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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sich zu kämmen, bevor er den Ballsaal des Palastes betrat. Hawkes trat vor und verbeugte sich höflich vor Stellan, dann drehte er sich um und verneigte sich mit gleichem Respekt vor Arkady. »Ihr seht wie immer hinreißend aus, Euer Gnaden.«
    »Danke dir, Declan. Schön, dich wiederzusehen.«
    »Schön, nach Hause zu kommen«, erwiderte er und führte ihre Hand an die Lippen.
    Stellan runzelte die Stirn. Die Freundschaft zwischen Declan Hawkes und seiner Gemahlin betrachtete er mit zunehmend gemischten Gefühlen. Er sagte sich oft, dass nichts dabei war. Die beiden waren zusammen in den Elendsvierteln von Lebec aufgewachsen, ihre Freundschaft war beinahe so alt wie sie selbst. Trotzdem beunruhigte sie ihn. Vielleicht lag es daran, dass er nie genau wissen konnte, wie viel Arkady ihrem besten Freund anvertraute. Oder vielleicht fürchtete er, dass Declan Hawkes insgeheim eifersüchtig auf ihn war, weil er Arkady geheiratet hatte, und nur auf den richtigen Zeitpunkt lauerte, um die Welt seines Rivalen zum Einsturz zu bringen. Für diese Vermutung hatte Stellan nicht den kleinsten Anhaltspunkt, aber die Möglichkeit tauchte jedes Mal in seinem Hinterkopf auf, wenn er Arkady und den Ersten Spion zusammen sah.
    Und dann kam ihm ein neuer Gedanke. Arkady wusste, dass er ihr einen Liebhaber gestattete. Wenn sie sich einen nahm – wäre es dieser Mann? Hatte sie ihn womöglich schon erhört? Hatte sie das gemeint, als sie sagte, ein Liebhaber sei zu gefährlich? Meinte sie Liebhaber allgemein oder sprach sie konkret von Declan Hawkes?
    »Folgt dir der Rest der königlichen Familie?«, fragte Arkady, und Stellan schob seine wachsende Paranoia beiseite, um sich auf die Antwort des Ersten Spions zu konzentrieren. Du machst dir Sorgen wegen nichts, versicherte er sich. Hawkes würde lieber sterben als zulassen, dass Arkady wehgetan wird, und ihr kannst du blind vertrauen.
    »Der König und die Königin waren etwa eine Stunde hinter mir«, sagte Declan zu Arkady. »Ich bin vorausgeritten, damit du mir noch von deinen Fortschritten mit unserem Möchtegern-Unsterblichen erzählen kannst.«
    Erleichtert, dass es für Hawkes’ frühe Ankunft eine ganz sachliche Begründung gab, lächelte Stellan. »Arkady hat ihn höchst gewissenhaft verhört. Sie wollte ihm sogar den kleinen Finger abhacken«, gab er Auskunft.
    Auf Declans Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Typisch Arkady, einen solchen Vorschlag zu machen. Und was den Nachweis seiner Unsterblichkeit angeht – nach allem, was wir wissen, könnte es sogar stimmen.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Die Caelaner haben nie von ihm gehört. Oder wenn, dann verleugnen sie ihn.«
    »Dann ist er kein caelischer Agent?«, fragte Arkady mit einem seltsamen Glitzern in den Augen. Stellan fragte sich unwillkürlich, ob sie vielleicht immer noch vorhatte, ihren Gefangenen zu verstümmeln.
    »Es ist sogar fraglich, ob er überhaupt aus Caelum ist«, sagte Declan. »Meinen Quellen zufolge hat der caelische Gesandte nur deshalb noch nicht offiziell dementiert, dass er Caelaner ist, weil seine Regierung immer noch abwägt, ob es für sie von Vorteil wäre, ihn als einen der Ihren auszugeben.«
    »Wenn er kein Caelaner ist, was ist er dann?«, fragte Stellan. »Ist er aus Tenatien? Aus Senestra? Für einen Torlener ist er zu hellhäutig.«
    »Er sagt, er sei Kordaner.« Arkadys Skepsis war ihr deutlich anzuhören.
    Declan zuckte die Schultern. »Das ist praktisch. Aus einem Land zu kommen, das es nicht mehr gibt. Wer hat denn aufgebracht, dass er Caelaner sei?«
    »Ich glaube, das hat er selbst behauptet, als er in Glaeba ankam«, berichtete Arkady. »Oder man hat es angenommen. Dass es sich als gelogen erweist, überrascht mich gar nicht. Cayal ist ein notorischer Lügner.«
    Stellan schüttelte den Kopf. »Bist du sicher, dass wir es nicht einfach mit einem Verrückten zu tun haben?«
    »Nicht ganz«, gab Arkady zu. »Aber ich glaube es eigentlich nicht. Seine Geschichte ist einfach zu gut durchdacht, um das Gefasel eines Irren zu sein.«
    »Nun, du bist diejenige, die ihn verhört«, sagte Declan, »also überlasse ich es dir, das zu beurteilen. Aber nimm dich in Acht.«
    »Wir können uns in dieser Angelegenheit keinen Fehler leisten«, bekräftigte Stellan, etwas überrascht, den Ersten Spion eine solche Warnung äußern zu hören. »Wir haben alles streng nach Vorschrift gehandhabt. Angesichts der Möglichkeit, dass der Mann ein caelischer Agent sein könnte, blieb uns gar nichts

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