Falling in love
Dave.
»Echt? Ich wollte eigentlich lieber hierbleiben.«
»Kannst du ja auch. Also… wir gehen zu Burger King.«
Dave zieht ein Gesicht. »Ach so. Macht ruhig.«
Matt und Caitlin kommen wie zwei Filmstars heranstolziert.
»Hi Sara«, grüßt mich Caitlin und bedenkt meine Freunde nicht einmal mit einem Blick.
Ich schaue Dave an. »Also dann… bis später.«
Er steht auf und drückt mir einen Kuss auf den Mund. Einen Kuss, der alles andere als zärtlich ist.
Als wir nach draußen gehen, entdecke ich Tobey in der anderen Ecke des Raums. Er hat sein Gesicht in den Händen vergraben. Ich bin mir sicher, dass er alles beobachtet hat. Am liebsten würde ich jetzt zu ihm rennen und ihm sagen, dass dieser Kuss nichts bedeutet. Dass ich nur mit Dave gesprochen habe, weil Maggie, Laila und ich zu Burger King gehen wollen, um über ihn zu reden, über Tobey. Aber das ist natürlich Quatsch. Jeder weiß, dass man einem Typen nicht verraten darf, wie sehr man ihn mag. Dann verliert er nämlich sofort das Interesse.
Bis zu Burger King brauchen wir fünf Minuten und die Mittagspause geht eine Dreiviertelstunde. Wir haben also nicht viel Zeit und deshalb falle ich gleich mit der Tür ins Haus.
»Okay. Ich muss euch was sagen.«
»Schieß los«, sagt Maggie.
»Um das klarzustellen: Ich war es nicht, die Tobey zuerst angestarrt hat.«
»Ich wusste es!«, ruft Laila. »Ich wusste, dass es was mit ihm zu tun hat!«
»Geht das noch lauter? Ich glaube, ein paar Häuptlinge in Afrika haben dich nicht gehört.«
»Also gibst du es endlich zu.«
Maggie sagt: »Kann mich bitte mal jemand aufklären?«
Wir sind bei Burger King angekommen und ich halte die Tür auf. Zuerst soll Laila Maggie ihre Version erzählen. Dann werde ich, wenn ich meine Sicht auf die Dinge darlege, wenigstens nicht ständig unterbrochen.
Wir holen unser Essen und verkrümeln uns in eine Ecke. Maggie fragt: »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du in ihn verknallt bist?«
Ich bin damit beschäftigt, den Senf für meine Zwiebelringe aufzureißen.
»Muss ich dich daran erinnern, dass die Mittagspause nicht ewig dauert?«, fragt Laila, den Mund voll Burger.
Aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Wie erkläre ich meinen Freundinnen etwas, was ich selbst nicht verstehe?
»Soll ich übernehmen?«, fragt Laila. »Unser letzter Stand ist: Sara hat Tobey nicht zuerst angestarrt. Das bedeutet, dass Tobey zuerst geglotzt haben muss. Das wiederum bedeutet, dass Tobey Sara mag. Das wussten wir allerdings schon, denn das hat Tobey mir auf dem Schulhof anvertraut. Vermutlich sind wir also hier, um über Saras Gefühle für Tobey zu sprechen. Denn Sara und Tobey starren sich jeden Tag an. Und ich muss Sara den Sabber vom Mund wischen. Und als wäre das nicht genug, muss ich in ein paar Tagen auch noch mit Robert zusammenarbeiten, damit Tobey und Sara nebeneinandersitzen können. Habe ich irgendwas vergessen?«
»Ich glaube, du hast die Lage ziemlich gut zusammengefasst.«
»Jetzt erklär uns mal eins«, sagt Laila. »Warum ausgerechnet Tobey? Er kriegt überall nur Bs und Cs. Wohin wird er nächstes Jahr wechseln? Nur irgendwelche Provinzcolleges nehmen Nieten wie ihn.«
Ich verfeinere mein Fischsandwich mit Mayonnaise.
»Man kann auch schlau sein, wenn man nur Bs und Cs kriegt«, sagt Maggie und schaut mich an. »Was genau gefällt dir an Tobey? Und jetzt sag nicht, dass er süß ist. Denn Dave ist süßer.«
»Meine Gefühle für Tobey sind irgendwie besonders.«
»Und was ist das Besondere daran?«, fragt Laila.
»Alles fühlt sich so… intensiv an. Nicht wie bei Dave. Ich meine, ich habe mich mit Tobey vielleicht dreimal unterhalten, aber… aber er hat mich jedes Mal zum Lachen gebracht. Er strahlt so ein… so ein Selbstvertrauen aus. Dieser Typ hat etwas an sich, was mir einfach nicht aus dem Kopf geht.« Wie soll ich das nur erklären? Wie soll ich Worte finden für etwas, was ich im tiefsten Inneren einfach nur spüre? »Und Daves Verhalten im Einkaufszentrum war total bescheuert. Wisst ihr noch, die Sache mit Robert und Joe?«
»Zum Kotzen.« Maggie schiebt in ihrem Mund einen Eiswürfel hin und her.
»Ich möchte mal wissen, was er für ein Problem mit uns hat«, sagt Laila. »Wieso können wir in der Mittagspause nicht einfach mit bei dir sitzen?«
»Moment mal«, sagt Maggie, »willst du deine Mittagspause mit diesen Schwachköpfen verbringen?«
»Ich meine, manche Sachen an ihm gefallen mir schon… aber irgendwie habe ich das
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