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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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besaßen auch kleine Topfpflanzen. Fast alle hatten einen speziellen Kaffeebecher und ausgeschnittene Dilbert-Cartoons oder Zeitungsannoncen mit dämlichen Fehlern darin aufgehängt.
    Nur der von DelVecchio war vollkommen kahl, auf den mit Stoff bezogenen Trennwänden waren nur die Löcher der Reißnägel seines Vorgängers zu sehen. Und Reilly hatte das unbestimmte Gefühl, dass das nichts damit zu tun hatte, dass er erst seit kurzer Zeit hier arbeitete. Das Erste, was ein Neuzugang normalerweise machte, war, seinen persönlichen Krempel aufzustellen.
    Veck legte auf und sah sie an. »Das war de la Cruz. Mit Bails habe ich auch schon gesprochen.«
    »Ich auch.«
    »Dann wissen Sie ja, dass Kroner glaubt, er wäre von einem Tier angegriffen worden, und dass er mich als den Mann identifiziert hat, der den Notarzt gerufen hat.«
    »Ja. Und meiner Meinung nach sollten Sie es ebenfalls glauben.«
    »Was glauben?«
    »Dass Sie ihm nichts getan haben.« Da er ein abfälliges Geräusch von sich gab, schüttelte sie den Kopf. »Das ist mein Ernst, Veck. Ich begreife nicht, warum Sie so hartnäckig sind, obwohl alle Indizien auf das Gegenteil hindeuten.«
    »Man kann sich irren.«
    »Nicht auf so kurze Entfernung. Oder glauben Sie etwa, diese Wunden wurden ihm irgendwie quer über den Parkplatz hinweg zugefügt?« Als Veck nicht reagierte, hakte sie nach: »Heron muss gemeldet werden.«
    »Dafür, dass er sich als FBI -Beamter ausgegeben hat, ja. Aber ich bezweifle, dass ich seinen Einbruch in mein Haus nachweisen kann.« Er setzte sich wieder und suchte im Adressbuch seines Telefons. »Wenigstens habe ich seine Handynummer hier drin.«
    »Ich schreibe den Bericht«, bot sie an. »Sie müssen sich den Rest des Tages freinehmen.«
    »Nicht nötig.«
    »Das war keine Bitte.«
    »Ich dachte, Sie wären meine Partnerin, nicht meine Vorgesetzte.«
    »Genau genommen, wenn wir nach Dienstrang gehen, stehe ich über Ihnen. Und ich kann auch den Papierkram für das, was wir gestern gemacht haben, übernehmen.«
    »Danke, aber das mache ich schon.«
    Sie wandte sich ihren E-Mails zu. »Vergessen Sie nicht, Sie nehmen sich den Nachmittag frei.«
    Es folgte Schweigen, weshalb sie dachte, er suche schon seine Sachen zusammen. Sie hätte es besser wissen müssen.
    Er saß nur da und starrte auf seinen Monitor. Mit Sicherheit nahm er gar nichts richtig wahr. »Ich gehe nicht. Ich will einfach nur arbeiten.«
    Und da erst begriff sie, dass er nichts hatte: niemanden, zu dem er nach Hause gehen konnte. Es gab niemanden in seinem Leben – das Feld nächste Verwandte in seinem Personalbogen hatte er nicht ausgefüllt, und als im Notfall zu kontaktieren hatte er diesen Bails genannt. Wo war seine Mutter?, fragte Reilly sich.
    »Hier, essen Sie mal was.« Sie schob ihm ihre Fastfoodtüte unter die Nase. »Ist nur ein Cheeseburger, aber Sie sehen so aus, als könnten Sie ein paar Kalorien vertragen.«
    Mit überraschend sanften Händen hob er das Geschenk auf. »Ich will Ihnen nichts wegessen.«
    »Ich habe ausgiebig gefrühstückt.«
    Mit dem Zeigefinger rieb er über die Falten zwischen seinen Augenbrauen. »Danke. Ganz ehrlich.«
    Während er sich über den Burger und die große Portion Pommes hermachte, merkte Reilly, dass sie allmählich wieder in Gleichtakt mit ihm kam, obwohl keiner von ihnen sich vom Fleck bewegte.
    So waren Partnerschaften eben. Manchmal griffen die Zahnräder glatt ineinander. Dann wieder knirschte und quietschte es. Und es war nicht immer klar, warum oder wann sich die Situation wieder lockerte.
    Wobei in ihrem speziellen Fall mehr als offensichtlich war, was sie beide aus der Spur gebracht hatte.
    Sie räusperte sich. »Hätten Sie Lust, es noch einmal mit einem Abendessen zu probieren?«
    So wie er den Kopf herumriss, hätte sie ihm genauso gut eine tickende Bombe statt ihres Burgers auf den Schoß gelegt haben können.
    »Im Ernst?«, fragte er.
    Sie zuckte gewollt zwanglos die Achseln. »Meine Mutter war entsetzt über mein Fast Food heute Mittag und besteht darauf, mich heute Abend zu bekochen. Vermutlich hätte sie mich auch gezwungen, zu ihr zu kommen, wenn ich Rohkost mit Tofu gegessen hätte – von Zeit zu Zeit überfällt sie der Drang, sich in der Küche auszutoben, und als Einzelkind bin ich dann in der Pflicht. Mama kocht im großen Stil, wenn Sie verstehen.«
    Er steckte sich drei Pommes in den Mund, kaute und wischte sich dann den Mund an einer Serviette ab. »Sind Sie sicher, dass Sie mich dabeihaben

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