Falling in love
wie Josh und ich.
Die Tür geht auf und aus der Küche fällt Licht in die Garage.
»Hi Jungs.«
»Hi Mrs Panalba«, sagen Josh und ich wie aus einem Mund.
Als Mikes Mutter auf uns zukommt, klickern die Absätze ihrer Schuhe über den Boden. »Wie geht es der weltberühmten Band MindFlame heute Abend?«
Immer wenn jemand unseren Bandnamen ausspricht, setzt mein Herz für einen Moment aus. Der Name war meine Idee. Er ist viel besser als What Jesus Would Do, Joshs Vorschlag, oder The Jeans Creamers, Mikes Idee. Ich glaube, unsere Band ist ein bisschen seltsam. Jemand hat mal gesagt, wir kämen »von einem anderen Stern«. Aber ich habe das Gefühl, dass wir kurz vor dem Durchbruch stehen. Wir sind vor allem für unsere gecoverten Rockklassiker bekannt. Die spielen wir bei Klassentreffen oder Geburtstagspartys von Leuten kurz vor der Midlifecrisis. Im Sommer auch ab und zu bei Poolpartys oder Grillfeiern. Solange wir Geld dafür kriegen, macht uns das nicht viel aus. In diesem Jahr hat Josh noch mehr Gigs an Land gezogen. Und Mike schmiedet Pläne für unser Demotape.
»Es geht voran«, sage ich.
Mrs Panalba reibt mit dem Finger über Mikes Gesicht. »Was hast du da?«, fragt sie.
»Ma!«, ruft Mike und versucht, ihr zu entkommen. »Lass das!«
»Was ist das?« Wieder berührt sie sein Gesicht.
»Nichts!« Mike schiebt ihre Hand weg. »Mann!«
»Ich habe dir doch Clearasil gekauft!«
»Ma! Verdammt noch mal!«
»Okay, okay.« Sie geht wieder in die Küche. »Passt auf euch auf.«
»Wir versuchen’s«, sagt Josh.
Ehe sie die Tür schließt, wirft Mrs Panalba Josh einen amüsierten Blick zu.
Mike sagt: »Ich glaube, sie steht morgens nur auf, weil sie weiß, dass sie mich im Laufe des Tages mindestens einmal demütigen kann.«
Josh zuckt mit den Schultern. »So sind Eltern nun mal.«
Wir packen unseren Kram zusammen.
»Habt ihr Lust, heute Abend zum Einkaufszentrum zu fahren?«, fragt Mike. Wenn am nächsten Tag keine Schule ist, darf er weggehen. Und ich muss erst um eins zu Hause sein.
»Klar«, sage ich.
»Ich kann nicht«, meint Josh. »Meine Eltern lassen mich immer noch nicht raus.«
Josh hat jede zweite Woche Hausarrest, weil er ständig Scheiße baut. Diesmal hat er mit einer Bowlingkugel ein Fenster eingeworfen, weil er ein Mädchen beeindrucken wollte.
Mike und ich beschließen, meinen Wagen zu nehmen. Während ich fahre, kaut Mike mir ein Ohr ab über die unglaublichen Pläne, die unserer Band unglaublichen Erfolg einbringen werden.
Kurz darauf sitzen wir in der Fressmeile und vor uns auf dem Tisch türmt sich so viel frittierter Kram, dass ein ganzes Land davon satt werden könnte. »Wir müssen dich auf andere Gedanken bringen«, sagt Mike und schaut sich um. »Ich weiß auch schon, wie.«
Ich drehe mich um. Und weiß sofort, was Mike meint.
In der Schlange bei Cinnabon stehen Cynthia und Marnie. Noch vor ein paar Monaten wäre das perfekt gewesen. Damals hatte ich was mit Cynthia und Mike versuchte schon eine ganze Weile, Marnie rumzukriegen.
Einen winzigen Augenblick lang überlege ich mir die Sache tatsächlich. Es wäre so einfach. Und Cynthia sieht super aus. Aber wenn ich sie jetzt abschleppe, geht alles wieder von vorn los. Sie labert mich voll, weil wir ihrer Meinung nach zu wenig Zeit miteinander verbringen. Sie heult rum, weil sie mit mir zusammen sein will. Und das brauche ich nicht noch einmal.
»Ich bin raus«, sage ich, stehe auf und lade den Müll auf mein Tablett.
»Ist das dein Ernst?«
»Ja.«
Mike schaut mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
»Meinst du, du kommst auch ohne mich nach Hause?«, frage ich.
Er wirft Marnie einen Blick zu. »Auf jeden Fall.«
»Wir sehen uns.«
»Bis dann.«
Während ich über den Parkplatz laufe, bin ich mir sicherer denn je. Ich gebe nicht auf. Es wird etwas passieren.
13. Kapitel
Yin und Yang
8. September, 12.33 Uhr
»Wie viele Kalorien hat noch mal eine Banane?«, fragt Caitlin.
»Achtzig«, erwidert Heather und pflückt einen Fussel von Alex’ T-Shirt.
Ich sitze tatsächlich bei Dave am Tisch und seine Freunde behandeln mich, als würde ich dazugehören. Ich habe zwar Maggie und Laila gegenüber ein schlechtes Gewissen, aber sie haben gesagt, solange ich meine Mittagspause wenigstens ab und zu mit ihnen verbringe, sei alles okay.
Dave legt seinen Arm um mich. »Isst du deinen Kuchen?«
Den ganzen Tag habe ich mich auf diese Cremeschnitte gefreut. Aber auf den Tabletts der anderen Mädchen herrscht im
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