Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
geht? Ihr habt hier jetzt drei Wochen lang für mich mitgearbeitet, da habt ihr euch einen freien Nachmittag verdient.“
Verblüfft sahen Chris und Scott einander an.
„Was denn?“ Fragend hob sie die Hände.
„Du … du wirkst irgendwie verändert.“ Chris druckste herum. „Ich dachte, du wüsstest gar nicht, was ‚Feierabend‘ bedeutet.“
Patience lächelte. „Die Arbeit ist mir immer noch wichtig, Jungs, aber heute ist der eine Tag im Jahr, an dem ich großzügig bin. Nutzt das lieber aus, denn ab Montag mache ich euch das Leben wieder zur Hölle.“ Sie zwinkerte ihnen zu und wandte sich ihrem Schreibtisch zu.
„Das musst du uns nicht zweimal sagen.“ Scott lachte.
Die beiden Männer räumten ihre Forschungsbereiche auf, und als sie fast im Laufschritt aus dem Labor flüchteten, musste Patience lachen.
Von der Eingangstür des Labors aus beobachtete Cade Patience ein paar Minuten lang schweigend. Sie war genauso schön, wie er sie in Erinnerung hatte, vielleicht sogar noch schöner. Woran mochte sie gerade denken? Sie sah sehr ernst aus und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. In Gedanken versunken ertastete sie den Anhänger an ihrer Kette.
„Hast du mich vermisst?“
Sie zuckte zusammen und fiel fast von ihrem Hocker. „Erschreck mich doch nicht so.“ Sie hielt sich die Hand vor die Brust, während sie aufstand, um ihn zu begrüßen. „Ja.“ Seufzend schlang sie ihm die Arme um den Nacken. „Ja, ich habe dich vermisst.“
Ihre Lippen berührten sich. Cade brannte vor Lust. Er hatte sich so sehr nach Patience gesehnt. Er war wie besessen von ihr, und wahrscheinlich wusste sie das nicht einmal.
Seit zwei Wochen überlegte er nun, wie er sie dazu bringen konnte, ihn so schnell wie möglich zu heiraten. Noch nie in seinem Leben hatte er jemanden so sehr gebraucht und begehrt wie Patience.
„Es … es fühlt sich so an, als hättest du mich auch vermisst.“ Fordernd presste sie sich an seine Männlichkeit, die sie hart an ihrem Bauch spürte.
„Du ahnst nicht, wie sehr. Immer wenn wir miteinander telefoniert haben, da … ach, sagen wir einfach, es waren lange Wochen für mich.“
Wieder küssten sie sich.
„Bist du gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt?“ Er deutete auf ihren Computer. „Sonst würde ich dich nämlich gern in meine Höhle schleppen und vernaschen.“
„Hmm, verstehe. Vernaschen, ja? Klingt gut.“ Schnell räumte sie ihren Schreibtisch auf und schaltete den Rechner aus.
Cade blickte sich in dem tadellos aufgeräumten Labor um. Typisch Patience. Wie konnte jemand einerseits so eine Ordnungsfanatikerin sein und auf der anderen Seite das sinnlichste Geschöpf, das ihm je begegnet war?
Cades Haus war beeindruckend. Modern aus Glas und Stahl direkt am Ufer des Lake Travis gebaut, bot es einen fantastischen Blick auf die Berge. Eine Seite des Hauses war komplett verglast.
Ich vergesse immer wieder, wie reich er ist, dachte Patience. Er ist so natürlich, und in Phosphor führt er ein so einfaches Leben!
Sie saßen draußen auf der Terrasse, wo Cade gerade Steaks gegrillt hatte. Nach zwei Wochen mit milden Pastagerichten und Suppen, auf denen die Ärzte bestanden hatten, aß sie das Steak mit größtem Appetit.
Es hatte Patience sehr gerührt, dass Cade extra seinen Cousin Kent, der Arzt war, zu Rate gezogen hatte, um zu erfahren, worauf Patience bei der Ernährung achten musste und welches Fleisch sie essen durfte.
„Patience.“ Auf einmal wirkte er nervös. „Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden muss.“
Sie schlug die Beine übereinander und beugte sich vor. „Was denn? Wenn du so anfängst, kriege ich Angst. Ist GG etwas zugestoßen?“
Er lachte, und sofort ließ ihre Nervosität etwas nach. Dann räusperte er sich. „Das läuft zwar nicht so romantisch, wie ich es geplant hatte, aber ich muss dich vorwarnen, dass ich dir jetzt eine wichtige Frage stelle.“
Immer noch war Patience vollkommen ahnungslos.
„Ich möchte dich bitten, mich zu heiraten.“
Selbst wenn er behauptet hätte, er habe zehn Giraffen bei sich im Garten stehen, hätte das Patience nicht stärker überrascht. Sie kannten sich doch erst seit so kurzer Zeit. Sie hatte zwar manchmal in ihrer Fantasie überlegt, wie es sein mochte, ihn zu heiraten, aber das hier ging alles viel schneller, als sie erwartet hatte.
Abwehrend hielt Cade die Hand hoch. „Ich erwarte nicht sofort eine Antwort von dir. Ich möchte nur, dass du darüber nachdenkst.“ Damit zog er
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