordnung, wenn Sie darauf bestehen.«
    »Das tue ich. Und es ist das Einzige, worüber ich nicht verhandle.«
    »Also gut.«
    Der Mann tigerte auf und ab. Auf und ab. Und ... blieb dann unmittelbar vor lsaac stehen.
    Er hielt eine Hand vor die Brust, Daumen und Zeigefinger bildeten einen Kreis. Dann sprach er, seine Worte waren kristallklar und ließen eine Spur von der Situation angemessener Besorgnis anklingen. »Großer Gott, was rede ich denn da ... Ich kann das nicht tun. Das ist nicht richtig. Tut mir leid, lsaac ... ich kann das nicht. Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Grier machte den Mund auf, doch lsaac fasste sie rechtzeitig am Handgelenk und drückte es: Ihr Vater deutete jetzt verstohlen in die Richtung, in der die Kellertreppe liegen musste.
    »Sind Sie ganz sicher?«, fragte lsaac in warnendem Tonfall. »Ich brauche Sie, und meiner Meinung nach machen Sie einen Riesenfehler.«
    »Sie sind derjenige, der einen Fehler macht, mein Sohn. Und ich würde Matthias auf der Stelle benachrichtigen, wenn Sie es nicht schon selbst getan hätten. Ich werde mich auf keinen Fall an einer Verschwörung gegen ihn beteiligen - und ich weigere mich, Sie zu unterstützen.« Childe stieß einen Fluch aus. »Ich brauche etwas zu trinken.«
    Damit drehte er sich um und durchquerte die Küche.
    Woraufhin Grier lsaac vorne an seiner Windjacke packte und dicht vor ihre Nase riss. Kaum hörbar zischte sie: »Kommt bloß nicht auf die Idee, mir wieder irgendeinen Quatsch von wegen Verschlusssache aufzutischen. Das könnt ihr euch von der Backe putzen.«
    Isaacs Augenbrauen knallten fast gegen seinen Haaransatz, während der alte Childe schon die Tür zum Keller öffnete.
    Mist, dachte er. Aber dieses Mal war sie ganz offenbar nicht gewillt, nachzugeben. Außerdem würde es ihr und ihrem Vater vielleicht helfen, sich wieder auszusöhnen, wenn sie jetzt mit eingeweiht wurde.
    »Ladies first«, flüsterte lsaac und ließ ihr mit einer galanten Handbewegung den Vortritt.

Dreißig
    Himmel, Südrasen
    Dass Nigel seinen beiden Lieblingskriegerengeln eine Audienz gewährte, geschah nicht aus Herzensgüte, und auch nicht mit gespannter Erwartung - und obwohl er und Colin, Bertie und Byron eigentlich gerade speisten. Doch diese Besucher waren nicht abzuweisen: Er wusste, warum Edward und Adrian hergekommen waren, und ihnen würde nicht gefallen, was er zu sagen hatte.
    Daher befand er, dass er ihnen persönlich gegenübertreten müsste.
    Und in der Tat marschierten die beiden Engel, nachdem sie weit jenseits des Rasens Gestalt angenommen hatten, wie zwei Rächer, die sie ja auch waren, über die Wiese heran.
    »Tut mir furchtbar leid«, murmelte Nigel seinen Beratern zu, »aber ihr müsst mich bitte kurz entschuldigen.«
    Er faltete seine Damastserviette zusammen und erhob sich, denn es bestand kein Anlass, den anderen die Mahlzeit zu ruinieren. Was im Folgenden zur Sprache käme, wäre ein gastronomischer Mord der besonders blutigen Art.
    Colin stand ebenfalls auf. Zwar hätte Nigel vorgezogen, diese Sache allein zu erledigen, aber der Engel wäre nicht davon abzubringen. Nichts und niemand konnte Colin umstimmen, selbst wenn es nur um seinen Nachtisch ging, von wichtigen Dingen einmal ganz zu schweigen.
    Nigel und Colin traten den Besuchern auf halbem Weg zwischen dem Punkt, an dem die beiden gelandet waren, und dem zwischen Ulmen stehenden, vornehm gedeckten Tisch entgegen.
    »Sie hat ihn«, sagte Edward ohne große Einleitung. »Wir wissen nicht, wie das passieren konnte ...«
    Nigel unterbrach ihn. »Er hat sich selbst ausgeliefert, um einem anderen das Weiterleben zu ermöglichen.«
    »Das hätte er nicht tun sollen. Er ist zu wertvoll.«
    Nigel warf einen Blick auf Adrian und stellte fest, dass der Engel ausnahmsweise einmal zu schweigsam war. Was das deutlichste Anzeichen für Wut war.
    Jetzt zupfte Nigel an seinen Manschettenknöpfen und schob die Ärmel seines Seidenhemdes in das Leinensakko. »Sie wird ihn nicht töten. Das kann sie nicht.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Es gibt nur wenige Dinge, in denen man ihr vertrauen kann, aber die Regeln wurden uns nicht von ihr auferlegt. Wenn sie Jim tötet, dann

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