Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
gewesen sein.“
„Bei mir ist es auch schon einige Zeit her.“ Cade gab ihr einen Kuss aufs Haar. Er war verunsichert. Noch nie zuvor hatte er so für eine Frau empfunden.
Ja, sie schreckte vor jeder Art von Bindung zurück, aber das hatte sicher mit dem Verschwinden ihres Bruders zu tun. Sie fürchtete sich davor, zu viel für einen Menschen zu empfinden, weil dann der Verlust umso schwerer wog. Das konnte er nachvollziehen. Die Wahrheit über seinen Vater zu erfahren, hatte sein Leben verändert, und er wünschte sich, dass auch Patience etwas Ähnliches widerfuhr.
Sollte er ihren Bruder von einem Privatdetektiv aufspüren lassen? Oder kränkte es sie, wenn er ohne ihr Wissen Nachforschungen in Auftrag gab? Aber irgendwie musste er mehr über Jeremys Schicksal herausfinden, damit auch Patience inneren Frieden fand.
Noch einmal drehte sich das Riesenrad. Als sie wieder ganz oben waren, zögerte Cade kurz, doch dann gab er sich einen Ruck und zog die Halskette mit der Elfe aus der Tasche. „Ich möchte dir etwas schenken, damit du dich immer an unsere gemeinsame Zeit erinnerst“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Lächelnd sah sie ihn an. „Cade, ich habe doch schon den Teddy und den hübschen Plastikring. Glaub mir, ich vergesse unsere Zeit niemals.“
Er hielt ihr die Kette hin. „Ich auch nicht, glaub mir. Aber ich habe diese Kette gesehen und sofort an dich gedacht.“ Behutsam hob er ihr Haar hoch und legte ihr die Kette an.
Sie hob den zierlichen Elfenanhänger hoch und lächelte. „Oh Cade, die ist ja wunderschön. Aber das wäre nicht nötig gewesen.“
„Nimm ein kleines Stück von Phosphor und mir mit nach Hause.“
Sie küsste ihn, bis von den anderen Leuten im Riesenrad Gejohle, Pfiffe und Gelächter zu ihnen drangen. Gerade als sie glücklich lächelnd den Kopf hob, klingelte ihr Handy. Kurz sah sie aufs Display, dann hielt sie das Telefon ans Ohr.
„Mar, was gibt’s? Ja, den Bericht habe ich dir geschickt. Oh. Ja, mein Handy hat hier keinen guten Empfang. Auf meine Mailbox? Nein, das habe ich nicht gesehen. Was? Wann denn?“ Nervös sah sie auf ihre Uhr. „In zwei Stunden könnte ich in meinem Apartment sein. Eine Stunde, um zu packen und zum Flughafen zu kommen. Wo genau in Italien? Ah, ja, das kenne ich gut. Ich wusste gar nicht, dass er dort ist. Ja, ja, wir sehen uns am Flughafen.“
Ihre Gondel war gerade wieder am Boden angekommen. Als sie geöffnet wurde, stieg Patience sofort aus. „Cade, ich muss jetzt gleich los. Tut mir leid.“
„Wohin willst du? Nach Italien?“
Sie nickte. „Mein Dad arbeitet dort an einer Ausgrabung. Ich muss so schnell wie möglich hin.“
Sie verlässt mich! schoss es ihm durch den Kopf. Aber ich kann ihr helfen. „Ruf deine Freundin noch mal an. Sie soll die Flüge wieder canceln. Sag ihr, du triffst dich mit ihr bei Hangar elf.“
„Cade, ich habe keine Zeit, um …“
„Ich schick euch meinen Privatjet. Mein Pilot ist ständig auf Abruf.“
Sie hatten das Kirmesgelände bereits verlassen und Cades Truck erreicht. Cade half ihr beim Einsteigen.
„Das kann ich nicht annehmen.“
„Patience, du hast gerade den Mord an meinem Vater aufgeklärt. Dank dir weiß ich jetzt, wie sehr er mich geliebt hat. Zwanzig Minuten, und mein Jet steht in Austin startklar für dich bereit.“
„Das ist doch verrückt, Cade.“
„Ruf deine Freundin an, Cade. Und dann lass mich mit ihr sprechen, während du packst. Anschließend fahre ich dich zum Flughafen.“
Sie kamen am B&B an.
„Aber was wird aus meinem Auto? Das kann ich doch nicht hier stehen lassen.“
„Ich lasse es von Logan nach Austin zurückbringen. Wirklich, das ist eine Kleinigkeit.“ Er hob eine Hand. „Lass mich dir helfen, als Dankeschön für deine Hilfe während der letzten Tage.“
Einen Moment sah sie ihn nachdenklich an, dann griff sie in ihre Handtasche. „Hoffentlich passt Logan überhaupt in meinen SUV.“ Sie reichte ihm die Schlüssel.
Cade sprang aus dem Wagen und öffnete ihr die Tür. Als Patience in ihr Zimmer hinaufging, folgte er ihr, ging in sein Zimmer und packte ebenfalls seine Sachen.
Er würde die Gelegenheit nutzen, um montags kurz zur Firma zu fahren und sich zu überzeugen, dass dort alles problemlos lief. Anschließend würde er zurück nach Phosphor kommen.
Aus dem Nebenzimmer hörte er Patience telefonieren.
„Er ist ein Freund von mir. Ja, ja, genau so eine Art Freund.“
Jede Wette, dachte Cade, dass ihre Kollegin sie auf dem Flug mit Fragen
Weitere Kostenlose Bücher