Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
bombardiert.
Eineinhalb Stunden später erreichten sie Patience’ Apartment, und während sie für den Flug packte, blickte Cade sich um. Von den Wänden über die Böden bis zu den Möbeln war alles weiß. Doch an den Wänden hingen farbenfrohe Gemälde, die viel über Patience aussagten. Moderne Kunstwerke und verspielte naive Kunst fanden sich nebeneinander.
„Ich bin fertig.“ Im grauen Nadelstreifenkostüm kam sie aus dem Bad. Das schöne blonde Haar hatte sie sich zu einem Knoten hochgesteckt.
Auch in diesem strengen Business-Look war sie in Cades Augen die schönste Frau der Welt.
„Oh, warte.“ Sie holte die Schachtel mit den gesammelten Beweismitteln hervor und hielt gleichzeitig das Handy ans Ohr. „Scott? Ja, ich bin’s. Entschuldige, dass ich so spät anrufe. Hör zu, ich schicke dir etwas ganz Wichtiges. Das sind Asservate von einem meiner Fälle, und ich möchte, dass du sie genau so untersuchst, wie ich es selbst auch täte. Verstehst du mich?“ Ihre Stimme hatte einen scharfen Unterton, und Cade fühlte sich an sein erstes Treffen mit ihr erinnert. Da hatte sie genauso geklungen. „Der Kurierdienst bringt dir die Proben gleich morgen früh. Heute Nacht schicke ich dir noch eine E-Mail mit genauen Anweisungen, was du untersuchen sollst. Okay?“
Eine halbe Stunde später kamen sie beim Hangar an. Patience’ Kollegin wartete dort schon in Begleitung eines Mannes. Patience stellte die beiden als Mar und Jackson vor. Sie waren verheiratet, und Mar gehörte die Stonegate Agency.
Cade gab beiden die Hand. In Jacksons Blick entdeckte er einen Ausdruck, als habe dieser Mann schon mehr gesehen und erlebt, als ein Mensch sehen sollte. Cade war froh, dass genau so jemand mitflog und Patience beschützen konnte.
„Wir ersetzen Ihnen die Kosten für den Flug“, versprach Mar.
„Nein, das werden Sie nicht.“ Lächelnd schlang er Patience einen Arm um die Taille. „Ich tue das nur für sie.“
„Äh, ich denke, wir sollten jetzt an Bord gehen.“ Jackson geleitete seine Frau in Richtung Flugzeug.
Patience zog Cade eng an sich. „Du bist wirklich ein erstaunlicher Mann.“
Er küsste sie. Am liebsten wäre er mitgeflogen, aber sie brauchte Zeit, und er musste sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.
„Ich rufe dich an“, versprach sie. „Leider kann ich dir überhaupt nicht sagen, wie lange ich fort sein werde.“ Noch einmal drückte sie sich eng an ihn, dann ließ sie ihn los. „Ich muss jetzt los.“
„Patience?“
Auf der ersten Stufe der Treppe zum Flugzeug drehte sie sich um. „Ja?“
„Ich werde da sein, wenn du zurückkommst.“
Ihr stummes Lächeln machte ihn glücklich.
Im Flugzeug stellten Patience, Mar und Jackson per Videokonferenz eine Verbindung mit Patience’ Vater her und ließen sich genau berichten, worauf er bei seinen Ausgrabungen gestoßen war. Er hatte einige menschliche Skelette entdeckt und war der Ansicht, dass die Knochen schon mehrere hundert Jahre alt waren. Das musste er der italienischen Polizei jedoch möglichst umgehend beweisen, damit seine Ausgrabungsstätte nicht als Tatort eines Verbrechens eingestuft wurde.
Dabei sollten Mar und Jackson ihm helfen. Stonegate hatte vor ein paar Monaten den italienischen Behörden bei der Ergreifung eines Mörders geholfen. Jetzt wollte Mar ihre Kontakte nutzen und Patience die nötige Zeit verschaffen, um die Knochen zu untersuchen und zu datieren. Jackson kam zu ihrer Sicherheit mit. Als ehemaliger CIA-Agent kannte auch er einige Leute in Italien und würde dabei helfen, die Ausgrabungsstätte abzusichern.
Nach dem Gespräch lehnte Patience sich zurück und schloss die Augen. Ihr Vater hatte älter ausgesehen, als sie ihn in Erinnerung hatte. Allerdings waren seine Wangen vor Aufregung gerötet gewesen, als er von seiner Ausgrabung gesprochen hatte.
Mar wandte sich ihr zu. „Und er leiht dir seinen Privatjet?“
Patience öffnete die Augen wieder. Mar sah sie neugierig an. „Er ist ein netter Kerl.“ Sie lächelte ihrer Freundin zu.
„Also, ich kenne eine Menge netter Kerle, aber die leihen mir nicht gleich ihre Privatjets aus.“
„Ich würde es tun. Vorausgesetzt, ich hätte einen.“ Jackson saß entspannt auf seinem Sitz und hielt die Augen geschlossen. Auf seinen Lippen lag ein Grinsen.
Mar gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Baby, das weiß ich. Und ich liebe dich dafür.“ Sie wandte sich wieder an ihre Freundin, die gegenüber von den zwei Sesseln auf einem Sofa saß.
Dieser
Weitere Kostenlose Bücher