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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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den Kopf. Der Gedanke, Pellys in etwas mit einzubeziehen, das zusammenhängendes Denken erforderte, war einfach absurd. »Er weiß doch nicht mal, wo oben und unten ist! Gezeiten, er ist doch völlig unberechenbar. Und überhaupt, ich dachte, Pellys redet derzeit mit niemandem mehr.«
    »Ich denke, dass ich ihn überreden kann«, versicherte mir Lukys. »Falls wir entscheiden, dass wir ihn brauchen.«
    Eine Weile schwieg ich und versuchte zu durchdenken, was dieser waghalsige Plan alles mit sich bringen würde. »Wenn ihr Kentravyon eingefroren habt, was dann?«
    »Wir bringen ihn nach Jelidien. Lagern ihn irgendwo ein, wo er nicht wieder auftaut.«
    »Was passiert bei der nächsten kosmischen Flut? Wird er sich nicht selbst auftauen können?«
    Cayal schüttelte den Kopf. »Lukys denkt, wenn wir sein Gehirn einfrieren und es gefroren bleibt, wird er selbst beim Höchststand der Gezeiten nicht genug bei Sinnen sein, um irgendetwas anzustellen.«
    »Und die Heiligen Krieger? Werden die einfach alle ihre Sachen packen und heimgehen, wenn sie erfahren, dass Kentravyon keine Bedrohung mehr darstellt?«
    »Er behauptet, der Eine Gott zu sein«, meinte Cayal achselzuckend. »Und die Krieger kaufen ihm das ab. Kentravyon musste uns andere alle wegerklären, also sagte er ihnen, dass wir unsere Macht von ihm beziehen. Wenn er weg ist, hören auch - zumindest laut seiner Doktrin - wir anderen auf zu existieren.«
    Das schien eine recht vernünftige Annahme. Aber ich war immer noch nicht überzeugt. »Und wann wollt ihr das machen?«
    »Je eher desto besser«, sagte Lukys. »Die Gezeiten weichen jetzt jeden Tag etwas mehr zurück. Wenn wir zu lange warten, werden wir nicht mehr die Kraft haben.«
    Ich betrachtete die beiden, wie sie mich so aalglatt und beruhigend anlächelten. Wenn diese zwei Schwerenöter plötzlich so besorgt um das Gemeinwohl waren, dann bestimmt nicht ohne Hintergedanken. Das Los der anderen Unsterblichen war es garantiert nicht, was Lukys oder Cayal so am Herzen lag, und Gezeiten noch mal, in den vergangenen Jahren hatten sie auch nichts getan, um das Abschlachten von Millionen von Sterblichen zu verhindern, für das Kentravyon verantwortlich war.
    Und es war ja nicht so, dass sie selbst verfolgt wurden. Sie waren ja Heilige Krieger. Diese beiden Halunken waren persönlich daran beteiligt, die Verfolgung der Unsterblichen zu organisieren. Wenn sie ihr jetzt ein Ende machen wollten, mussten sie einen anderen Grund dafür haben.
    Andererseits hatte man gerade versucht, mich lebendig zu verbrennen, und für die Sterblichen von Amyrantha hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr allzu viel übrig.
    »Wenn ich euch dabei helfe«, fragte ich, »was kann euch dann davon abhalten, das Gleiche mit mir zu tun, oder mit einem der anderen?«
    »Die Natur dieser Unternehmung erfordert, dass wir zusammenarbeiten, Maralyce«, bemerkte Lukys. »Was denkst du, wie oft das in Zukunft vorkommt?«
    Da hatte er allerdings ein gutes Argument.
    »Ich bin dabei«, sagte ich ihnen und seufzte. »Machen wir diesem Unsinn ein Ende.«
    Wir gaben uns die Hände drauf, und dann ließ Cayal eine Feldflasche herumgehen, um unser Bündnis zu besiegeln.
    Keine zwei Monate später standen wir am Fuß von Kentravyons Berg in Corcora - Lukys, Cayal, Brynden, Pellys und ich, unterstützt von der Armee der Heiligen Krieger unter Kintas Befehl - und machten uns daran, einen Gezeitenfürsten zu stürzen.

22
     
     
    »Ihr könnt doch jetzt nicht einfach aufhören«, beklagte sich Declan, als Maralyce abrupt verstummte, sich vom Tisch erhob und zur Tür ging.
    »Ich bin eine Gezeitenfürstin, Declan Hawkes«, erinnerte sie ihn und rüttelte an der Tür, bis sie aufging und ein eisiger Luftschwall ins Zimmer strömte. »Ich kann tun, was ich will.«
    Damit stapfte sie in die Dunkelheit hinaus, warf die Tür hinter sich ins Schloss, und Declan und sein Großvater waren miteinander allein.
    »Du solltest sie nicht ärgern, Junge.«
    Declan drehte sich zu dem alten Mann um. »Ich nehme an, du hast die Geschichte schon gehört?«
    Shalimar nickte. »Ich und eine Menge anderer Leute.«
    »Du und die Gezeitenfürstin wirkt ja sehr vertraut miteinander.«
    »Es gibt eine Menge, was du nicht verstehst, Declan«, erwiderte der Alte.
    »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Du solltest kein Urteil fällen, bevor du nicht die ganze Geschichte kennst«, riet Shalimar und trank seinen letzten Schluck Tee aus, der längst eiskalt sein musste.
    Declan hatte

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