Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Caniden, deren Gesicht hinter den Blättern verschwand. »Aber die sehen doch gut aus.«
    »Nur für jemanden, der beim Thema Blumenschmuck ein absoluter Ignorant ist, so wie du. Du siehst keinen Unterschied zwischen einer Petunie und einem Tannenbaum. Dieses Jahr sind Fuchsien angesagt. Royal Velvets, um genau zu sein, in Karminrot und Purpur. Das hier sind Golden Marinkas in Scharlachrot.«
    »Für mich sehen sie einfach wie hübsche rote Blumen aus.«
    »Mach dich noch ein einziges Mal über meinen Blumenschmuck lustig, Stellan Desean, und glaub mir, du wirst dich nicht selbst in dein Schwert stürzen müssen. Ich werde dir einen Schubs geben.«
    »Mir würde nicht im Traum einfallen, deine Expertise in Zweifel zu ziehen«, versicherte er ihr mit gespieltem Ernst. »Übrigens siehst du hinreißend aus. Ist das dieses Kleid, um das du mich neulich angebettelt hast?«
    Zerstreut nickte sie und entließ die Crasii, die ihr das Blumenarrangement zur Inspektion gebracht hatte. Dann drehte sie sich zu ihm um. Sie trug die Familienrubine, ein exquisites Halsband mit tiefroten Steinen und Süßwasserperlen, das sich seit Generationen in seinem Familienbesitz befand. Es war vermutlich so viel wert wie ein ganzer Adelssitz. Ihr Ballkleid war aus roter, mit Perlen bestickter Seide, von derselben Farbe wie die Rubine (und wie ihre fragwürdigen Fuchsien), vorne tief und am Rücken noch tiefer ausgeschnitten, offenbar sollte es eher aufreizend wirken als verhüllen. Ihr dunkles Haar war auf der rechten Seite von einem Haarkamm zusammengehalten, der wie das Halsband mit Rubinen und Perlen besetzt war und dafür sorgte, dass Arkadys lange Lockenpracht in einer perfekt arrangierten Kaskade über ihre nackte linke Schulter fiel. Sie hat schon ein Auge für mehr als nur die passenden Blumen, meine schöne Gemahlin, dachte er.
    »Gefällt es dir?«
    Sie war mehr als schön. Sie war atemberaubend, Kleid hin oder her. Aber Stellan wusste, wie ungern sie das zu hören bekam, und so zuckte er die Achseln. »Also, eigentlich bin ich etwas enttäuscht. Wenn man bedenkt, was das verdammte Ding gekostet hat, hätte ich erwartet, dass es mindestens mit handverlesenen Silberschuppen jungfräulicher Nixen bestickt ist.«
    Arkady warf ihm ein kurzes Lächeln zu, befahl einer anderen Crasii, die Punschschale auf dem großen Tisch abzustellen, und wandte sich ihm wieder zu. »Es ist die Qualität der Verarbeitung, Stellan. Die Stiche sind so fein, dass sie mit bloßem Auge kaum zu sehen sind. Nein, Tassie«, rief sie plötzlich, »die Tassen neben die Punschschale, nicht neben die Warmhalteplatten für das Essen!« Mit einem Seufzer wandte sie sich wieder ihrem Gemahl zu. »Hast du Kylia schon gesehen?«
    »Nein. Warum?«
    »Nur so. Wenn du sie siehst, dann mache bitte großes Aufhebens darum, besonders wenn Mathu in der Nähe ist. Dies ist ihr gesellschaftliches Debüt, ihr erster Ball als Erwachsene. Sie muss hören, dass sie schön ist.«
    »Behauptet Mathu etwas anderes?«
    Arkady lächelte. »Tu es einfach, Stellan. Denk nicht drüber nach. Sei beeindruckt von ihr. Und frag nicht, was ihr Kleid gekostet hat.«
    Er seufzte dramatisch. »Wenn du entschlossen bist, mich zu ruinieren, Arkady, könnte ich arrangieren, dass du dich ans Tor stellst und meine irdischen Reichtümer unter die Passanten wirfst.«
    »Deine ganzen Antiquitäten sind viel zu schwer, als dass ich sie allein hochheben könnte«, erwiderte sie. »Das hier macht viel mehr Spaß.«
    Stellan schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich bin sicher, dass Kylia reizend aussieht. Genau wie du, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Hast du vor, mit dem König zu flirten?«
    »Tue ich das nicht immer?«
    »Du weißt, was er denkt. Du bist die einzige Frau in Glaeba, die er nicht haben kann.«
    Arkady schien amüsiert. »Aber nur, weil er nicht viel unter die Leute kommt, Stellan. Denkst du, dieses Jahr kommen sie pünktlich?«
    Die Antwort kam nicht von Stellan. »In Anbetracht der Tatsache, dass sie es in den letzten zehn Jahren nicht ein einziges Mal geschafft haben, zur rechten Zeit hier zu sein, würde ich auch heute lieber nicht damit rechnen, Euer Gnaden.«
    Stellan und Arkady wandten sich um und sahen Declan Hawkes am Eingang des Ballsaales stehen. In seiner ungewohnten Abendgarderobe machte er eine überraschend elegante Figur. Stellan fiel auf, dass es draußen wieder regnen musste, denn das Haar des Ersten Spions war feucht, obwohl er sich offensichtlich Zeit genommen hatte,

Weitere Kostenlose Bücher