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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Seeufer entlang. Die Besatzung bestand aus fast dreißig Mann, von denen aber viele nur an Bord waren, um die königliche Familie und ihre Gäste zu bedienen. Etwa ein Dutzend Amphiden waren dafür zuständig, das Schiff zu ziehen. Eben hatte der Kapitän ihnen Befehl erteilt, in ihre Geschirre zu schlüpfen, und der Tonfall seiner Kommandos wurde drängender, als er seine königlichen Passagiere auf das Schiff zukommen sah.
    Warlock ging mit einem Dutzend anderer Sklaven hinter dem königlichen Gefolge her, unter dem sich auch der Leibkoch der Königin und der Jagdmeister des Königs befanden. Warlock fragte sich, was der wohl auf dem Wasser zu suchen hatte, aber offenbar war er auf diesen Ausflügen regelmäßiger Gast. Möglicherweise gedachte der König, später am Tage irgendwo anzulegen und einen kleinen Jagdausflug in die ausgedehnten Wälder zu machen, die den größten Teil des östlichen Seeufers bedeckten.
    Das königliche Gefolge erreichte jetzt den Anlegesteg und blieb stehen. Die Königin sah verstimmt umher. Offenbar bemerkte sie erst jetzt, dass ihr Sohn fehlte.
    »Wo ist Mathu?«, fragte sie Kylia.
    Die Prinzessin lächelte ihre Schwiegermutter fröhlich an. »Er schläft noch, Mutter. Letzte Nacht kam er sehr spät nach Hause.«
    Die Königin runzelte die Stirn. »Habt Ihr ihn denn nicht daran erinnert, dass wir heute Segeln gehen wollen?«
    »Aber natürlich habe ich das«, versicherte ihr Kylia. »Aber er hat mich nur angegrunzt, sich herumgewälzt und ist sofort wieder eingeschlafen.«
    Jaxyn unterbrach sie mit einer entschuldigenden Verbeugung. »Ich fürchte, das ist meine Schuld, Euer Majestät«, gestand er. »Ich hatte nicht vor, so lange mit dem Prinzen auszugehen.«
    »Ihr hattet anscheinend keine Probleme, heute Morgen aus den Federn zu kommen«, bemerkte der König und richtete seine Aufmerksamkeit von der Barke auf den jungen Mann. Er schien die Abwesenheit seines Sohnes noch betrüblicher zu finden als die Königin.
    »Wahrscheinlich habe ich nicht so viel getrunken«, räumte Jaxyn lächelnd ein. »Wünscht Ihr, dass ich ihn für Euch holen gehe?«
    »Tut das«, befahl der König. »Und Ihr könnt meinem Herrn Sohn ausrichten, dass wir ihn binnen einer Stunde hier auf der Barke erwarten.«
    »Och!«, rief Kylia enttäuscht aus. »Müssen wir denn wirklich auf ihn warten, Papa? Es ist so ein schöner Tag. Wenn wir jetzt warten, bis Mathu sich angekleidet hat, verpassen wir ja das Schönste.«
    » Wollt Ihr denn nicht, dass Euer Gemahl sich zu uns gesellt?«, fragte die Königin argwöhnisch.
    »Aber natürlich will ich das«, erwiderte Kylia lachend. »Aber sollen wir diesen wunderschönen Tag verpassen, nur weil Mathu ein alter Langschläfer ist? Können wir nicht ohne ihn fahren? Jaxyn könnte ihn doch aus dem Bett holen und dafür sorgen, dass er uns nachrudert, sobald er so weit ist. Das würde ihm sowieso guttun. Eine gerechte Strafe für seine Unachtsamkeit gegenüber den Plänen anderer Leute.«
    Die Königin dachte einen Augenblick darüber nach und sah dann ihren Gemahl an, der die Schultern zuckte und zustimmend nickte.
    »Ich schätze, etwas Leibesertüchtigung wird ihm gut bekommen. Dieser vermaledeite Knabe ist einfach zu verantwortungslos.«
    »Ich sorge zuverlässig dafür, dass er innerhalb einer Stunde gewaschen und angezogen unterwegs ist, um zu Euch zu stoßen«, versprach Jaxyn. »Dürfte ich mir Cecil ausborgen, damit er mir zur Hand geht? Wenn wir unseren widerspenstigen Prinzen rechtzeitig fertig haben wollen, werde ich jemanden brauchender sich in der Garderobe seiner Hoheit auskennt.«
    Stirnrunzelnd und abwesend winkte der König in Warlocks Richtung und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Barke zu. Ganz der gute Sklave, den er ihnen vorspielte, verbeugte sich Warlock vor dem König und machte sich daran, Jaxyn zu folgen. Da sah er den Blick, den Diala und der Gezeitenfürst miteinander wechselten.
    Sofort stellten sich seine Nackenhaare auf.
    Irgendetwas ist hier faul, dachte Warlock. Ein Angstschauder lief ihm den Rücken hinunter bis in die Spitze seiner Rute. Was führen die beiden im Schilde?
    Ist es etwa geplant, dass Mathu heute Morgen fehlt? Haben sie vor, ihm etwas anzutun?
    Der Tod des Kronprinzen würde ihnen wenig bringen, außer wenn Kylia schwanger war, dachte Warlock und kämpfte mit einem plötzlichen Anflug von Panik. War sie etwa schwanger? Warlock hatte diesbezüglich keine Anzeichen entdecken können, aber unmöglich war es nicht. Da sie

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