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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war zwar nach Waffen gefilzt worden, bevor sie geschenkverpackt wurde, aber Autoschlüssel waren eine andere Sache.
    Na also. Vordere Hosentasche. Ford.
    Jetzt musste er die Karre dieses Wichsers nur noch finden.
    Als lsaac aufstand, fiel ihm auf, dass es vollkommen still und niemand im Flur war. Er sah sich um. Offenbar war er ganz allein im Haus, obwohl ihm schleierhaft war, wie die anderen sich so schnell aus dem Staub gemacht hatten.
    Ach, egal - scheiß drauf. Und scheiß auf die.
    lsaac hastete zur Tür - drehte aber in letzter Sekunde noch einmal bei und ging zur Leiche zurück, um ihr noch etwas abzunehmen. Dann schoss er hinaus in die Dunkelheit.
    Der Wagen, den er am Tag zuvor von dem Haus in der Pinckney Street aus beobachtet hatte, parkte einen Block weiter, und der Schlüssel des Toten passte. Der Motor startete auch problemlos und das Nävi funktionierte, also gab lsaac schnell die Adresse ein, die Griers Vater ihnen allen gegeben hatte.
    »Wie eine gesengte Sau« beschrieb seinen Fahrstil ganz passend.
    Ohne Umwege raste er auf die Massachusetts Turnpike und trat das Gaspedal durch, bis die Tachonadel durchdrehte. Trotzdem kam er sich vor wie in Zeitlupe - und das wurde noch schlimmer, als er den Highway verließ und versuchte, eine Stadt zu durchqueren, in der es vor Stoppschildern und engen Kurven nur so wimmelte.
    Zum Glück führte ihn das Nävi exakt richtig: Sein Ziel wurde von zwei steinernen Pfeilern gekennzeichnet, die zu beiden Seiten einer hellen, schimmernden Auffahrt wachten.
    Er machte die Scheinwerfer aus und hielt sich rechts, schaltete von »hetz, hetz, hetz« auf »sachte, sachte, sachte«. Um besser zu hören, machte er das Fenster einen Spalt breit auf. Langsam kroch er voran, das Knirschen der Reifen auf einer Million Muscheln machte ihn wahnsinnig. Das einzig Gute war, dass das nie verlöschende Leuchten der Stadt nicht bis hierher in die Semi-Pampa reichte und der Mond hinter Wolken versteckt war. Aber er ging jede Wette ein, dass am Haus und/oder den Bäumen Außenlampen mit Bewegungsmeldern montiert waren.
    lsaac ließ den Wagen hinter einem ganz ähnlichen Modell ausrollen, das Matthias gehören musste. Einmal schnell in drei Zügen gewendet, und die Schnauze war nach außen gerichtet. Er nahm die Schlüssel mit und trabte am Rande des Rasens entlang, alle Sinne hellwach, sein Zorn ein Inferno in seinem Blut.
    Wenn Matthias Grier auch nur ein Haar krümmte, würde er sterben. Wenn die Frau auch nur eine Falte in ihren Klamotten hatte, dann würde er den Drecksack abschlachten.
    Als lsaac sich dem Haus näherte, suchte er die Eingänge ab. Die Vordertür stand offen, die hintere konnte er nicht sehen.
    Aber was spielte das schon für eine Rolle - er wurde erwartet. Und deshalb konnte er den ganzen Ninja-Mist auch einfach in die Tonne kicken und sich anständig ankündigen.
    Also stapfte er die Stufen zum Haus hoch, die Pistolen in den Taschen versteckt und die Augen geschärft. Er ballte die Hand zur Faust und hämmerte gegen den hölzernen Türrahmen.
    »Matthias!«, rief er laut.
    Die überwältigende Stille beim Betreten des Hauses jagte ihm mehr Angst ein als jeder Schrei oder jede Blutlache. Denn Gott allein mochte wissen, was er da drin vorfände.
    Jim hatte einen Plan, als er und die anderen beiden zum Haus von Griers Vater abflatterten. Eigentlich hatte er lsaac nicht allein in der Stadt zurücklassen wollen, aber sie hätten sich nur gestritten, und der clevere Bursche konnte wahrlich auf sich selbst aufpassen.
    Im Endeffekt war es doch so: Devina spielte tödliche Spiele, und das war etwas, das nur Jim regeln konnte. Und einen Vorsprung vor lsaac zu haben wäre unter Umständen nicht so blöd. Wenn Matthias Grier etwas getan hätte, dann wäre der Soldat unkontrollierbar.
    Jawoll. Als Jim landete und mit seinen Kollegen im Schlepptau auf die offene Tür des Bauernhauses zustürmte, war er bereit, die Sache in die Hand zu nehmen.
    Nigel jedoch kam ihm in die Quere.
    Der Erzengel stand plötzlich mitten vor ihm, und dieses Mal nicht in Smoking oder weißen Sportklamotten oder einem schicken Leinenanzug: Er war lediglich eine leuchtende Gestalt, eine wellige Silhouette aus sich kräuselndem Licht.
    Und er sagte nur ein einziges Wort: »Nein.«
    Nachdem Jim mühsam seinen Schwung abgebremst hatte, hätte er dem Blödmann eine aufs Zifferblatt gedonnert, wenn da etwas Festes zum Anpeilen gewesen wäre. »Was zum Henker ist mit dir los?« Erst die falsche Fährte mit lsaac

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