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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht lange oder gut genug kenne, und natürlich weiß ich, dass ich nicht der richtige Mann für dich bin ... aber manche Dinge müssen einfach ausgesprochen werden.«
    Was keine extra Sendezeit brauchte, war die Riesenangst, die er in sich spürte.
    So unbedingt er auch das Richtige tun wollte, sein ehemaliger Boss hatte ihn total in der Hand: Kein Opfer war zu groß, um Griers Sicherheit zu gewährleisten. Selbst wenn Isaac dadurch seine eigene Rettung zunichtemachte. Oder Matthias' Sturz.
    Ein diskretes Räuspern schreckte ihn auf. Im Spiegelbild der Glastür über der Spüle sah er Griers Vater in der Küchentür stehen - und aus Respekt für die Tochter des Mannes trat Isaac zurück.
    »Kaffee, Vater?«, fragte Grier mit ruhiger Stimme, während sie sich zur Seite beugte und zwei Becher aus dem Schrank holte.
    »Ja, gern.«
    Isaac spürte den Blick des Mannes hin und her wandern, aber er würde garantiert keine dieser ungestellten Fragen beantworten.
    Und Grier offensichtlich auch nicht. »Sind wir dann so weit?«, fragte sie.
    Anstatt etwas zu erwidern, räusperte sich der Mann noch einmal. Zweifellos, weil er zu viel »Halt dich von dem Kerl fern« und »Fassen Sie meine Tochter nicht an« runterschlucken musste.
    Aber er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Für Letzteres war er um einiges zu spät dran, aber Ersteres ... war in der Mache.
    »Vater? Können wir loslegen?«
    »Alle werden morgen früh eintreffen ...«
    »Morgen früh?«
    »Das ist eine heikle Situation. Es mussten Ausreden gefunden werden - diese Männer und Frauen können sich nicht einfach ohne vernünftigen Grund verdrücken, ohne Fragen aufzuwerfen.«
    lsaac spürte, dass Grier ihn ansah, als suchte sie Unterstützung für ihren Protest, aber unter den gegebenen Umständen war er nicht ihrer Meinung. Morgen früh wäre perfekt.
    Bis dahin wäre er längst weg.
    Draußen im Hotel Comfort Inn & Suites in Framingham wachte Jim in seinem schwach beleuchteten Zimmer auf und fühlte sich wie nach einem Autounfall. Mit einem Sattelschlepper. Und ohne Sicherheitsgurt.
    Er lag im Bett, in Embryohaltung, sein zerschundener Körper hatte eine Kuhle in die Matratze gedrückt und sich dort eingegraben wie ein Hund, der sich zum Sterben in den Wald legt. Aber er war jetzt unsterblich ... und was das offenbar bedeutete war, dass egal, wie viel Schaden angerichtet wurde, er sich davon wieder erholte.
    Nur, dass das hier nicht funktionierte wie bei Samantha in Verliebt in eine Hexe: Ein bisschen Nase kräuseln, und alles war wieder paletti. Er fühlte sich sehr menschlich mit seinen Schmerzen, dem Brennen der Rippen beim Einatmen, den kurzen Aussetzern seines Herzens, das ungefähr so schlug, wie ein Betrunkener torkelte. Aber das Schlimmste war nicht das Physische, sondern das in seinem Kopf.
    Dass er Sissy in Devinas Reich zurückgelassen hatte, machte ihn völlig fertig.
    Als er endlich die Augen aufschlug, stellte er fest, dass es Morgen war; hinter Hunds zottigem Kopf leuchteten die roten Ziffern auf dem Wecker. 7:52.
    Morgenstund' hat Gold im Mund, dachte er, als er sich behutsam auf den Rücken drehte. Auf seiner anderen Seite lag Adrian und schlief wie ein Stein. Der Engel atmete tief, die Augen hüpften hinter den geschlossenen Lidern hin und her.
    Seiner finsteren Miene nach zu urteilen, hatte er offenbar nicht sonderlich viel Spaß im Land der Träume.
    Gott, was für eine Nacht, dachte Jim. Nachdem Colin ihn hier abgesetzt hatte, war er eigentlich davon ausgegangen, mit Hund allein zu bleiben. Doch dann war jemand durch das Nebenzimmer hereingeschlichen, und Jim hatte natürlich angenommen, dass es Eddie wäre - Krankenschwester zu spielen war eindeutig mehr seine Baustelle.
    Aber nein. Adrian war gekommen ... und geblieben.
    Im Augenblick fehlte Jim die Kraft, sich mit den Emotionen, die irgendjemands Mitgefühl bei ihm auslösen würde, auseinanderzusetzen, also wickelte er sich vorsichtig in seine Decke und stand auf. Seine Beine waren ungefähr so stabil wie Bleistifte, mühsam humpelte er zum Laptop hinüber. Ihm war irrsinnig schwindlig, und er schaffte es gerade noch bis zum Stuhl - wobei sein Arsch beim Hinsetzen höllisch wehtat.
    Obwohl er tierisch pissen musste, fuhr er den Dell hoch und wartete ungeduldig darauf, dass der Internetbrowser sich öffnete. Um sich unterdessen die Zeit zu vertreiben, untersuchte er die Striemen, welche die Drahtfesseln an seinen Handgelenken hinterlassen hatten. Sie bestanden aus einem Muster von

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