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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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Sie erträgt mich nur, weil sie keine andere Wahl hat.
    »Vielleicht brauche ich einfach etwas mehr Ruhe«, sage ich.
    »Es wird sicher nicht ruhiger, wenn du unsere Gäste vollmaulst«, sagt Mom.
    »Unsere Gäste? So nennst du sie jetzt?«
    Moms Augen werden eng. So sieht sie mich immer an, kurz bevor sie ausrastet. Wenn ihr Freund im Wohnzimmer sitzt, hat sie mich allerdings noch nie angeschrien. Irgendwie scheint sie ihre Männer auch dafür zu brauchen, um vor ihnen die gute Mutter zu spielen. Aber da mache ich nicht mit.
    »Ich muss mich jetzt fertig machen«, sage ich. »Du kannst hier nicht einfach reinstürmen und mich anmotzen.«
    So etwas sollten Mütter nicht tun. Ihre Kinder sollten ihnen nicht egal sein. Sie sollten nicht nur darüber nachdenken, wie sie vor den anderen am besten dastehen. Klar, Mom hat es nicht leicht, aber das ist keine Entschuldigung.
    Sie war sechzehn, als ich auf die Welt kam. Mein Dad ist weggezogen und sie ist von der Schule abgegangen. Später hat sie den Abschluss nachgemacht. Jetzt handelt sie mit Immobilien und beschwert sich Tag und Nacht, dass ihr Leben versaut ist. Sie schreit mich an, dass es ihr nur meinetwegen so mies geht. Als wäre es meine Schuld, dass Dad und sie nicht verhütet haben. Mom fühlt sich um ihre Jugend betrogen und hasst dafür die Welt im Allgemeinen und mich im Besonderen. Jeden Tag fährt sie diesen Film. Wahrscheinlich hört sie nie damit auf, mir etwas vorzuwerfen, für das ich überhaupt nichts kann.
    Ich habe die Nase voll davon. Ich wünsche mir an meiner Seite so sehr jemanden, der mich wirklich mag.
    *
    Als Dave und ich über den Parkplatz zum Einkaufszentrum laufen, habe ich die Sache schon wieder vergessen. Mir ist ganz schlecht vor Aufregung. Eigentlich habe ich schon ziemlich viel Zeit mit Daves Freunden verbracht, aber das ist der erste offizielle Pärchenabend und ich habe immer noch Angst, etwas falsch zu machen.
    Wir haben uns mit Caitlin und Matt draußen verabredet und es ist noch warm. Meinetwegen könnte der Sommer ruhig noch etwas länger dauern. Statt mich abzulenken, macht mich dieser Gedanke noch nervöser. Was ist nur mit mir los?
    »Coole Hose«, meint Caitlin. »Wo hast du die her?«
    »Diese Baggy Pants?«, frage ich überrascht. »Ich weiß gar nicht mehr, wo ich die gekauft habe.«
    »Sieht wirklich cool aus«, sagt Caitlin.
    Es ist echt erstaunlich. Seit ich mit Dave und seiner Clique unterwegs bin, gefällt plötzlich den coolen Mädels mein Klamottenstil. Derselbe Klamottenstil war ihnen in den letzten drei Jahren völlig egal. Ich komme mir vor wie der Typ in Can’t Buy Me Love, der dem beliebtesten Mädchen an seiner Schule tausend Dollar verspricht, wenn sie ihm hilft, beliebter zu werden. Es stellt sich heraus, dass er nur mit ihr rumhängen muss, damit alle denken, dass er mächtig was auf dem Kasten hat. Ich wette, nächste Woche sind Baggy Pants an unserer Schule der letzte Schrei.
    »Okay«, sagt Matt. »Was machen wir?«
    »Keine Ahnung«, antwortet Dave. »Habt ihr schon was gegessen?«
    »Ich sterbe vor Hunger«, sagt Caitlin.
    »Dann lasst uns erst mal was essen gehen«, schlägt Matt vor.
    Wir drehen eine Runde in der ersten Etage und ich habe das Gefühl, ein Superstar zu sein. Ich hänge mit den coolsten Leuten unserer Schule ab. Und das an einem Samstagabend.
    Caitlin holt aus ihrer Tasche eine Packung Kaugummis. »Will jemand einen?«, fragt sie.
    »Nein danke«, sage ich. Ich kapiere einfach nicht, was der Sinn von Kaugummis ist. Wenn jemand Mundgeruch hat, verstehe ich das noch. Aber einfach kauen, um zu kauen? Und dann diese Mädchen, die sich eine ganze Packung dieser rosafarbenen Bubble Yum in den Mund schieben und dann geräuschvoll und mit offenem Mund kauen… total ekelhaft. Caitlin macht das zum Beispiel. Aber Caitlin ist Caitlin, sie darf alles.
    An der Rolltreppe passe ich nicht auf und stolpere über die erste Stufe.
    Matt sagt: »Das mit dem Laufen musst du noch üben, stimmt’s?«
    Alle fangen an zu lachen. Ich lache mit, auch wenn mir eigentlich nicht danach ist.
    Wir reihen uns in eine Schlange ein und ich versuche, so dazustehen, wie ich immer dastehe. Aber irgendwie habe ich vergessen, wie das geht.
    Caitlin bestellt einen Salat. So etwas essen offenbar spindeldürre Cheerleader, wenn sie vor Hunger sterben. Ich würde am liebsten einen Cheeseburger und Onion Rings bestellen. Aber ich will nicht wie ein Vielfraß wirken und deshalb nehme ich auch nur einen Salat. Wahrscheinlich

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