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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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junger Gemahl sich gedacht hatte. Was ich tat, dürfte auf Euch wohl abstoßend wirken, Arkady, das ist mir klar. Ich bin mir sicher, in Eurer perfekten, von Sitte und Anstand beherrschten Welt liegt Euch der Gedanke recht fern, jemanden aus kalter Berechnung zu heiraten. Aber ich tröste mich damit, dass mein junger und unerfahrener Gemahl bei diesem Betrug durchaus auf seine Kosten kommt.«
    »Es erklärt jedenfalls, warum Ihr so großen Einfluss auf ihn habt«, sagte Arkady. Was Kinta wohl sagen würde, wenn sie wüsste, wie ihre eigene Ehe mit Stellan zustande gekommen war? »Und die Ressourcen und der Reichtum des Kaisers dürften der Suche nach Brynden zuträglich gewesen sein.«
    Kinta zuckte die Schultern, offensichtlich sah sie keinen Grund, sich dafür zu rechtfertigen. »Man müsste schon sehr dumm sein, um' einen solchen Glückstreffer nicht zum eigenen Vorteil zu nutzen, meint Ihr nicht auch?«
    »Ihr habt Brynden gefunden?«
    »Was nicht sonderlich schwierig ist, wenn man weiß, wo man suchen muss.«
    »Ein Glück für Euch, dass die Gezeiten wieder umschlagen.«
    »Ich lebe schon seit achttausend Jahren, Arkady, und bin immer noch nicht bereit, die Existenz von Schicksal oder Bestimmung völlig auszuschließen.«
    »Hat Brynden Euch den Ausrutscher mit Cayal verziehen?«
    »Sieht so aus. Wie ich schon sagte, wir haben nicht mehr direkt miteinander gesprochen, seit er Libeth verließ, um Pellys zu suchen. Es ist schwierig, sein Mienenspiel zu deuten, wenn er seine Botschaften von Dritten überbringen lässt.«
    »Bruder Ostin«, sagte Arkady und erinnerte sich an den Mönch in der safrangelben Kutte, den sie vor einigen Wochen im Serail angetroffen hatte. »Er ist Euer Kontaktmann zu Brynden, nicht? Was er damals sagte, als ich hereinkam ... irgendetwas in der Art von >sein Herr erwartet voller Sehnsucht die Rückkehr seiner Königin an seine Seite, seiner Gefährtin an seine Tafel, und seiner Geliebten in sein Bett    »Ihr habt also gelauscht.«
    »Ich fand, das klang sehr romantisch, Mylady.«
    »Und sehr untypisch für Brynden«, sagte Kinta. »Daher auch meine Sorge darüber, was seine Worte wirklich zu bedeuten haben.«
    »Und was ist mit Eurem Gemahl, Mylady?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Wenn Brynden zurückkommt, was wird dann aus dem Kaiser von Torlenien?«
    Einen Augenblick lang schwieg Kinta, dann zuckte sie die Schultern. »Diese Entscheidung werde ich Brynden überlassen. Woher wisst Ihr, dass die kosmische Flut wieder steigt?«
    »Cayal hat es mir gesagt.«
    Das schien Kinta nicht sonderlich zu überraschen. »Schade, dass er es so lange hinausgeschoben hat.«
    »Was meint Ihr?«
    »Nun, wenn er vorhatte, sich zur kosmischen Ebbe in Glaeba köpfen zu lassen, dann hat er wirklich bis zum allerletzten Moment damit gewartet, nicht? Die Flut steigt wieder. Wenn er immer noch vorhat, seine Leiden zu beenden, ohne dabei auch alle anderen von uns mitzunehmen, dann wird er damit die nächsten paar hundert Jahre lang kein Glück haben.«
    »So lange dauert die kosmische Flut?«
    »Ungefähr«, meinte die Unsterbliche. »Diese hier kann auch länger dauern. Die kosmische Ebbe war dieses Mal sehr lang, was bedeutet, dass die Flut wahrscheinlich stärker und schneller hereinbricht und länger andauern wird als sonst.«
    Arkady verbuchte diese Information als wichtig für später, und dann, solange Kinta noch in Plauderstimmung war, fragte sie: »Was denkt Ihr, was Cayal jetzt vorhat?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls will er sich mit Brynden treffen.«
    Mit einer solch ehrlichen Antwort hatte Arkady nicht gerechnet. Genauso wenig wie damit, dass Kinta Cayals Anwesenheit in Ramahn so bereitwillig zugab. Ein weiterer Beweis für die Vermutung, die Arkady schon seit Monaten hegte, schon seit sie sich nach ihrer Ankunft in dieser Stadt so unerklärlich schnell und herzlich mit dieser mächtigen und doch verletzlichen Frau angefreundet hatte: Kinta, der unsterbliche Wagenlenker, war froh, dass sie jemanden zum Reden hatte.
    Aber in Anbetracht dessen, was sie gerade über das Verhältnis zwischen Cayal und dem Fürsten der Vergeltung erfahren hatte, schien es dennoch ein riskantes Unterfangen.
    »Sagte er, warum er sich mit Brynden treffen will?«
    »Nein, aber ich kann garantieren, dass er wieder irgendetwas im Schilde führt.«
    »Aber Ihr wisst nicht, was?«
    Kinta schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur eins ganz sicher, Arkady. Wenn Cayal einen Plan hat, hat der etwas mit seinem Wunsch zu

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