Falling in love

auch klar.«
    »Ach so.« Er spricht von Robert Garten, mit dem ich gerade zusammenarbeite. Dem sie damals in der Umkleide so übel mitgespielt haben. Er tut mir immer noch leid. Und Dave hat auch mitgemacht.
    »Hältst du noch durch, bis ich die ersten Punkte vergebe? Da wird Robert den Kurs sowieso verlassen. Ich vermute, er hat selbst schon mitbekommen, dass er nicht besonders musikalisch ist.«
    »Äh… ich hatte eher gedacht, schon morgen zu tauschen.«
    »Wenn ich die ersten Punkte vergeben habe, kannst du mit jemand anders zusammenarbeiten, vorher nicht. Vielleicht geht bis dahin ja noch ein bisschen von deinem Musikverstand auf Robert über.«
    Die nächsten Punkte werden erst im kommenden Monat vergeben. Keine Ahnung, wie ich es bis dahin noch aushalten soll. Aber ich muss jetzt cool bleiben.
    »Ja, vielleicht.«
    Mr Horny schlägt sein Notizbuch auf. »Ich schreibe das gleich auf. Ich wollte ohnehin ein paar Leute umsetzen. Mit wem würdest du gern zusammenarbeiten? Wenn Paula und Graham tauschen…«
    »Ehrlich gesagt habe ich schon einen Vorschlag.«
    »Ach so?« Mr Horny schaut auf. »Und zwar?«
    »Also… ich finde, Laila und Sara sind beide ziemlich schlau und sie arbeiten zusammen. So viel Intelligenz an einem Ort kann doch nicht gut sein.«
    Er lacht. »Ich weiß, was du meinst.«
    »Und ich will mich in diesem Schuljahr verbessern, damit ich mich am College bewerben kann. Und deshalb…«
    »Ich verstehe!«, ruft Mr Horny, als hätte er gerade das Rätsel um das Bermudadreieck gelöst. »Dann arbeitest du mit Laila zusammen.« Er setzt seinen Stift an.
    »Nein!«, rufe ich.
    Mr Horny runzelt die Stirn.
    »Ich meine… ich würde lieber… am liebsten würde ich mit Sara zusammenarbeiten.«
    »Gibt es dafür einen bestimmten Grund?«
    »Ja.« Sofort fällt mir eine gute Geschichte ein. »Sara hat mir gesagt… ich meine… wir haben uns über meine Band unterhalten und sie findet unsere Songs richtig gut. Und uns gefallen die Streichquartette von Vivaldi und…«
    »Oh ja! Die gefallen mir auch. Na gut.« Mr Horny notiert sich das.
    »Also dann…« Ich stehe auf.
    »Vielen Dank, dass du so ehrlich warst, Tobey.«
    Mein schlechtes Gewissen meldet sich nur ganz leise.
    *
    Ich fahre zu Mike und stürme, ohne anzuklopfen, in sein Zimmer.
    »Lass dich von mir nicht stören«, sagt Mike. »Ich wohne hier nur.«
    »Alter«, sage ich. »Es hat geklappt.«
    »Was?«
    »Mein Plan! Ich arbeite mit Sara zusammen!«
    »Geil!«
    »Ich weiß. Aber leider erst nächsten Monat.«
    »Keine Sorge«, sagt Mike. »Bis dahin vertreibst du dir die Zeit auf girlongirl.com.«

15. Kapitel
    Es heißt ja nicht umsonst Traummann
8. September, 17.17 Uhr
    Als ich gerade mein Mathebuch im Klo versenken will, klingelt das Telefon.
    »Ja?«, sage ich.
    »Das glaubst du mir niemals.«
    »Was?«
    »Tobey ist in dich verknallt.«
    »Was?«
    »Erinnerst du dich an Tobey? Der dich die ganze Musikstunde lang angeglotzt hat? Und du hast zurückgeglotzt? Kommt dir das irgendwie bekannt vor?«
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Er hat es mir gesagt.«
    »Was?«
    »Ich weiß, das ist verrückt. Aber auch nicht total überraschend.«
    »Laila, was ist passiert?«
    »Pass auf: Nach der letzten Stunde ist er zu mir gekommen und wollte mit mir reden. Wir haben uns in den Innenhof gesetzt und da hat er gesagt, dass er auf dich steht. Und er will mit mir in Musik den Platz tauschen, damit er mit dir zusammenarbeiten kann.«
    »Oh mein Gott!«
    »Sag ich doch.«
    »Weiß er nicht, dass ich mit Dave ausgehe?«
    »Klar weiß er das, aber es ist ihm egal.«
    »Dave hat mich geküsst.«
    »Wann?«
    »Nach der Schule. Auf dem Flur.«
    »Dann hat Dave dich wahrscheinlich genau in dem Moment geküsst, in dem Tobey mir gestanden hat, dass er in dich verliebt ist. Interessant.«
    »Oh mein Gott!«
    »Und wie hat es sich angefühlt?«
    »Hat sich was angefühlt?«
    »Der Kuss!«
    Als ich Laila und Maggie erzählt habe, dass Dave mich nur auf die Wange geküsst hat, habe ich hinzugefügt, dass ich mir von dem richtigen Kuss einiges erwarte. Dass ich danach vielleicht ein anderer Mensch bin. »Nett«, sage ich.
    »Nett? Der Kuss war nett?«
    »Ja…«
    »Was ist aus ›weltbewegend‹ geworden?«
    »Habe ich wirklich ›weltbewegend‹ gesagt?«
    »Ich glaube schon.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Wow. Sieht so aus, als hätte Mister Das-fühlt-sich-richtig-an doch eine Chance.«
    »Was?«
    »Tobey hat gesagt, dass die Sache mit euch beiden sich