Falling in love
Person, die ich kenne.«
»Du bist die Coolste! Schließlich hast du die hippen Tussis zuerst in den Wind geschossen.«
»Und du hast mit ihrem Obermacker Schluss gemacht!«
»Woo-hoo!« Ich kurbele das Fenster herunter. Erst jetzt wird mir richtig klar, was ich getan habe. »Yeah!«, schreie ich aus dem Fenster. »Ich habe mit ihm Schluss gemacht!«
»Ganz recht, Süße, du hast mit ihm Schluss gemacht. Würdest du jetzt bitte das Fenster wieder schließen? Sonst frieren mir die Finger am Lenkrad fest.«
Ich kurbele das Fenster hoch. In mir breitet sich ein Glücksgefühl aus. Mein Leben läuft genau so, wie ich es mir vorstelle, und jetzt will ich wissen, ob es Maggie auch so geht.
»Sag mal«, frage ich, »wie läuft es eigentlich zwischen dir und Rick?«
Mit Rick trifft Maggie sich seit einer Weile. Sie haben sich bei Tower kennengelernt, als sie sich beide das letzte Unplugged-Album von 10,000 Maniacs schnappen wollten. Rick hat es Maggie überlassen und dafür ist sie mit ihm einen Kaffee trinken gegangen. Rick studiert an der Rutgers University und wohnt bei seinen Eltern.
»Es könnte besser laufen«, erwidert Maggie. »Er ruft mich nur ein paar Mal pro Woche an. Ich kann es nicht leiden, wenn Typen dieses Spiel spielen.«
»Du kannst dich doch bei ihm melden.« Ich zeige nach vorn, damit sie weiter geradeaus fährt.
»Aber das will ich nicht. Ich möchte herausfinden, ob er wirklich in mich verliebt ist. Wenn ich ihn anrufe, kann ich das schlecht einschätzen.«
»Vielleicht lässt er es langsam angehen.«
»Darüber habe ich auch schon nachgedacht.« Maggie setzt den Blinker. »Aber das ergibt keinen Sinn. Wenn wir zu zweit sind, habe ich das Gefühl, dass er in mich verknallt ist. Aber wenn er mich wirklich mögen würde, würde er doch anrufen!«
»Dein Gefühl wird schon stimmen.«
»Und wenn er doch nur mit mir spielt?«
Maggie, Laila und ich verbringen Stunden damit, die widersprüchlichen Signale von Maggies unzähligen Männern zu analysieren. Zu vielen von ihnen hat sie heute nicht mal mehr Kontakt. Trotzdem halte ich diese Gespräche nicht für Zeitverschwendung. Wenn wir nicht stundenlang darüber sprechen, wie wir uns unseren Traummann vorstellen, wie sollen wir ihn dann finden?
Vor Tobeys Haus bringt Maggie den Wagen zum Stehen. Auf der einen Straßenseite wachsen Bäume, auf der anderen reihen sich die Häuser aneinander. Maggie parkt gegenüber von Tobeys Haus und stellt den Motor ab.
»Und es stört dich wirklich nicht zu warten?«
»Machst du Witze?«, sagt Maggie. »Ich bin über jede Sekunde froh, die ich nicht zu Hause verbringen muss.«
In Tobeys Vorgarten verstecke ich mich hinter einem riesigen Baum. Es ist mir egal, dass ich friere. Als der Wagen endlich in die Auffahrt einbiegt, hocke ich mich hin. Ich höre, wie die Wagentür ins Schloss fällt. Wie Tobey über den vertrockneten Rasen läuft. Wie der Autoschlüssel in seiner Hand klimpert.
Als er an mir vorbeigeht, springe ich hinter dem Baum hervor und schlinge von hinten meine Arme um ihn.
Tobey schreit auf und wirbelt herum.
»Ich wollte dich nicht erschrecken«, sage ich. »Darf ich dich vielleicht zur Haustür begleiten?«
Trotz der Dunkelheit sehe ich, dass Tobey grinst. In seinen Augen spiegelt sich das Licht der Laternen. »Aber gerne.«
Hand in Hand laufen wir zur Veranda. Aus irgendeinem Grund weiß ich, dass ich diesmal nicht leer ausgehe. Heute kriege ich den Kuss, den ich mir so sehr wünsche.
Gespannt schaue ich Tobey an.
»Hmm«, sagt er.
»Hmm«, sage ich.
»Wie war’s?«
»Gut. Alles ist gut.«
»Wirklich?«
»Ja.«
Tobey lächelt mich an.
Ich lächle zurück.
Sanft streichelt er meine Wange. Er beugt sich nach unten. Und dann ist es so weit. Er küsst mich, er küsst mich wirklich, er küsst mich jetzt in diesem Moment.
Dann entspanne ich mich, denn ich spüre, dass ich meinen Traummann endlich gefunden habe – meine fehlende Hälfte.
30. Kapitel
Schockstarre
21. November, 19.00 Uhr
Ich versuche, nicht daran zu denken, dass heute Abend noch andere Bands spielen. MindFlame rockt. Wir gewinnen die Battle of the bands . Es spielt keine Rolle, dass Zacks Gitarre besser ist als meine. Es spielt keine Rolle, dass Freds Jeans cooler sind als die von Mike. Wir haben den besten Sound und darum geht es.
Die Turnhalle hat sich in einen pseudocoolen Konzertsaal verwandelt. Es ist dunkel und an den Wänden wandern Lichter entlang. An der hinteren Wand steht die tragbare Bühne, die immer
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