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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hellroten, gedrehten Linien, die glänzend und wund waren, und diese greifbare Erinnerung daran, wo er gewesen und was mit ihm gemacht worden war, marterte sein Hirn mit einer kleinen Exkursion in die posttraumatische Belastungsstörung. Wobei er sich strikt weigerte, sein Einverständnis zu diesem Ausflug zu geben.
    Also zwang er sich zur Konzentration und begann zu tippen, was mit seinen tauben Fingern ewig dauerte. Caldwell Courier Journal, »Suchen nach«: Cecilia Barten ...
    Tatsächlich wurde ein Artikel von vor zwei Wochen angezeigt, und Sissys Foto brachte Jims Sicht zum Verschwimmen; inmitten einer Gruppe Jugendlicher ihren Alters lächelte sie in die Kamera. Es war schwer zu sagen, wie viel Zeit zwischen dem Foto und ihrer Entführung durch Devina vergangen war - aber dass sie auf diesem Bild noch keine Ahnung davon hatte, was um die Ecke auf sie lauerte, machte sein unzuverlässiges Herz noch wankelmütiger in seiner Arbeitsmoral.
    Wahrscheinlich gut, dass sie nichts gewusst hatte.
    Und er würde Devina das so was von heimzahlen.
    Der einzige weitere Artikel war derjenige, der von ihrem Verschwinden eine Woche später berichtete, und jetzt wurde ihm auch klar, warum seine erste Suche gescheitert war: Ursprünglich hatte er nach ermordeten oder toten blonden Mädchen geforscht, nicht nach vermissten.
    Dämlicher Fehler.
    Die Details entsprachen dem, was sie ihm erzählt hatte: Sie hatte gerade auf dem Union College in Albany angefangen und die Ferien bei ihren Eltern in Caldwell verbracht. Zuletzt gesehen worden war sie, als sie um 21:00 Uhr das Haus verließ, um zum Supermarkt zu gehen.
    Keine Bilder von ihren Eltern. Aber er würde sie schon aufspüren.
    »Hast du sie gesehen?«, fragte Adrian mit einer Stimme wie Kies.
    »Ja.« Jim betrachtete das Foto, auf dem sein Mädchen inmitten ihrer Freunde lächelte. Dann blinzelte er und sah dasselbe blonde Haar verfilzt und blutverschmiert vor sich. »Wie kriege ich sie aus der Wand?«
    Am Ausatmen des Engels hörte man schon, dass er keine guten Neuigkeiten hatte. Und dass ihm das wehtat. »Gar nicht.«
    »Inakzeptabel. Es muss einen Weg geben.«
    »Ich habe jedenfalls keinen gefunden.« Es ertönte ein Kraftausdruck, dann ein Ächzen der Matratze und eine Reihe von Knackgeräuschen, als würde Ad sich strecken. »Bin gleich wieder da.«
    Schwere Schritte steuerten auf das andere Zimmer zu, ohne dass Jim auf den Abgang seines Kollegen reagierte. Als allerdings Hunds Schnauze an sein nacktes Bein stupste, senkte er den Blick.
    Große braune Augen musterten ihn aus einem Gesicht voll strohigem Fell. »Weißt du, wie man sie da herauskriegt? Sie gehört da nicht hin. Sie hätte niemals dort landen dürfen.«
    Das leise Winseln nahm Jim als Bestätigung dafür, dass das Tier ihm zustimmte - und außerdem dringend mal auf den Hundeabort musste.
    »Zwei Sekunden.« Jim bereitete sich innerlich darauf vor aufzustehen. »Ich muss kurz duschen.«
    Mühsam wuchtete er sich vom Stuhl hoch, ließ die Decke fallen und schlurfte in das mäßig große Badezimmer. Er schloss die Tür ab, knipste das Licht an, stellte sich vor die Kloschüssel und fragte sich, ob sein Schwanz wohl noch in irgendeiner Hinsicht funktionstüchtig war.
    Der rosa Strahl, den er pinkelte, beantwortete immerhin diese eine Frage. Und ließ auch darauf schließen, dass seine Nieren etwas abgekommen hatten.
    Mit einem Grunzen beugte er sich vor und drückte die Spülung, dann drehte er sich nach links, um die Dusche anzustellen. Seife. Er brauchte mehr Seife als das halbe Stück, das dort noch lag ...
    Jim erstarrte, als er sich im Spiegel entdeckte.
    Schlimm. Sehr schlimm.
    Viel schlimmer, als er gedacht hatte.
    Sein Mund war lila und angeschwollen von dem ganzen Mist, der dort hineingeschoben worden war. Brust und Bauch waren wund und offen bis aufs Fleisch. Was seinen Schwanz anging ... das blöde Ding hing in seinem Schritt, als hätte es jeden Lebenswillen verloren. Und wie seine Rückseite aussah, wollte Jim gar nicht wissen.
    Misshandelt und missbraucht, sagte man da wohl.
    Und sein einziger Gedanke, sein einziges ... alles ... war, wie schrecklich es war, dass Sissy ihn so gesehen hatte.
    Während sein Magen in seiner Bauchhöhle herumturnte, erinnerte er sich an die entsetzte Miene auf ihrem Gesicht, als sie ihn angesehen hatte. Das arme Mädchen ... Er war für diesen Scheiß ausgebildet. Hatte das alles schon erlebt - na ja, nicht unbedingt genau das, was Devina mit ihm angestellt hatte, aber

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