Falling in love
die Tasche aus der Hand und stellt sie auf den Boden.
Er umschließt meine Taille. Er zieht mich an sich.
Er legt seine Lippen auf meine.
Endlich. Endlich küsst mich Dave. Nicht nur in meinen Träumen.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Kuss so großartig ist, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Aber immerhin ist jetzt endlich etwas passiert.
14. Kapitel
Etwas, was sich richtig anfühlt
8. September, 15.41 Uhr
»Laila?«, sage ich.
Laila stellt gerade ihren Spindcode ein.
»Laila?«
Sie ist total schreckhaft.
»Mann, hast du mich erschreckt!«, sagt sie.
»Tut mir leid. Du hast mich beim ersten Mal nicht gehört.«
»Und deshalb musst du mich erschrecken?«
Hoffentlich kommt sie in den nächsten Minuten wieder runter.
»Kann ich mit dir sprechen?«
»Das machst du doch schon.«
»Ich meine, nicht hier. Können wir woandershin gehen?«
»Äh…« Misstrauisch schaut sie mich an. »Innenhof?«
»Okay.«
»Warte, ich brauch noch eine Minute.«
Ich beobachte, wie Laila in ihre Tasche mehr Bücher und Hefte stopft, als ich jemals besessen habe.
»Unglaublich«, sage ich.
»Was ist unglaublich?«
»Wie viel du mit nach Hause nimmst. Deine Tasche muss doch superschwer sein.«
»Ist sie auch.« Laila knallt ihren Spind zu. »Na los.«
Der Innenhof und der Hauptausgang liegen auf verschiedenen Seiten des Gebäudes und das ist ziemlich gut, denn so laufen wir nicht Sara und dem Sackgesicht über den Weg.
Draußen setzen wir uns auf eine Bank.
»Okay«, sagt Laila.
»Okay«, erwidere ich und räuspere mich. »Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.«
»Es macht sich immer ganz gut, wenn man vorn anfängt.«
Krampfhaft versuche ich, mich daran zu erinnern, was ich sagen wollte. Ich hatte das Gespräch vorbereitet. Aber seit Sara mich in der letzten Stunde so intensiv angeschaut hat, bin ich total durcheinander.
»Ich weiß, dass Sara mit Dave ausgeht… aber meinst du, ich hätte trotzdem eine Chance bei ihr?«
»Äh… nimm’s mir nicht übel, aber ich glaube nicht, dass du ihr Typ bist.«
»Ich frage das nur… weil sie mich in der letzten Stunde so angeschaut hat…«
»Vermutlich wollte sie nur herausfinden, warum du sie beobachtest.«
Offenbar war das nicht gerade unauffällig. »Denkst du, dass sie mich vielleicht mögen könnte?«
»Kann ich nicht sagen.«
»Also weißt du es nicht?«
»Hör zu«, fängt Laila an. »Sara ist meine beste Freundin. Selbst wenn sie mir gesagt hätte, dass sie dich mag, würde ich es dir nicht verraten.«
»Sie hat gesagt, dass sie mich mag?«
»Wenn sie gesagt hätte, dass sie dich mag…« Laila gibt einen Seufzer von sich. »Warum willst du das eigentlich wissen?«
»Willst du nicht wissen, ob dich jemand mag?«
»Nein.«
»Warum nicht?«
»Bringt mir nichts. Ich darf eh nicht mit Jungs ausgehen.«
»Aha.«
Ich kenne niemanden, der nach so einem Geständnis vor Scham nicht im Boden versinken würde. Laila aber schiebt mit ihren Schuhen seelenruhig die Kiesel hin und her.
»Das war’s schon?«, fragt Laila. »Du willst wissen, ob sie dich mag?«
»Nein.« Die Sonne lässt mich blinzeln.
»Um was geht’s dann?«
Ich schaue Laila an. Sie ist Saras beste Freundin und irgendwie muss ich ihr verklickern, dass ich es ernst meine. Dann hilft sie mir vielleicht. Aber Josh hat recht: Ich darf auch nicht wie ein Psycho rüberkommen, der von einem Mädchen besessen ist, das er eigentlich nicht kennt.
»Es ist so… ich glaube… ich mag Sara.«
»Ja«, sagt Laila. »Das habe ich mir schon gedacht.«
»Ich weiß, das klingt verrückt. Noch dazu, wo sie auf Dave steht. Ich mag sie trotzdem.«
Ich glaube, zum ersten Mal in ihrem Leben weiß Laila nicht, was sie sagen soll.
»Und deshalb wollte ich wissen, ob ich vielleicht eine Chance bei ihr habe.«
»Interessant. Wo ihr euch so gut kennt.«
»Wir kennen uns nicht. Na ja, letztes Schuljahr haben wir uns manchmal unterhalten. Oder etwas in der Art.« Es ist mir egal, wenn ich mich hier vor Laila zum Trottel mache. »Dave hat Sara nicht verdient. Er ist ein Wichser. Ein…« So könnte ich ewig weitermachen. Aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
»Ich kenne Dave zwar nicht, aber mir ist aufgefallen, dass er ziemlich viel Aufmerksamkeit braucht. Ich meine, Sara sitzt in der Mittagspause jetzt schon an seinem Tisch!«
»Siehst du? Das wäre mir zum Beispiel nicht so wichtig.«
»Aber du kennst Sara gar nicht«, sagt Laila. »Wie kann man denn jemanden mögen, wenn man ihn
Weitere Kostenlose Bücher