Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
könnt es nicht verstehen.«
    »Dann helft mir verstehen. Dafür bin ich hier.«
    Einen Augenblick lang sah er sie misstrauisch an. »Was wurde aus dem anderen Kerl?«
    »Ihr meint Declan Hawkes?«, fragte sie. »Er ist nach Herino zurückgekehrt. Um sich dort wichtigeren Angelegenheiten zu widmen.«
    Cayal starrte sie finster an. »Wichtigeren Angelegenheiten?«
    Sie lächelte. »Ach, stört Euch das vielleicht, Cayal? Die Tatsache, dass Euer Los nicht die wichtigste Angelegenheit der Welt ist?«
    Cayals Gesicht verzog sich unvermittelt zu einem wissenden Grinsen. »Ihr seid ziemlich gut in diesen Dingen, was?«
    »Und ob«, versicherte sie ihm. »Also, erzählt mir von den Schattenseiten der Unsterblichkeit.«
    »Das Schlimmste ist die Langeweile.«
    »Aber sich nicht vor dem Tod zu fürchten …«
    »… heißt, die wahre Bedeutung von Langeweile zu erfahren, Arkady. Ich darf Euch doch Arkady nennen?«
    »Nein, dürft Ihr nicht. Wie alt seid Ihr?«
    Der junge Mann zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich habe aufgehört zu zählen.«
    Praktisch, dachte Arkady »Ich bin auch mit einer Schätzung zufrieden.«
    Cayal blickte zur Seite und schien etwas im Kopf zu überschlagen, dann sah er über den Korridor zu Warlock hinüber. »He, Gemang!«, rief er. »Welches Jahr haben wir in der Zeitrechnung der Crasii?«
    Der Canide sah Arkady an, unsicher, ob er antworten sollte.
    »Ist schon in Ordnung, Warlock«, versicherte sie ihm.
    »Es ist das Jahr Sechstausendvierhundertsiebenundsechzig«, erwiderte der Crasii. »Laut unserer Zeitrechnung.«
    Cayal zuckte die Achseln und sah Arkady an. »Da habt Ihr’s. Zählt noch etwa fünfzehnhundert Jahre hinzu«, meinte er. »Wir haben nach dem ersten Weltenende mit den Crasii-Experimenten angefangen. Demnach bin ich rund achttausend Jahre alt.«
    Arkady überging diese absurde Behauptung geflissentlich. Etwas anderes hatte ihre Aufmerksamkeit gefesselt. »Das erste Weltenende? Wollt Ihr behaupten, dass es mehr als eine große Katastrophe gegeben hat?«
    »Ich weiß von einem halben Dutzend.«
    »Aber das ist unmöglich!«
    »Genau wie die Vorstellung, dass die Menschen über Amyrantha herrschen können, solange noch Angehörige meiner Art existieren. Und trotzdem sind wir noch hier.«
    »Eurer Art?«
    »Die Gezeitenfürsten.«
    Sie musterte ihn skeptisch. »Ihr wirkt doch ziemlich menschlich.«
    »Ich bin ein Mensch … oder zumindest war ich vor langer Zeit mal einer.«
    Arkady lächelte. »Und dann? Was ist passiert, Cayal? Seid Ihr einfach eines Tages aufgewacht und habt beschlossen, unsterblich zu werden?«
    »Damals schien das ein guter Plan, aber das ist eine andere Geschichte. Fragt doch den Gemang, wenn Ihr mir nicht glaubt. Er weiß, was ich bin.«
    Arkady sah zu dem Crasii hinüber. »Stimmt das, Warlock? Glaubst du, dass Cayal unsterblich ist?«
    »Er riecht wie ein Suzerain«, bestätigte Warlock mit einem tiefen Knurren. »Nach gammelndem, fauligem, verwesendem Fleisch.«
    »Seht Ihr, was passiert, wenn man sie nicht gut genug abrichtet?«, sagte Cayal. »Sie knurren einen frech an und lernen zu viele Adjektive.«
    Arkady ignorierte sein Gefrotzel und nahm Notizbuch und Stift aus ihrer Umhängetasche. »Warum nennt Ihr ihn Gemang?«
    »Weil ich ihn Suzerain nenne«, antwortete Warlock, bevor Cayal dazu kam. »Gemang bedeutet Mischling. In einer der Alten Sprachen, glaube ich.«
    »Auf Kordanisch, Dummkopf. Es heißt Mischling auf Kordanisch.«
    Arkady sah Cayal überrascht an. »Ihr sprecht Kordiseb?«.
    »Ich bin dort geboren.«
    »Aber Kordien ist eine Legende. Es gibt keinen Beweis, dass es je existiert hat.«
    »Nun, seit dem ersten Weltenende tut es das ja auch nicht mehr«, meinte Cayal achselzuckend. »Und der korrekte Name lautet Kordanien, nicht Kordien.«
    »Aber Ihr habt doch in Rindova behauptet, aus Caelum zu kommen?«
    »Wenn ich denen gesagt hätte, dass ich Kordaner bin, wären sie bloß misstrauisch geworden«, erwiderte er achselzuckend.
    »Und das nicht ohne Grund, wenn man bedenkt, was Ihr ihnen angetan habt«, konterte sie.
    »Damit werden sie schon fertig«, meinte er. »Vermutlich habe ich ihnen einen Gefallen getan.«
    »Ich schätze, die sieben Witwen in Rindova dürften das etwas anders sehen.«
    »Seid Ihr Euch da so sicher?«, fragte er, sichtlich unbeeindruckt von ihrer Missbilligung. »Vielleicht solltet Ihr sie selber fragen.«
    Arkady sah weg und gab vor, sich einige Notizen zu machen, ehe sie antwortete. »Ist es nicht sagenhaft

Weitere Kostenlose Bücher