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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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seine Rolle am Fürstenhof stellen konnten, und besonders die Mitglieder seiner eigenen Familie, die Aranvilles. Es wurde fast Mitternacht, bevor er es für sicher hielt, Arkady anzusprechen. Zu diesem Zeitpunkt war genug Alkohol geflossen, um das allgemeine Erinnerungsvermögen am nächsten Tag zu verwischen, wenn das nötig sein sollte – einschließlich seines eigenen.
    Nicht dass es einen großen Unterschied machte. Niemand beobachtete ihn. Aller Augen waren auf den Kronprinzen gerichtet, die Ballgesellschaft summte vor Aufregung über die Aufmerksamkeit, die der junge Mann schon den ganzen Abend Kylia Debrell widmete. Und was tat Prinz Mathu überhaupt hier in Lebec? Hatte ihn der König nicht zu Reon nach Venetia geschickt?
    Kylia trug ein viel schlichteres Ballkleid als Arkady, gefertigt aus mehreren Lagen blassgrüner Seide, so fein, dass sie fast durchsichtig wirkte. Sie schwebte unermüdlich über die Tanzfläche und hatte nur Augen für den Kronprinzen, alle anderen Personen im Raum waren für sie schlichtweg nicht mehr vorhanden.
    Dass der Prinz sich so offensichtlich von ihr angezogen fühlte, überraschte Jaxyn nicht. Ihren Onkel mochte sie überzeugt haben, dass sie ein unschuldiges Lämmchen war, aber Jaxyn wusste es besser. Das Mädchen war die geborene Verführerin. Man würde sehen, welche Auswirkungen ihre Machenschaften auf Jaxyns Pläne hatten. Es war noch nicht entschieden, ob Kylia ein Problem für ihn darstellte. Zum Teil, weil er nicht ganz sicher war, ob ihr Talent ausreichte, um sich einen Prinzen zu angeln, was offensichtlich ihre Absicht war und die Klatschbasen kräftig in Atem hielt. Er sah ihr zu, wie sie Mathu beim Tanzen glückstrahlend in die Augen blickte, und schüttelte den Kopf.
    Der arme Mathu hatte keine Chance.
    Jaxyn schob Kylias Dilemma beiseite und wandte sich seinem eigenen, akuteren Anliegen zu. Während der Abend vorrückte, arbeitete er sich mehrmals um den Ballsaal, nickte hier einem Gast zu, lächelte dort eine schöne Frau an und nahm sich sogar die Zeit, mit der altersschwachen Gemahlin von Lord Devalon eine Quadrille zu tanzen. Als er schließlich an Arkady herankam, zögerte er, vorerst damit zufrieden, sie aus der Nähe anzusehen. Gerade erteilte sie einer Gruppe von Sklaven neue Anweisungen, und die Caniden lauschten ihr beflissen. So waren sie nun einmal, das war ihre wahre Natur. Der freudige Diensteifer, mit dem Hunde ihren Herren zu gefallen suchten, war der Hauptgrund der Gezeitenfürsten gewesen, Hunde und Menschen zu Haussklaven zu kreuzen, das wusste Jaxyn. Arkady aber hatte eine Art, mit ihnen umzugehen, die mehr in ihnen ansprach als nur ihre angezüchtete Loyalität. Die Crasii liebten sie. Sie wollten ihre Sklaven sein.
    »Tragt Ihr dieses Kleid etwa für mich?« Jaxyn glitt neben Arkady, als sie eben die letzten verbliebenen Sklaven beauftragte, noch eine Platte Gebäck für den Desserttisch zu bringen, und die Caniden eilfertig davonliefen. »Für Euren Gemahl tragt Ihr es doch mit Sicherheit nicht.«
    Die Zahl der Gäste begann schon abzunehmen, aber noch war der Ball voll im Gange und würde noch Stunden dauern. König und Königin hatten sich noch nicht zurückgezogen, und die meisten Gäste würden es nicht wagen, vorher zu gehen. Arkady wandte sich lächelnd zu Jaxyn um, sie wusste, es war wichtiger, in der Öffentlichkeit ihre liebenswürdige Haltung zu bewahren, als auf seine spöttische Bemerkung einzugehen.
    »Lord Aranville«, erwiderte sie. »Wie schön, dass Ihr uns heute Abend mit Eurer Anwesenheit beehrt.«
    »Diesen Ball hätte ich um keinen Preis der Welt missen wollen«, versicherte er ihr mit schon etwas schwerer Zunge. »Ihr seht übrigens einfach hinreißend aus. Aber das wisst Ihr ja bereits, nicht? Wollt Ihr hören, woher ich das weiß?«
    Sie seufzte entnervt, aber ihr Lächeln schwand keinen Augenblick. Wer die beiden aus einer gewissen Entfernung beobachtete, hätte nicht sagen können, welcher Art ihr Gespräch war – es sei denn, er konnte es von ihren Lippen ablesen. »Ich bin sicher, das werdet Ihr mir gleich sagen.«
    »Weil Ihr nie überrascht wirkt, wenn ein Mann Euch sagt, wie wunderschön Ihr seid. Ihr nehmt Komplimente entgegen, als seien sie ein Tribut, der Euch zusteht.«
    »Dann betrachtet Euren Tribut hiermit als gezollt und geht mir aus dem Weg«, sagte sie liebenswürdig.
    Er trat etwas näher an sie heran und fuhr mit dem Finger leicht über ihren nackten Rücken. Er spürte, wie sie sich unter seiner

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