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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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beeinträchtigt fühlte.
    So war es sauberer. Ordentlicher.
    Außerdem hatte er früher unter Matthias, dem Drecksack, auch immer allein gearbeitet, für ihn war es also völlig normal.
    Er war daran gewöhnt.
    Partner, ob nun beruflich oder privat, waren für Leute wie ihn einfach zu kompliziert.

Sechzehn
    » Wie war das?«
    Oben auf dem Rasen vor dem himmlischen Schloss blickte Nigel über den edel gedeckten Tisch und deutete mit dem Kopf auf die Porzellanplatte. »Ich hätte gern die Scones, bitte.«
    »Das ist nicht das, was du gerade gesagt hast.« Colin lehnte sich in seinem zierlichen Stuhl zurück, die schwarzen Brauen tief über zornige Augen gesenkt.
    Die anderen beiden am Tisch – beziehungsweise drei, wenn man den Irischen Wolfshund mitzählte – verharrten mitten im Trinken beziehungsweise – in Tarquins Fall – Schnüffeln. Dennoch reichte Bertie die fragliche Platte mit dem Gebäck über die Tafel, die Miene voller Mitgefühl, wie es seine Art war.
    Man muss wohl nicht hinzufügen, dass die Teestunde, egal wie köstlich das Dargereichte auch sein mochte, ruiniert war.
    »Nigel, was zum Teufel hast du getan?«
    »Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicht in diesem Ton mit mir reden würdest, Colin.«
    »Und du kannst dir deine guten Manieren sonst wohin stecken. Was soll das heißen, du hast den Schöpfer aufgesucht?«
    Nigel brach sein Gebäckstück auf und atmete den süßen Dampf ein, der daraus aufstieg. Tatsächlich benötigten sie ja keine Nahrung, aber sich diesen Genuss aufgrund einer Formsache vorzuenthalten, wäre absurd.
    Byron schob seine rosa getönte Brille hoch. »Ich bin mir sicher, er hatte seine Gründe, nicht wahr?«
    Im Gegensatz zu Colin, der ein dickköpfiger Esel war, würden die anderen beiden einfach abwarten, was Nigel ihnen mitzuteilen gedachte. Bertie mit seinem sanften Herzen und Byron mit seinem endlosen Optimismus waren zartere Geschöpfe; sie waren in der Lage, die Tugenden der Zurückhaltung und Geduld im Überfluss zu zeigen.
    Colin hingegen würde vielleicht noch ein letztes Mal nachfragen. Und dann würde er auf die Tischplatte hämmern.
    Deshalb ließ Nigel sich also selbstverständlich viel Zeit mit seinem Buttermesser.
    Und genauso selbstverständlich konnte man die Hitze von der anderen Seite des Tischs so deutlich spüren wie Flammen, die aus Holz schlagen.
    »Nigel. Was wurde dabei offenbart?«
    Er antwortete erst, nachdem er den ersten Bissen gründlich gekaut hatte. »Ich meine, wir besprachen die Vorliebe der anderen Seite für … wie soll ich es ausdrücken … die kreative Anpassung der Realität …«
    »Sie ist eine Betrügerin und eine notgeile Lügnerin«, blaffte Colin.
    »Musst du so unverblümt sein.« Nigel legte das Gebäck auf den Teller, ihm war der Appetit vergangen. »Und darf ich dich zum wiederholten Male daran erinnern, dass auch wir die Regeln gebrochen haben? Unsere Weste ist ebenfalls nicht rein, mein alter Freund, und …«
    »Aber das ist doch nichts im Vergleich zu dem, was sie angerichtet …«
    »Du wirst diese ständigen Unterbrechungen unterlassen. Sofort.«
    Die beiden starrten einander wütend und schweigend an … so lange, dass Nigel wusste, er würde diese Nacht allein schlafen. Und das ging von ihm aus völlig in Ordnung.
    »Sind wir fertig mit streiten?«, fragte er schließlich herrisch.
    Colin machte den Mund auf, klappte ihn aber geräuschvoll wieder zu.
    »Gut. Also, wie ich schon sagte, hatte der Schöpfer durchaus Kenntnis von den Verstößen – beider Seiten.« Nigel prüfte die Temperatur seines Earl Grey, die – erwartungsgemäß – perfekt war. »Aber ich bekannte unsere Vergehen, und auch, dass es nicht gerecht von uns ist, Dinge von Devina zu verlangen, die wir selbst nicht zu achten gewillt sind.«
    »Ihr Wesen ist, wie es immer war«, sagte Bertie ruhig. »Sie kann nicht ändern, wer und was sie ist. Sicherlich wusste der Schöpfer das von Beginn an.«
    »Das glaube ich auch.« Nigel trank noch etwas Tee. »Es war ihm keine Überraschung anzumerken. Ja, ich gewann sogar den Eindruck …« Nigel wählte seine Worte mit Bedacht, da niemand für den Schöpfer von allem Guten und Bösen sprechen sollte. »Ich glaube beinahe, es wurde alles erwartet. Ihre Verstöße. Unser Versuch, Jim in Form von Adrian und Edward zu unterstützen. Einfach alles.«
    »Und das Ergebnis deiner Anfrage lautet?«, bellte Colin.
    »Zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Allerdings übermittelte der Schöpfer höchst bedauerliche

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