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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie Sissys goldene Taube entdeckten …
    »Wir sind geliefert«, murmelte Adrian. »Wir sind so was von geliefert.«
    Jim zerrte sich das Shirt über den Kopf. »Danke für dein Vertrauensvotum …«
    »Sie ist nicht dein Problem! Sie war einfach nur ein x-beliebiges Mädchen, komm darüber hinweg.«
    Falscher Satz im falschen Ton am falschen Morgen.
    Schneller als der Schall stand Jim vor seinem Kollegen und hielt ihm die Nase dicht vors Gesicht. »Ich habe gestern Nachmittag der Mutter dieses x-beliebigen Mädchens in die Augen gesehen. Bevor du sie also als nichts Besonderes abschreibst, schlag ich vor, du gehst mal vorbei und überzeugst dich selbst, wie wichtig sie ist.«
    Adrian wich nicht zurück. »Und ich schlage vor, dass du mal deine Prioritäten ordnest. In diesem Konflikt gab es schon Hunderttausende von hübschen, unschuldigen Opfern, und ja, das ist tragisch, aber so ist es nun einmal. Sie ist einfach nur das letzte Opfer, das ich gesehen habe – willst du bei jeder Göre, der du begegnest, so eine Show abziehen? Das hier ist ein Krieg, keine beschissene Partnervermittlung.«
    Jim fletschte knurrend die Zähne. »Du selbstgerechtes Arschloch. Tu gefälligst nicht so, als würdest du mich durchschauen.«
    »Dann tu du im Gegenzug uns einen Gefallen und durchschau dich selbst!«
    Jim trat zurück. Und schielte zu Eddie hinüber. »Schaff ihn mir aus dem Weg – und behalt ihn dort. Wir sind hier fertig.«
    Adrian warf ein »Ja, ja, schon gut« über die Schulter und stapfte zurück in sein Zimmer. Einen Moment später knallte die Tür hinter ihm zu.
    Jim zog sich die Lederhose über den blanken Hintern, er hätte am liebsten laut geschrien.
    »Er hat recht«, sagte Eddie.
    Mit einem wütenden Blick über die Schulter fauchte Jim: »Und du kannst auch gehen. Ich brauche keinen von euch beiden.«
    Eine Sekunde lang herrschte Schweigen, dann senkten sich Eddies Brauen tief über die roten Augen … die plötzlich leuchteten.
    Jim machte einen Schritt nach hinten, nicht, weil er Angst hatte, dem Burschen sonst eine zu verpassen. Sondern eher, weil er begriff, dass er soeben ein Streichholz auf eine Benzinpfütze geworfen hatte.
    Mit einem wütenden Eddie Blackhawk legte man sich nicht an.
    In einer Stimme, die so verzerrt war wie ein Funkgerät, das immer wieder die Frequenz verliert, brummte der Engel: »Du willst allein sein? Viel Glück – gestern Nacht hab ich dir den Arsch gerettet, und das war nicht das erste Mal. Glaubst du etwa, Adrian ist hier das Problem? Wirf mal einen Blick in den Spiegel, das bringt dich weiter.«
    Damit drehte Eddie sich auf dem Absatz um und verriegelte die Verbindungstür. Dann deutete ein kurzes Aufflackern weißglühenden Lichts darauf hin, dass der Engel sich auf die altmodische Art und Weise entfernt hatte.
    Jim wirbelte herum und schnappte sich den nächstbesten Billigstuhl, hob ihn hoch über den Kopf und wollte ihn gegen die Tür schleudern.
    Doch als er in dem Spiegel über der Kommode einen Blick auf sich selbst erhaschte, hielt er inne.
    Sein Gesicht war dunkelrosa vor Wut, seine Augen leuchteten eisigblau, so wie Eddies ampelrot gewesen waren. Sein T-Shirt zog sich straff über die breite Brust und die Schultermuskeln, und Sissys zarte Kette schnitt in die Sehnen in seinem Hals ein.
    Ganz langsam senkte er den Stuhl wieder, beugte sich vor und begutachtete die winzigen goldenen Glieder im Spiegel. Es fehlte nicht viel, und er hätte sie zerrissen.
    »Hund, ich gehe mal ein bisschen vor die Tür.«
    Als keine gehechelte Antwort ertönte, keine Pfoten an der Wade kratzten, keine struppigen Ohren über der Bettkante auftauchten, drehte er sich um die eigene Achse.
    »Hund?« Jim pfiff durch die Zähne. »Hund?«
    Vielleicht war der kleine Kerl drüben in Eddies und Adrians Zimmer eingesperrt. Jim ging zur Tür und wollte sie mit seinem Geist entriegeln …
    Kein Glück.
    Auch kein Hund.
    Er war allein.
    Kurz kratzte er sich am Kopf und fragte sich, was eigentlich gerade passiert war. Aber dann dachte er sich, dass dieser Bruch alles in allem unvermeidlich gewesen war. Er und Adrian hatten sich innerhalb der ersten achtundvierzig Stunden ihrer offiziellen Zusammenarbeit bereits geprügelt, und diese Öl-Wasser-Mischung hatte die ganze Zeit unter der Oberfläche vor sich hingeköchelt. Und ja, Eddie war cool, aber Jim hatte so eine Ahnung, dass er den Engel auf die Dauer in Sachen Zauberei abhängen konnte – insofern konnte er nicht behaupten, dass er sich

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