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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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anders.

28. Kapitel
    Das reinste Chaos
10. November, 10.10 Uhr
    Während Mr Perry ins Schwärmen über die erste Ableitung gerät, blättere ich in meinem neuen Kalender. Ms Everman hat ihn mir geschenkt. Letzte Woche bin ich nämlich fast durchgedreht, weil ich noch tausend Bewerbungen schreiben, tausend Hausaufgaben nachholen und ein geniales Stück für das Vorspielen komponieren musste, und da hat Ms Everman mir erklärt, dass eine gute Organisation der Schlüssel zum Erfolg sei. Seitdem organisiere ich mich oder versuche das zumindest.
    »Tobey Beller!«, schreit Mr Perry. »Gibt es einen Grund, weshalb du dein Buch nicht aufgeschlagen hast?«
    Ab sofort darf ich nur noch As schreiben und da kann es nicht schaden, wenn ich mich ein bisschen einschleime.
    »Tut mir leid. Es wird nicht noch mal vorkommen.«
    Mr Perry schaut mich verdattert an. Offenbar hat er sich auf einen längeren Wortwechsel eingestellt. »Äh… schön.« Er mustert mich, als sähe er mich zum ersten Mal. »Schön zu hören.«
    Ich schlage mein Buch auf der richtigen Seite auf. Es gibt dieses Knarzen von sich, das Bücher immer von sich geben, wenn man sie zum ersten Mal öffnet.
    In meiner Schulzeit habe ich einen Gesichtsausdruck perfektioniert: Ich kann so schauen, als würden mich die Erklärungen des Lehrers in höchste Ekstase versetzen, während ich in Gedanken ganz woanders bin. Vermutlich sind darin auch meine Mitschüler ziemlich gut. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich wette, die Hälfte der Jungs denkt genau in diesem Moment an Sex. Mir geht’s genauso.
    Nach der letzten Stunde fahren Sara und Dave ins Einkaufszentrum und sie macht mit ihm Schluss. Danach ruft sie Maggie an, die sie abholen wird. Wegen der Bandprobe habe ich keine Zeit. Schon nächste Woche ist die Battle of the Bands und wir streiten uns immer noch über das blöde Schlagzeugsolo, das Josh unbedingt drinhaben will. Aber immerhin verschwindet heute Nachmittag Dave von der Bildfläche.
    Und Sara gehört endlich mir.
    Die ganze letzte Nacht habe ich wach gelegen. Ich war so aufgedreht, als hätte ich dreißig Tassen Kaffee und zehn Red Bull intus.
    Die Schule will heute einfach nicht enden. Schade, dass Einstein tot ist. Meine Theorie über das Verhältnis von Raum und Zeit hätte ihn garantiert beeindruckt: Je näher ein weltbewegendes Ereignis rückt, desto langsamer vergeht die Zeit. Dieses Warten gibt mir das Gefühl, der einsamste Mensch auf der Welt zu sein.
    *
    Bei der Bandprobe fühle ich mich immer noch allein. Josh versucht Mike und mich davon zu überzeugen, dass er unseren Song mit einem Schlagzeugsolo beendet, das er halb improvisieren, halb auswendig spielen will. Ohne große Diskussionen haben wir uns auf Feel Like Making Love geeinigt, einen Klassiker von Bad Company. Relativ am Ende gibt es bei diesem Song eine krasse Jamsession, die ziemlich offen ist. Genau da will Josh einsetzen.
    »Das wird bestimmt das reinste Chaos!« Mike scheint zu denken, dass Josh klein beigibt, wenn er das Szenario einer öffentlichen Demütigung entwirft.
    »Aber darum geht es doch! Genau das wollen wir!« Josh springt von seinem Schemel auf. »Chaos!« Er wirbelt die Sticks durch die Luft. »Die Menge rastet aus!« Er imitiert die Schreie des Publikums.
    »Alter.« Mike fährt sich mit der Hand übers Gesicht. »Niemand rastet aus, wenn wir den Sound nicht unter Kontrolle haben. Wir müssen die Menge auf unsere Seite ziehen und dann können wir loslegen. Es bringt nichts, wenn wir Krach machen.«
    »Ich sehe das genauso«, sage ich.
    Der Refrain von Feel Like Making Love wird von einem heftigen Rhythmus untermalt und am Ende geht es am Schlagzeug richtig ab. Das reicht Josh aber nicht, er will es bis zum Äußersten treiben, so wie Metallica bei ihren Konzerten. Für den Bandwettbewerb an einer Highschool ist das jedoch zu riskant. Einen Augenblick lang bereue ich, dass ich Songs wie Heaven oder D’yer Mak’er so schnell abgelehnt habe. Aber Heaven , dieser alte Song von Bryan Adams, ist ein bisschen zu ausgenudelt. Und bei D’yer Mak’er klingt Mikes Stimme einfach gruselig. Aber wahrscheinlich wären wir mit Led Zeppelin am besten gefahren.
    »Der Song ist so genial, dass wir ihn nur nachspielen müssen«, sage ich. »Es bringt nichts, wenn wir es übertreiben.«
    »Tobey hat recht«, meint Mike. »Am besten, wir spielen den Song jetzt mal durch und dann entscheiden wir, ob wir noch was verbessern können.«
    Josh presst die Lippen aufeinander

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