Falling in love
überhaupt nicht kennt?«
»Genau das ist es! Irgendwie habe ich das Gefühl, Sara zu kennen. Bist du noch nie jemandem begegnet, bei dem du dieses Gefühl hattest? Bei dem du wusstest, dass ihr zusammengehört?«
»Nein.«
»Na ja. Vielleicht solltest du mal nach so jemandem suchen.« Ich schenke Laila mein charmantestes Lächeln. »Danach bist du ein anderer Mensch.«
Laila schaut mich irritiert an. »Und warum erzählst du mir das alles?«
»Weil ich hoffe, dass du mir hilfst. Und ich vertraue dir.«
»Echt?«
»Sollte ich das lieber nicht?«
»Doch, doch. Ich schweige wie ein Grab.«
»Danke.« Und jetzt kommt der schwierige Teil. »Ich wollte dich noch was fragen.«
»Und zwar?«
»Können wir in Musik die Plätze tauschen?«
»Wie bitte? Auf keinen Fall! Ich soll mit Robert zusammenarbeiten? Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
»Vielleicht nicht völlig. Aber genug, dich um einen riesigen Gefallen zu bitten.«
»Das ist mehr als ein Gefallen. Damit ich das für dich tue, müsstest du bis zum Ende des Schuljahrs mein persönlicher Sklave sein.«
»Wenn mein Plan aufgeht, würde ich sogar bis ans Ende deines Lebens dein Sklave sein.«
»Warum sollte ich dir helfen?«
Jetzt muss ich die richtigen Worte finden. Laila muss verstehen, dass diese Sache unglaublich wichtig ist. »Nur so haben Sara und ich eine Chance herauszufinden, ob alles so ist, wie ich glaube.«
»Und was glaubst du?«
Ich hole tief Luft. »Ich glaube, zwischen uns gibt es eine Verbindung. Etwas, was sich richtig anfühlt.«
Laila sagt kein Wort.
»Also?« Ich rutsche von der Bank, knie mich auf den Boden und halte Laila meine Hand hin. Sie muss lachen. »Hilfst du mir?«
»Glaub nicht, dass mir das Spaß macht«, sagt sie.
»Natürlich nicht.« Heftig schüttele ich den Kopf.
»Du kennst Sara überhaupt nicht. Du verhältst dich total merkwürdig. Und du bist nicht ihr Typ.«
»Du hast völlig recht.« Heftig nicke ich.
»Ich mache das nur für Sara.« Laila steht auf und wirft die riesige Tasche über ihre Schulter.
»Also haben wir einen Deal?«, frage ich.
»Wir haben einen Deal«, sagt Laila.
*
Ich sause zum Musiksaal. Zum Glück hockt Mr Hornby noch hinter seinem Schreibtisch. Allerdings habe ich noch nie ein richtiges Gespräch mit ihm geführt. Alle an der Schule wissen, dass er bei jeder Kleinigkeit ausflippt. Angeblich macht er sogar einen Eintrag, wenn jemand gähnt. Deshalb muss ich das jetzt besonders geschickt anstellen. Und es gibt noch eine weitere Hürde: Ich darf Mr Hornby auf keinen Fall Mr Horny nennen. Natürlich nennen wir ihn alle so und wahrscheinlich haben wir damit sogar recht. Schließlich hat er ungefähr zwanzig Kinder.
Vorsichtig klopfe ich an die offene Tür.
»Ja?« Mr Horny schaut von seinen Unterlagen auf.
»Tut mir leid, wenn ich Sie störe. Ich wollte…«
»Bist du gerade erst hereingekommen?«
Nein, ich habe mich die ganze Zeit unter dem Klavier versteckt.
»Ich wollte… ich wollte Sie was fragen.«
Mr Horny schaut mich genervt an, bedeutet mir aber trotzdem, näher zu kommen.
Ich setze mich ihm gegenüber.
»Was kann ich für dich tun?«
»Es geht um unseren Kurs. Ich habe mich gefragt… ich frage mich, ob ich vielleicht mit jemand anders zusammenarbeiten kann.«
»Gibt es ein Problem mit Robert?«
»Nein. Oder doch. Es ist nicht wegen Robert.«
Mr Horny sieht mich erwartungsvoll an.
»Es ist nicht so leicht zu erklären«, sage ich. Ich bin so schnell hierher gerannt, dass ich mir keinen Vorwand überlegt habe.
»Ich glaube, ich weiß schon, worum es dir geht.«
»Wirklich?« Woher weiß Mr Horny das? Ist es so offensichtlich?
»Ich bin nicht so schwer von Begriff, wie du vielleicht denkst«, sagt er. »Ich bin ein ziemlich guter Beobachter.«
»Äh… das glaube ich Ihnen.« Oh Mann. Der Typ bekommt ganz genau mit, wie ich Sara anschmachte.
»Das muss schwer für dich sein.« Er seufzt. »Ich kenne solche Situationen.«
Bitte nicht. Von allen unseren Lehrern interessiert mich Mr Hornys Liebesleben am wenigsten. Nicht dass mich überhaupt irgendein Liebesleben eines Lehrers interessieren würde…
»Eigentlich hätte mir das von Anfang an klar sein müssen«, sagt er.
Besitzt er Antennen für Hormonschwankungen? Und immer, wenn ich Sara anschaue, spürt er einen Ausschlag?
»Um es mal vorsichtig auszudrücken… Robert ist nicht gerade der Hellste.«
»Was?«
»Du bist außerordentlich talentiert, Tobey. Und Robert ist keine Leuchte, das ist mir
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