Fallen Angels 03 - Der Rebell
Veck.
Sissy war sein Weg zurück in den Kroner-Fall.
Fünfzehn
»Aber ich habe ihn nicht angefasst.«
Jim stand nackt im Bad und rasierte sich, während der Streit, der bereits vor Stunden zwischen Ad und Eddie ausgebrochen war, nebenan weiterging. Es war, als liefe der Fernseher im Hintergrund – nur dass statt Werbung Aktivitäten wie sich duschen, anziehen, die Frühstückseinkäufe erledigen etc. dazwischengeschaltet wurden.
Seinem Eindruck nach ging es jetzt schon stundenlang zwischen den beiden hin und her. Und sie waren verdammt gut darin, sich zu streiten; sehr kreativ. Dabei war Jim anfangs noch von seinen eigenen Kraftausdrücken beeindruckt gewesen.
»Dann drück dich beim nächsten Mal gefälligst genauer aus«, setzte Adrian nach. »Für die Nummer kannst du mir nicht den Hintern versohlen.«
»Hast du dir mal überlegt, dass das, was Jim passiert ist, dir auch hätte zustoßen können? Es war niemand da, der dir hätte helfen können.«
»Ich hab ihn verflucht noch mal nicht angefasst!«
Hund hatte den Logenplatz am Ring, er saß in der offenen Verbindungstür, und sein zottiger Kopf schnellte von links nach rechts, wenn einer der Jungs sprach und der andere etwas entgegnete. Der kleine Kerl wirkte völlig zufrieden damit, einfach nur Zeuge bei diesem Pingpong zu sein. Vielleicht hielt er es für die Live-Version einer Tiersendung; wer wusste das schon.
Kopfschüttelnd stützte Jim sich auf dem Waschbecken ab und beugte sich zum Spiegel vor. Die Nummer mit der Dienstmarke gestern war ein Weckruf gewesen; Devina hatte Tricks auf Lager, die er noch lernen musste … und es bestand kein Zweifel daran, dass Veck knietief in der ganzen Sache …
»… Vampir.«
Jim runzelte die Stirn, richtete sich auf und steckte den Kopf durch die Tür. Hatte er gerade richtig gehört? Keiner seiner Jungs wirkte wie ein Twilight -Fan, obwohl man bei Adrian nie sicher sein konnte, wo er seine Grenzen zog. Normalerweise hätte er das einfach überhört. Aber früher hatte er auch nicht an Engel geglaubt. Bis er selbst einer geworden war.
»Soll das heißen, ich muss mir einen Knoblauchvorrat anschaffen?«, brüllte er ins Zimmer.
Hund setzte sich um, damit er alle drei im Blick behalten konnte.
Noch ehe eine Antwort zurückschallte, klingelte Jims Handy auf dem Nachttisch. Das Display verkündete, dass der Anrufer die Vorwahl 518 hatte.
Schönen guten Morgen, Mr DelVecchio.
»Heron.«
»Hier ist Veck. Wie geht’s Ihnen und Ihren Kollegen?«
Die erholen sich gerade von der lustigen Sause mit dir letzte Nacht . »Gut. Und Ihnen?«
»Wir haben den Fall Barten noch einmal durchforstet. Haben Sie irgendwelche Fakten, die wir nicht haben?«
Auf die Bitte um Infos war Jim vorbereitet gewesen – sie gehörte zum Standardprotokoll, und er hätte darauf reagieren können, wenn er tatsächlich ein FBI -Agent gewesen wäre. »Ich bin mir nicht sicher. Sollen wir uns treffen, und ich sehe mir mal an, was Sie haben?«
»Gern.«
»Viel haben wir nicht.« Devina würde keine Spuren hinterlassen haben, nicht in Anbetracht ihrer Manipulationsfähigkeiten. Sie hatte den Tatort der Entführung garantiert picobello aufgeräumt.
»Ja, ich weiß. Es gibt keine Zeugen – wie zum Teufel kann es keine Zeugen geben?«
Weil seine Sissy von einer Dämonin verschleppt worden war, deshalb.
Nicht, dass sie seine Sissy war.
»Was ich glaube«, fuhr der Polizist fort und senkte die Stimme, »ist, dass Kroner etwas damit zu tun hat. Könnten Sie Ihre Akten über ihn auch noch einmal prüfen?«
»Sicher doch.« Jim log nicht besonders gern, aber wenn es nicht anders ging, hatte er kein allzu schlechtes Gewissen. »Ich sehe, was ich ausgraben kann. Mittagessen?«
»Gut. Im Riverside Diner?«
»Dann treffen wir uns dort um zwölf.«
Jim schob den ganzen Vampirquatsch von sich weg, ging um das Bett herum und spähte ins Nebenzimmer. »Wir haben eine Verabredung mit dem braven Polizisten.«
Eddie und Adrian drehten die Köpfe und legten sofort die Stirn in Falten.
»Was ist das um deinen Hals?«, wollte Adrian wissen.
»Um zwölf«, sagte Jim. »Was bedeutet, ihr habt noch ein paar Stunden Zeit zum Streiten, während ich mich ins Internet hänge.«
Als er sich zurückzog und seine Hose holen ging, die auf dem Stuhl lag, folgten sie ihm in sein Zimmer.
»Was hast du da für eine Kette?«, blaffte Adrian.
Obwohl Jim mit nacktem Hintern unterwegs war, befand er, dass ein T-Shirt höhere Priorität hatte. Er wollte nicht, dass
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