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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Botschaft im Ausland in die Luft gejagt hatte. Ich brauchte dreieinhalb Wochen, um ihn zu finden, musste ihn über zwei Kontinente jagen. Schließlich hab ich ihn ausgerechnet in Paris aufgespürt. Die Stadt der Liebe, richtig? Ich hab ihn in einem Hinterhof erledigt. Hab mich von hinten angeschlichen und ihm die Kehle durchgeschnitten. Was ein Fehler war. Das ganze Blut ... Ich hätte ihm das Genick ...«
    Fluchend unterbrach er sich, seine Fachsimpelei war hier wohl kaum angebracht.
    »Es war ... schockierend unkompliziert für mich.« Er betrachtete seine Hände. »Es war, als wäre etwas über mich gekommen und hätte meine Gefühle weggesperrt. Hinterher bin ich einfach essen gegangen. Ich hab mir ein Pfeffersteak bestellt und alles aufgegessen. Es war ... großartig. Und während dieser Mahlzeit begriff ich, dass sie eine kluge Wahl getroffen hatten. Den Richtigen für den Job ausgesucht hatten. Da erst musste ich mich übergeben. Ich rannte durch den Hinterausgang aus dem Restaurant in einen Hinterhof genau wie den, in dem ich eine Stunde zuvor den Mann ermordet hatte. Weißt du, ich hatte nicht wirklich geglaubt, ein Killer zu sein, bis es mir nichts ausmachte.«
    »Aber es hat dir dann doch etwas ausgemacht.«
    »Ja. Scheiße - ich meine, Mist, ja, das hat es.« Nur das eine Mal aber. Ab dann war alles im grünen Bereich gewesen. Er war eiskalt. Hatte einen gesunden Appetit. Schlief wie ein Baby.
    Grier räusperte sich. »Wie haben sie dich rekrutiert?«
    »Das wirst du nicht glauben.«
    »Probier's aus.«
    »sKillerz.«
    »Wie bitte?«
    »Das ist ein Videospiel, bei dem man Attentate verüben muss. Vor ungefähr sieben oder acht Jahren entstanden die ersten Online-Spielgemeinschaften, und Ego-Shooter kamen ganz groß raus. sKillerz wurde von irgendeinem kranken Arschloch entwickelt, das angeblich noch nie jemand gesehen hat, das aber ein Genie ist, was Graphiken und Realismus betrifft. Ich wiederum hatte ein Händchen für Computer und Spaß« - am Leute Umbringen - »an dem Spiel. Schon bald gab es Hunderte von Leuten in dieser virtuellen Welt, mit allen möglichen Waffen und Identitäten in allen möglichen Städten und Ländern. Ich war ganz oben auf der Rangliste, an der Spitze. Ich hatte es einfach raus, mich an Leute heranzupirschen, die richtige Waffe auszusuchen und die Leichen zu entsorgen. Aber es war nur ein Spiel. Womit ich mir die Zeit vertrieb, wenn ich nicht auf dem Hof arbeiten musste. Dann, so ungefähr zwei Jahre, nachdem ich begonnen hatte, das Spiel zu zocken, fing ich an, mich beobachtet zu fühlen. Das ging ungefähr eine Woche lang so, bis eines Abends ein Kerl namens Jeremiah auf dem Hof auftauchte. Ich besserte gerade Zäune hinter dem Haus aus, und er erschien in einem Zivilfahrzeug.
    »Und was ist dann passiert?«, fragte sie, als er nicht weitersprach.
    »Das habe ich noch nie jemandem erzählt.«
    »Bitte hör nicht auf.« Sie stand auf und setzte sich mit ihrem Hocker neben ihn. »Es hilft mir. Also ... es ist natürlich auch verstörend. Aber ... bitte?«
    Gut, okay. Wenn sie ihn mit diesen riesigen, wunderschönen Augen ansah, konnte sie alles von ihm haben: Worte, Geschichten ... das schlagende Herz aus seiner Brust.
    lsaac rieb sich über das Gesicht und überlegte, wann er eigentlich so ein Weichei geworden war - ach, Moment einmal, es fiel ihm wieder ein: in dem Moment, als er in diesen kleinen Raum im Gefängnis gebracht worden war und so brav und anständig und höllisch klug vor ihm gesessen hatte.
    Weichei.
    Waschlappen.
    Heulsuse.
    »lsaac?«
    »Ja?« Na also, ging doch, er konnte immer noch auf seinen richtigen Namen reagieren, nicht nur auf eine Handvoll eierloser Schimpfworte.
    »Bitte ... sprich weiter mit mir.«
    Jetzt war er es, der sich räusperte. »Dieser Jeremiah machte mir das Angebot, für die Regierung zu arbeiten. Er sagte, dass er für die Armee nach Leuten wie mir suchen würde. Ich darauf: ›Nach Bauernjungen? Ihr sucht nach Bauerntrampeln?‹ Und dann, das werde ich niemals vergessen ... hat er mich direkt angesehen und gesagt: ›Du bist kein Bauer, Isaac.‹Das war's. Aber die Art, wie er das gesagt hat - als wüsste er ein Geheimnis über mich. Egal, jedenfalls ... Ich hab ihn für einen Schwachkopf gehalten und ihm das auch gesagt - ich hatte einen völlig verschlammten Overall an und eine John-Deere-Kappe auf und trug Arbeitsstiefel. Ich hatte keine Ahnung, für was zum Teufel er mich sonst halten sollte.« lsaac schielte kurz zu Grier. »Aber

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