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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wurde eine Zeit lang nicht gesprochen. Autos brausten rechts von ihnen über die Straße, hupten einander hin und wieder an. Ein Krankenwagen raste in einem Affenzahn mit kreischender Sirene vorbei. Ein Trupp Fahrradfahrer in An zügen aus Frischhaltefolie und mit aerodynamischen Eiskübeln auf den Köpfen strampelte vorüber, als würde er gejagt.
    Im Gegensatz zum Rest der Welt schlichen er und Heron weiter im Zeitlupentempo dahin.
    »Mit Ihnen kann man gut reden.« Veck atmete aus, der Zigarettenqualm stieg über seinen Kopf nach oben.
    Heron lachte. »Ich hab doch nicht viel gesagt.«
    »Eben. Das gefällt mir. Verdammt, dieser Barten-Fall macht mich wahnsinnig. Offen gestanden kapier ich es einfach nicht.«
    »Ja.«
    Veck sah ihn von der Seite an. »Apropos, wo ist eigentlich Ihr Team?«
    »Nicht hier.«
    Ach nee. Damit war das Thema aber ganz offensichtlich abgeschlossen.
    In diesem Moment klingelte Vecks Handy, und er riss es sofort ans Ohr. »DelVecchio. Ja? Tatsächlich. Mist … das gibt es ja gar nicht.«
    Er spürte Herons Blick auf sich … und da kribbelte ein Hauch von Vorwarnung in Vecks Nacken.
    Gestern Abend … in seiner Küche …
    Vecks Füße blieben stehen, und er beendete das Gespräch mit Bails über dessen Besuch bei Kroner im Autopilotmodus, den Blick unverwandt auf Heron gerichtet.
    Er hatte schon immer gute Instinkte gehabt, aber das hier ging tiefer als Intuition oder Vorahnung, auch wenn er das Wie oder Warum nicht begriff.
    Nachdem er aufgelegt hatte, starrte er den FBI -Agenten weiter unverwandt an. »Wissen Sie, ich glaube, es war gestern jemand in meinem Haus.«
    Heron blinzelte nicht einmal, sein hartes Gesicht zeigte nicht die geringste Reaktion. Was schon für sich sprach.
    »Ich weiß nicht genau, vielleicht habe ich auch nur geträumt.«
    Quatsch. Das war Heron gewesen. Als Veck in seine Küche marschiert war, hatte er genau dasselbe gespürt wie jetzt, da ihn diese Augen ansahen.
    Die Frage war, warum sollte das FBI ihn beschatten?
    Andererseits – blöde Frage: Sein Vater wurde in wenigen Tagen in Connecticut hingerichtet. Vielleicht machten sie sich Sorgen, dass er ihn nachahmen könnte oder so, und ja: Der Vorfall mit Kroner war in dieser Hinsicht irre hilfreich gewesen.
    Und obwohl die Vollstreckungsbehörden nicht das Recht hatten, jemanden rein aufgrund seines Aussehens oder seiner Verwandtschaft herauszugreifen und offiziell zu suspendieren, konnten sie sehr wohl das Hintertürchen nehmen.
    Wobei es natürlich auch sein konnte, dass sie ihn beschützten. Vor seinem Vater oder dessen Anhängern. Doch in dem Fall würden sie ihm doch einfach Bescheid geben, oder?
    »Also, was halten Sie von Bob Greenway«, fragte Veck, »dem Filialleiter des Supermarktes, in dem Cecilia Barten zuletzt gesehen wurde?«
    »Wie Sie schon sagten, gibt es nicht viele Anhaltspunkte.«
    »Sie sind gar nicht wegen des Barten-Falls hier, stimmt’s?«
    Heron zog an seiner Zigarette. »Was Sie nicht sagen.«
    »Der Filialleiter heißt George Strauss. Haben Sie die Akte überhaupt gelesen?«
    Der Agent ließ sich nichts anmerken. Offenbar war ihm völlig egal, dass er im besten Fall bei einer Gedächtnislücke, im schlimmsten bei einer Lüge ertappt worden war. Er blieb verschlossen, als hätte er schon Dinge gesagt und getan, die so viel schlimmer waren, als die Wahrheit ein bisschen zu verdrehen, dass es ihn einen Scheiß kümmerte.
    »Wollen Sie mir verraten, warum Sie gestern Abend in meinem Haus waren?« Veck tippte mit seiner Zigarette in die Luft.
    »Es ist nicht unzutreffend, wenn ich sage, dass ich ein besonderes Interesse an Ihnen habe. Und es ist sehr zutreffend, wenn ich sage, dass Sissy Bartens Verschwinden mir extrem viel ausmacht.«
    Veck runzelte die Stirn. »Also was zum Henker geht hier vor? Hat es etwas mit meinem Vater zu tun? Denn falls Ihnen das nicht bekannt ist: Ich kenne den Kerl kaum, und ich hoffe, die Behörden in Connecticut tun der Welt einen Gefallen und befördern den Drecksack ins Jenseits.«
    Heron bückte sich, hob einen Fuß und trat seine Kippe mit der schweren Sohle seines Stiefels aus. Nachdem er sich den Stummel in die Gesäßtasche gesteckt hatte, klopfte er die nächste Zigarette aus dem Softpack. Er zündete sie mit der Geschicklichkeit eines langjährigen Rauchers an. »Gestatte mir eine Frage.«
    »Sie könnten erst einmal ein paar von meinen beantworten.«
    »Keine Lust. Ich interessiere mich mehr für dich.« Der Mann nahm einen Zug und stieß den

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