Falsche Fußballfreunde
»So? Na, wenn du da mal nicht den alternden Derek Kantoni überschätzt. Das haben schon alle immer getan. Ich hätte deine Wette gerne angenommen. Doch dazu wird es leider nicht kommen. Morgen Abend reisen die Gäste an, und ich fahre morgens ab.« Er hob die Perlenkette hoch, ließ sie durch die Luft sausen und winkte den drei ??? hämisch zu. Dann drehte er sich um und schlenderte davon.
»Der Kerl ist eifersüchtig auf Derek Kantoni«, sagte Bob. »Er lässt kein gutes Haar an ihm.«
»Ja, und geldgierig ist er auch«, fügte Peter hinzu. »Er hat uns nicht mal unseren Gewinn gegeben. Und die Perlenkette gehört jetzt ihm.«
»Im Moment«, sagte Justus. »Aber das Spiel ist noch nicht vorbei.«
»Und was sollen wir jetzt tun?«
»Wir müssen unbedingt den echten Kantoni finden.«
Bob seufzte. »Aber wir haben keine Ahnung, wo er sein könnte.«
»Doch«, gab Justus zurück. »Ich glaube, er ist in einem der ältesten Verstecke der Welt. Einem so offensichtlichen nämlich, dass man es nicht für ein Versteck hält und dort gar nicht erst sucht.«
»Hat Toni Manga dir etwas verraten?«
»Nicht wirklich. Er hatte zu große Angst um den echten Derek. Wenn er etwas verrät, ist dieser in Gefahr. Aber indirekt hat er mir einen Hinweis gegeben. Er war nämlich in einem Raum mit einem sehr weichen Teppich eingesperrt. Und wie ihr wisst, haben die Zimmer, die wir bisher im Pacific Palisades gesehen haben, alle einen Holzboden.«
»Ja, das stimmt«, nickte Bob. »Nur in den Fluren und im Treppenhaus liegt Teppichboden. Aber was schließt du daraus, Just? Dass Derek Kantoni in einem Flur versteckt ist. Das ist sehr unwahrscheinlich.«
»Da stimme ich dir zu, Bob. Doch es gibt in jedem Hotel noch einen weiteren Ort, an dem üblicherweise dicke Teppiche liegen.«
»Und der wäre?«, fragte Peter.
»Die Luxussuite«, erklärte Justus. »Ein Raum, der oft leer steht, weil er für die meisten Gäste zu teuer ist.«
Bob und Peters Augen leuchteten auf. »Das könnte passen, Just! Aber was jetzt? Hast du schon einen Plan?«
Justus nickte. »Wir besprechen uns zuerst mit Mr Heines. Und dann stellen wir dem Gangster eine Falle, mit der er sicher nicht rechnet.«
Ohne Beweis
Als die drei ??? bei Mr Heines ankamen, saß der Präsident geknickt in einem Sessel. »Zu spät«, murmelte er. »Es ist alles zu spät!« Mit erstickter Stimme berichtete er den Freunden, dass er am frühen Morgen einen Brief unter seiner Tür gefunden hatte, in dem er aufgefordert wurde, die Eintrittskarten für das Endspiel hinter dem Hotel in eine Mülltonne zu legen. Und natürlich hatte er sich daran gehalten, um Derek Kantoni nicht zu gefährden. »Aber wo wart ihr denn den ganzen Vormittag?« Die drei ??? berichteten Mr Heines von dem Fußballspiel und der Wette. Der Präsident machte große Augen. »Aber dann ist Toni Manga ja wieder da!«
»Er hält sich in seinem Zimmer auf und traut sich nicht heraus«, erklärte Bob.
»Da geht es ihm wie mir«, seufzte Mr Heines. »Solange der Entführer Derek hat, können wir nichts tun, sonst gefährden wir dessen Leben.«
»Ja«, sagte Justus. »Und doch könnte dieser Umstand auch zu unserem Vorteil dienen.«
»Wie denn?«, wollte Mr Heines wissen. »Wir können es nicht riskieren, dass Derek auch nur ein Haar gekrümmt wird.«
Der Anführer der drei ??? straffte die Schultern. »Noch ist nicht aller Tage Abend. Sie wissen ja: Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten.«
»Und«, warf Bob ein, »wir wissen inzwischen einiges über den Entführer. Zum Beispiel, dass er eitel und sehr geldgierig ist.«
»Und was soll das bringen?«
»Das«, erklärte Justus, »sind zwei durchaus gefährliche Eigenschaften für einen Verbrecher. Sie könnten nämlich dazu führen, dass er im entscheidenden Moment seinen klaren Kopf verliert.«
»Aber Jungs! Solange der Entführer Derek in seiner Gewalt hat, sind uns die Hände gebunden!«, rief der verzweifelte Präsident.
»Richtig«, sagte Justus. »Aber das ist der einzige Vorteil des Entführers. Und genau den werden wir ihm jetzt nehmen, Sir. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Könnten Sie bitte Mr Tabbs suchen und ihn eine Weile ablenken. Sie könnten ihm zum Beispiel sagen, Sie hätten von der Wette gehört, und ihm gratulieren.«
Mr Heines seufzte. »Glaubt ihr wirklich, dass er der Täter ist?«
»Ja, das denken wir«, bestätigte Peter. »Nur sollten Sie ihn das auf gar keinen Fall merken lassen. Er muss sich in Sicherheit
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