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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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mit Lukys und Cayal?«
    »Sie konzentrierten sich darauf, Kentravyon zu finden. Als wir dort ankamen, hatte ihn schon seit Jahrzehnten niemand mehr gesehen. Seit sein letztes Wunder so danebenging, hatte er sich in seinem Tempel verkrochen, seine Wunden geleckt und versucht, einen Weg zu finden, um seine Niederlage wettzumachen. Damals hatte Lyna ihn schon verlassen, also gab es nicht mehr viel, was ihn mit der Wirklichkeit in Verbindung hielt. Lukys vermutete, dass Kentravyon sich wie eine Klette an den Gezeitenstrom geheftet hatte und sich nicht mehr traute loszulassen, aus Angst, dann noch mehr Kontrolle zu verlieren. Darum mussten wir ihn aufrütteln, etwas tun, damit er wenigstens für einen Augenblick losließ. Ein Einzelgängertyp wie er wäre wahrscheinlich nie auf den Gedanken gekommen, dass sich der Rückgang der Gezeiten noch etwas hinauszögern ließ, indem man sich mit anderen Gezeitenfürsten zusammentat. Doch selbst wenn er das erkannt hätte - wir brauchten nur einen Augenblick, damit Lukys und Cayal zuschlagen konnten.«
    »Was taten die Heiligen Krieger, als sie erkannten, dass der eine wahre Gott geschlagen war?«
    »Sie flohen. Die meisten jedenfalls. Als der Berg hochging, versank das Land um Kentravyons Festung in Corcora im Chaos, und wie Lukys vorausgesagt hatte, glaubten viele der Überlebenden, dass wir übrigen Unsterblichen zusammen mit Kentravyon umgekommen waren. Brynden wollte allerdings unbedingt auf Nummer sicher gehen. Er und Kinta verbrachten die nächsten hundert Jahre damit, jeden letzten Außenposten der Heiligen Krieger auszulöschen, den sie finden konnten.«
    »Euer Plan hat also gut funktioniert.«
    »Lief alles wie am Schnürchen«, stimmte Maralyce zu. »Und das ist etwas, woran eure Bruderschaft denken muss, mein Junge. Cayal und Lukys, mit den Gezeiten im Auslaufen und nur einem Sekundenbruchteil Zeit, haben es geschafft, Kentravyon so bewegungsunfähig zu machen, dass sie ihm das Hirn einfrieren konnten und dann auch den Rest. Und zwar so gründlich, dass er seither nicht mehr aufgewacht ist. In diesem Universum gibt es keine zwei Gezeitenfürsten, die gefährlicher sind als diese beiden, wenn sie sich zusammentun.«
    Declan verdaute diese Warnung schweigend. Er wusste nicht mehr genau, an welchem Punkt er begonnen hatte, Maralyce zu glauben. Doch ihre Warnung brachte ihm keinen Trost. Sie machte ihn wütend. »Und da warnt Ihr uns erst jetzt?«
    Es war Shalimar, der ihm antwortete, und was er sagte, bestürzte Declan fast so sehr wie der Umstand, seinen Großvater in der Küche einer Gezeitenfürstin beim Tee anzutreffen.
    »Das siehst du falsch, Declan«, berichtigte ihn der alte Mann. »Maralyce hat mehr getan, als uns nur vor der Gefahr zu warnen.« Zum Schutz vor der Hitze des Feuers hatte er sich einen Geschirrtuchfetzen um die Hand gewickelt und hob nun mit einem Ächzen den gusseisernen Kessel auf den Tisch. »Im Lauf ihrer über hundertjährigen Geschichte haben die Heiligen Krieger einen großen Wissensschatz über die Gezeitenfürsten angesammelt. Maralyce war es, die die Überreste dieses Wissens wieder zusammengetragen und an Lyrianna von L'bekken weitergegeben hat.«
    Declan starrte Maralyce in völliger Verblüffung an. »Ihr habt das Wissen, wie ein Gezeitenfürst zu besiegen ist, an die Gründerin der Bruderschaft des Tarot weitergegeben?«
    »Dummkopf«, sagte Maralyce, nahm Shalimar mühelos den Kessel ab und füllte die Teekanne wieder auf. »Es gab gar keine Bruderschaft des Tarot. Es war nämlich nicht Lyrianna von L'bekken, die all die Informationen zusammengetragen hat, um euer jämmerliches Tarot daraus zu machen. Ich war das.«

23
     
     
    Nach einigen Wochen im königlichen Haushalt wurde Warlock klar, dass Kylias Benehmen König Enteny und Königin Inala immer argwöhnischer machte. Es gefiel ihnen nicht, wie sie sich ihrem jungen Gemahl gegenüber verhielt, und schon gar nicht, dass sie ständig mit Jaxyn Aranville zusammensteckte. Theoretisch war sie als unschuldiges junges Mädchen zu ihnen gekommen. Aber nun strengte es sie zunehmend an, die Fassade aufrechtzuerhalten und Kylia zu spielen. Der Unsterblichen war sterbenslangweilig, und manchmal vergaß sie sich.
    Stück für Stück ließ Diala ihre Maske fallen, und Warlock war nicht der Einzige, dem das auffiel. Auch wenn sie ihre Schwiegertochter nie direkt zur Rede stellten, kam es doch immer häufiger vor, dass der König missbilligend dreinsah, wenn die junge Prinzessin Jaxyns

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