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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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nichts Interessantes für uns geben.«
    Neugierig öffnete Finch trotzdem eine der schweren Holztüren, die von dem Gang, der mit alten Steinplatten ausgelegt war, abgingen. Er streckte die Hand mit der Kerze vor und sah Tapeten, die in Fetzen von der Wand hingen, einen ausgebleichten Parkettboden, in dem einige Bretter fehlten, und alte Stromleitungen, auf Putz verlegt.
    Das ferne Geräusch des Helikopters riss ihn aus seinen Betrachtungen.
    »Jetzt mach schon, der Pilot kommt zurück!«, rief Georg aus dem Flur und gab Finch aufgeregt Zeichen. »Der Major hat eine Treppe ins Obergeschoss gefunden!«
    Llewellyn lief zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben. Mit einer Hand schirmte er die Kerzenflamme ab, die wie wild flackerte, aber zum Glück nicht verlöschte. Der erste Stock unterschied sich nicht wesentlich vom Erdgeschoss, nur der Gang fehlte. Die große Tür führte direkt von einem Treppenabsatz in den ehemals repräsentativen Empfangssalon, dessen Pracht und Glanz längst vergangen waren. Reich verzierte und geschnitzte Holztäfelungen an der Wand reichten bis zu einer Höhe von zwei Metern. Einige der Paneele fehlten, andere lagen auf dem Boden. Von der Decke baumelten die losen Kabel der Deckenleuchter, die längst gestohlen oder abmontiert worden waren.
    »Ziemlich desolat«, murmelte Finch, als er hinter Llewellyn den Salon betrat.
    »Das muss einmal ein wunderschönes herrschaftliches Haus gewesen sein, aber das ist lange her«, meinte Georg, der seine Finger über das Holz der Vertäfelung gleiten ließ. »Ich frage mich, wo wir hier noch eine intakte Uhr finden sollen.«
    Der Major wiegte den Kopf und stieß Finch an. »Es wäre an der Zeit, die Taschenlampe einzuschalten. Das würde die Suche erleichtern. Selbst wenn die Batterien schwach sind, für ein paar Minuten sollte das antike Stück durchhalten.«

Restaurant Seegarten,
Park im Grünen bei Basel/Schweiz
    Die Wege des Erholungsparks im Süden Basels waren trotz der Abenddämmerung noch voller Besucher. Spielende Kinder, junge Mütter, die miteinander plaudernd Kinderwagen vor sich her schoben, der eine oder andere Jogger und verliebte Paare, die händchenhaltend auf den Bänken saßen und auf die Dunkelheit warteten.
    »Das mit den italienischen Eisdielen ist in Basel ein echtes Problem«, zog Chris die etwas schwache Bilanz seiner Bemühungen, ein Café mit Rieseneisbechern zu finden, wie er es Francesca versprochen hatte. Der letzte Tipp war das Restaurant Seegarten in diesem Erholungspark gewesen, und so hatten Christopher, Bernadette und das junge Mädchen nach einer kurzen Autofahrt den Porsche auf dem Parkplatz des Parks im Grünen abgestellt und hatten sich zu Fuß auf den Weg zum Restaurant gemacht.
    Francesca schien trotz der bisher vergeblichen Suche den Ausflug zu genießen und hüpfte fröhlich über ein Himmel-und-Hölle-Spiel, das mit Kreide auf einem der Wege aufgemalt worden war.
    »Sie scheint ein so normales Mädchen zu sein«, wunderte sich Chris, ergriff wie selbstverständlich die Hand von Bernadette und drückte sie. »Nach all dem, was du mir erzählt hast von ihren Fähigkeiten und den unbegreiflichen Leistungen ihres Gehirns, sieht man Francesca stets mit anderen Augen. Vielleicht aber ist das falsch …«
    »Das kann dir wahrscheinlich nur Professor Grasset beantworten«, erwiderte Bernadette nachdenklich und machte keine Anstalten, ihre Hand zurückzuziehen. »Er war sehr aufgeregt, als Francesca an unsere Schule gekommen ist. Angeblich sind weibliche Savants äußerst selten.«
    »Man kann nur hoffen, dass sie nicht als Ausstellungsstück in einem menschlichen Zoo der Sensationen und Kuriositäten endet«, gab Chris zu bedenken. »Es wäre schade um sie.«
    Takanashi stand ratlos vor seinem Lexus und überlegte. Nachdem er vergeblich im Institut Peterhof nach Weber oder Bornheim gesucht hatte, war er zum Pförtner zurückgekehrt, der ihn bereits aufgeregt winkend erwartet hatte.
    »Frau Bornheim ist mit einer Schülerin und ihrem Bekannten in die Stadt gefahren, auf der Suche nach einer Eisdiele«, hatte ihm der Mann gestenreich verraten.
    Takanashi ließ sich leise fluchend auf den Fahrersitz fallen. Was nun? Warten oder auf gut Glück die Eiscafés in Basel abklappern?
    Er schaltete seinen Tablet- PC ein und googelte »Eisdiele Basel«. Keine direkten Resultate. Lörrach, Weil am Rhein, Rheinfelden.
    Aßen die Schweizer hier kein Eis?
    Den einzigen Hinweis fand er auf einem Blog, in dem jemand den Park im Grünen

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