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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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das Richtige zu tun ... also, das war noch besser als die Wahnsinnsorgasmen.
    Es nötigte ihr einen Höllenrespekt vor ihm ab.
    Eins ihrer schwarzen Nadelstreifenkostüme in der Hand, schwelgte sie in einem kurzen Tagtraum, in dem sie beide zusammen auf einer einsamen, sicheren Insel hockten, wo ihre einzige Sorge war, was es zum Mittagessen geben sollte. Das Robinson-Wunschdenken in seiner tropischen Unerfüllbarkeit war eine nette Ablenkung, aber Grier machte sich nichts vor. lsaac würde verschwinden. Die Regierung würde ihn einkassieren und ihn verstecken, bis die Anhörungen vor dem Kongress oder die Gerichtsverfahren anrollten. Und wenn er hier in den Staaten nicht wegen Kriegsverbrechen ins Gefängnis käme, dann würde er möglicherweise in irgendeine Hölle im Ausland ausgeliefert.
    Was auch der Grund war, warum er das gesagt hatte. Es war sein Abschied.
    »Wow.«
    Grier wirbelte auf dem Absatz herum, das Kostüm in ihrer Hand flatterte in einem Kreis um sie hoch und sank dann wieder herab - als hätte es vorübergehend die Contenance verloren und dann schnell wiedergefunden.
    Was sie verdammt gut nachvollziehen konnte.
    lsaac schimpfte sich selbst. »Sorry, ich muss wirklich lernen, anzuklopfen.«
    Grier entspannte sich etwas. »Ich bin aber auch irrsinnig schreckhaft.«
    Mit hochgezogener Braue musterte er den Haufen auf dem cremefarbenen Teppich. »Ganz schön viele Klamotten.«
    »Wahrscheinlich zu viele. Ich sollte ein paar dem Roten Kreuz spenden.«
    Er kam näher und hob eines ihrer Kleider auf. Es war lang und schwarz, wie all ihre Kleider, weil sie nicht der Glitzeroder Bunt-Typ war. »Wo soll das hin?«
    »Äh ...« Es gab nur einen Abschnitt, in dem die Kleiderstange hoch genug angebracht war. Also hatte sie die Sachen nur abgehängt, um sie genau an derselben Stelle wieder aufzuhängen »Da in die Ecke, bitte.«
    Er brachte das Abendkleid dorthin, wo es vorher gewesen war. Dann ging er zurück und holte das nächste, strich die gepolsterte Schulterpartie auf dem Satinbügel glatt. Ehe er es auf die Stange hängte, überraschte er sie, indem er seine Nase in den Ausschnitt hielt.
    »Das riecht nach deinem Parfüm«, murmelte er.
    Was ihr einen Schauer über den Rücken jagte - auf angenehme Art und Weise. Leider wurde das Kribbeln von allem, was ihnen bevorstand, überdeckt. »Hast du inzwischen von ... ihnen gehört?«
    »Nein.«
    »Was machst du, wenn sie sich nicht bei dir melden?«
    »Die melden sich schon.«
    Mehr sagte er nicht, hob nur ein Taftkleid mit Samtmieder und breiter Schärpe in Schottenkaro auf. »Weihnachtskleid?«
    »Ja.«
    »Das ist hübsch.«
    »Danke. lsaac?« Als er sie ansah, begann sie: »Ich ...«
    Er unterbrach sie. »Was ist das für ein Geräusch?«
    »Welches ...«
    Das Kostüm fiel ihr vor Schreck aus der Hand, als sie das leise Piepsen wahrnahm, hektisch fummelte sie die Fernbedienung für die Alarmanlage aus der Hosentasche. Tatsächlich, da blinkte ein rotes Licht. »Da ist jemand im Haus.«
    Sofort stellte sie das Warnsignal ab und griff nach dem Telefon neben dem Bett, doch er hielt ihren Arm fest. »Nein. Keine Polizei. Es sind schon genug Unschuldige in diese Sache verwickelt.«
    Seine Waffe kam zum Vorschein, dazu ein Rohr, das etwa so lang wie ihre Faust war. Während lsaac den Schalldämpfer aufschraubte, sah er sich um und lief dann zu dem kleinen Kabuff, in dem sich die Technik der Alarmanlage befand.
    Ohne die Pistole wegzulegen, nahm er das Gitter ab. »Geh da hinein. Und komm erst raus, wenn ich ...«
    »Ich kann helfen ...«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sie einen Schritt zurückweichen: Sein Blick war kalt und vollkommen fremd - als würde sie in ein vereistes Fenster schauen ... ohne Hoffnung, jemals erkennen zu können, was dahinter lag.
    »Geh sofort da rein.«
    Sie schielte kurz nach der Pistole, dann sah sie wieder in sein schroffes, unerbittliches Gesicht. Es war schwer zu sagen, was ihr mehr Angst machte: Die Vorstellung, dass jemand in ihrem Haus war, oder dieser Fremde vor ihr. Und dann fiel ihr plötzlich ein ...
    »Oh mein Gott, mein Vater!«
    »Um den kümmere ich mich. Aber ich kann nicht effektiv arbeiten, wenn ich mir Sorgen um dich machen muss.« Die Waffe deutete auf das schwarze Loch, das er geöffnet hatte. »Los jetzt.«
    Grier entschloss sich, ihm zu vertrauen, und kauerte sich in das Kabuff, atmete die modrige Luft ein, während lsaac das Gitter wieder vor den Einschlupf montierte. Sie hörte ein Schaben und Klicken,

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