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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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kreischte vor Freude auf, als sie sie erblickte, Heß die Hufeisen fallen und rannte zu Declan. Glücklich schlang sie die Arme um ihn. »Ihr seid zurück!«
    Declan warf seinem Großvater einen fragenden Blick zu. Der alte Mann lächelte, machte aber keine Anstalten, sich von seinem Stuhl zu erheben. »Sie ist mächtig gelangweilt von der Gesellschaft zweier alter Vögel wie uns«, rief er. »Willkommen!«
    Declan wickelte sich aus Nyahs Armen und schob sie vorsichtig von sich. »Euer Hoheit.«
    Sie machte breit grinsend einen verschmitzten Hofknicks. »Meister Hawkes. Wer ist das?«
    »Prinzessin Nyah von Caelum, erlaubt mir, Euch seine Gnaden, den Fürsten von Lebec vorzustellen, Stellan Desean.«
    Nyah knickste wesentlich förmlicher vor Stellan, als sie erfuhr, dass er von hoher Geburt war. Der Fürst starrte Declan entgeistert an. »Ihr seid der Entführer von Prinzessin Nyah?«
    »Ich habe einigen Leuten in Caelum einen Gefallen getan«, erklärte Declan achselzuckend.
    »Aber ... in zwei Ländern ist jeder auf der Suche nach ihr. Gezeiten, ich habe sogar im Kerker davon gehört. Und Ihr hatte sie die ganze Zeit hier?«
    »Schön, lasst mich doch verhaften«, sagte Declan, ein wenig entnervt von Stellans Reaktion. Wahrscheinlich konnte der Fürst in ihm einfach nicht loslassen. Die Vorstellung, mit konspirativen Hochverrätern zusammenzuarbeiten, war eine schwere Prüfung für ihn. Vielleicht sogar noch schwerer, als hinzunehmen, dass die Gezeitenfürsten wirklich existierten. Für Letzteres hatte es nur hinlänglicher Beweise bedurft.
    Generationen von Dünkel und Vorurteil zu überwinden hingegen konnte sich immer noch als die nicht zu bewältigende Herausforderung erweisen.
    Declan drängte sich an Nyah vorbei und ging über den Hof zu seinem Großvater. Bei genauerer Betrachtung war er erschreckend gealtert, seit Declan ihn das letzte Mal gesehen hatte. Seine Augen nässten, und er zitterte leicht. Declan ließ sich neben ihm nieder. »Wie geht's dir, Großvater?«
    »Ich bin noch am Leben.«
    »Das ist immerhin etwas.«
    »Und du kraxelst in solcher Kluft durch die Berge?«, fragte er und bestaunte Declans zerlumpte Seemannskluft. Sie waren der Zivilisation auf ihrer Reise lieber ferngeblieben, und er trug immer noch die Fetzen aus dem gestohlenen Boot. Befremdet stellte er fest, dass ihm die kalte Brise, die über den kleinen Hof fegte, gar nicht aufgefallen war, bis Shalimar ihn darauf hinwies.
    »Es ist nicht so kalt, Großvater.«
    »Da sprechen junge Knochen.« Shalimar lächelte schwach und wies mit dem Kopf in Nyahs Richtung. »Es war nett, Gesellschaft zu haben, während du weg warst.«
    »Ist Maralyce nicht hier?«
    Shalimar zuckte die Achseln. »Sie kommt und geht. Es tut ihr weh, mir beim Schwinden zuzusehen.«
    »Also lässt sie dich hier zum Sterben allein?«
    »Du richtest zu hart über sie, Declan.«
    »Vielleicht.«
    Der alte Mann betrachtete Stellan und wandte sich dann wieder an Declan. »Was tut Desean hier?«
    Declan blickte hinüber. Der Fürst sprach mit Nyah und sah aus, als sei er noch nicht darüber hinweg, dass er die Kronprinzessin von Caelum in einer Mine im Shevron-Gebirge versteckt antraf. »Tilly wollte, dass ich ihn vor Jaxyn rette.«
    »Ich nehme an, sie hat dir nicht gesagt, dass du ihn hierherbringen sollst?«
    Declan schüttelte den Kopf. »Nein, das war nicht Teil des Plans. Weißt du, wann Maralyce wiederkommt?«
    »Hast du es so eilig, sie zu sehen?«
    »Ich muss sie etwas fragen.«
    »Ich habe sie ein paar Tage nicht gesehen. Ich kann's dir wirklich nicht sagen. Bist du hungrig?«
    »Im Augenblick nicht. Aber Desean schon, glaube ich. Wir mussten unterwegs essen, was wir fanden.«
    »Du musst vorher in Herino ein fettes Leben geführt haben, Bursche, denn man sieht dir nichts davon an. Hilf mir nach drinnen, ja? Es steht Eintopf auf dem Feuer, und ich könnte eine Tasse Tee vertragen. Es wird hier draußen jetzt auch ein bisschen zu kalt.«
    Declan half seinem Großvater auf die Füße, erschüttert, wie fragil er geworden war. Es war, als würde er von den Gezeiten gefressen, von innen nach außen. Bald würde nichts mehr von ihm übrig sein als eine hohle, ausgedörrte alte Hülle.
    Nyah sah sie hineingehen, und mit Stellan Desean im Gefolge versammelten sich alle in Maralyce' enger Hütte. Declan brachte zunächst seinen Großvater auf den Stand der weltlichen Geschehnisse.
    Es war nach Sonnenuntergang, als Maralyce erschien. Obwohl er nicht sagen konnte, warum,

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