Fallen Angels 03 - Der Rebell
Nachttisch.
Seine Pistole.
Nein, zwei – ihre hatte er auch mitgebracht. Vom Küchentisch, wo sie beide vor dem Essen ihre Waffen abgelegt hatten.
Wie romantisch.
Diese unverhüllte Erinnerung an die vergangene Nacht jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken, aber dem half er schnell ab, indem er sich mit seinem heißen, harten Körper auf sie legte.
»Denk nicht daran«, flüsterte er. »Nicht jetzt. Dafür bleibt hinterher noch reichlich Zeit.«
Sie berührte sein Gesicht und wünschte sich, sie wären irgendwo weit, weit weg im Urlaub, weg von ihrer Arbeit und dem Grund, der sie beide zusammengeführt hatte.
»Du hast recht«, sagte sie. »Und ich will keine Sekunde länger warten.«
Er nickte und riss das letzte Kondompäckchen auf, das er noch in der Brieftasche aufbewahrt hatte. Als er präpariert war, bestieg er sie wieder, und als sie die Beine noch weiter spreizte, spürte sie die Veränderung in ihm und in sich selbst: Alles verlangsamte sich.
Mit einem sanften Gleiten drang er in sie ein, und sie hieß ihn nicht nur mit ihrem Geschlecht, sondern auch ihrer Seele willkommen und küsste ihn zärtlich.
Ohne Worte, ohne ein Zögern, ohne jede Zurückhaltung bewegten sie sich zusammen, bauten Spannung auf, steigerten die Intensität. Am Ende kamen sie beide gleichzeitig, und sie hielten einander fest; sie bohrte die Nägel in seinen Rücken, er hatte die Arme unter sie gelegt und presste sie an sich.
Es war die vollkommene Vereinigung. Und obwohl er sich herausziehen musste und es auch tat, lagen sie hinterher so dicht aneinandergekuschelt, wie es nur ging, ihre Körper bildeten eine einzige warme Masse in der Mitte des Bettes.
»Darf ich über Nacht bleiben?«, fragte er.
»Ja. Bitte bleib.«
»Ich bin gleich zurück. Leg du dich schon mal unter die Decke.«
Sie gehorchte bereitwillig, denn sobald er nicht mehr bei ihr lag, wurde es kalt, und sie bekam eine Gänsehaut.
Ein paar Minuten später kam er aus dem Bad und legte sich zu ihr. »Hab ich dir deine Seite weggenommen?«
»Äh … nein. Ich liege immer hier drüben.«
»Gut.«
Sie drehte sich zu ihm um, sodass sie einander ansahen. Ihre Köpfe lagen auf den Kissen, die Körper warm unter dem Gewicht der Decke.
Zart strich er ihr mit der Fingerspitze über die Wange … das Kinn … zu den Lippen. »Danke …«, wisperte er.
Mein Gott, sie bekam in dem Moment gar keine Luft mehr. »Wofür?«
Es folgte eine Pause. »Für die Pizza. Sie war genau, wie ich sie mag.«
Reilly lachte. »Klugscheißer.«
»Komm her. Ich muss dich im Arm halten.«
Ihr ging es genauso. Und als der Abstand zwischen ihnen überwunden war, fühlte es sich an, wie nach Hause zu kommen.
Mit ihrem Kopf auf seiner Brust über dem pochenden Herzen, seinen Armen um ihre Schultern und ihrem Bein über dem seinen war es für sie nicht nur bequem; sie fühlte sich geborgen.
Während er träge über ihre Haare streichelte, schloss sie die Augen. »Das ist einfach perfekt.«
Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. »Und genau so soll es sein. Ich will alles perfekt für dich machen.«
Reillys letzter Gedanke, bevor sie in den Schlaf sank, war … dass sie es kaum erwarten konnte, alles noch einmal zu wiederholen. Und zwar nicht nur den Sex. Diese wunderbare, unschätzbare Stille war sogar noch besser als der körperliche Teil.
Obwohl der auch nicht zu verachten gewesen war.
Vierunddreißig
Als Veck am folgenden Morgen ins Präsidium spazierte, war seine oberste Priorität, nicht zu grinsen wie ein Volltrottel.
Gar keine so leichte Aufgabe.
Er kam eine Stunde zu spät, weil er und Reilly Tätigkeiten nachgegangen waren, die man – hätte er noch weitere Kondome gehabt – als »Vorspiel« bezeichnet hätte. Ohne eine schüt zende Latexschicht allerdings war das, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, besser als der beste Sex, den er je zuvor gehabt hatte – und zwar um Welten.
Und er war auf dem Weg ins Büro schon in der Drogerie gewesen und hatte seine Vorräte aufgestockt.
Auf seinem Weg durch die Lobby nickte er Leuten zu und bemühte sich, professionell zu wirken, obwohl sein innerer Sechzehnjähriger so prahlerisch durch die Gegend stolzierte, als hätte er Wimbledon, den Super Bowl und den Stanley Cup an einem Abend gewonnen.
Oben am Treppenabsatz betete er, dass Britnae ihn nicht mit einem Kaffee belästigen würde. Die Frau konnte seiner Reilly nicht das Wasser reichen, und es wurde allmählich Zeit, ihr das ständige Baggern
Weitere Kostenlose Bücher