Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
war, wollte er, dass ihm alle ihre Aufmerksamkeit schenkten. Pamela versuchte zwar, ihre Schwestern in das Gespräch mit einzubeziehen, doch die Mädchen blieben stumm.
Als ihre Schwestern schließlich auf ihre Zimmer gegangen waren, brachte sie Fletcher erleichtert zur Tür.
„Oh, beinahe hätte ich etwas vergessen“, sagte er. „Als mein Privatjet in Denver zum Tanken zwischengelandet ist, habe ich eine Ausgabe der ‚Denver Post‘ in die Hände bekommen. Auf der Titelseite war dein Freund mit einer wunderschönen Frau abgebildet. Das Foto ist bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung entstanden, die sie an diesem Wochenende zusammen besucht haben. In der Zeitung hieß es, dass für das Paar bald die Hochzeitsglocken läuten könnten.“ Lächelnd fügte er hinzu: „Ich dachte, du möchtest den Artikel vielleicht lesen. Deshalb habe ich dir die Zeitung mitgebracht.“
Verwirrt zog sie die Brauen hoch. „Wovon redest du da?“
„Hier.“ Fletcher holte eine Zeitung aus seiner Tasche hervor und reichte sie ihr.
Als Pamela das Foto auf der Titelseite sah, stockte ihr der Atem. Auf dem Bild war der Mann abgebildet, den sie liebte. Neben ihm stand eine attraktive Frau und lächelte zusammen mit ihm in die Kamera. Unter dem Foto war in großen Buchstaben gedruckt: Entwickelt sich hier eine Liebesgeschichte ? Pamela schluckte und blickte zu Fletcher auf, der sie erwartungsvoll ansah.
„Stört dich etwas an dem Bild?“, erkundigte er sich.
„Nein, gar nichts“, log sie. Jetzt wusste sie, warum Dillon nach Denver zurückgekehrt war. Vor wenigen Tagen noch hatten sie sich in den Armen gelegen. Wie konnte er ihr das bloß antun?
Fletcher lächelte. „Wir sollten jetzt endlich mit der Hochzeitsplanung beginnen.“ Im nächsten Moment zog er sie in seine Arme und presste Pamela eng an sich.
Sie war vollkommen überrascht, da er so etwas zum ersten Mal tat. Das hieß allerdings nicht, dass sie sich in seinen Armen wohlfühlte. Nur Dillon konnte sie glücklich machen. Sie wollte nicht glauben, dass all seine Worte nur Lügen gewesen waren. „Wie meinst du das?“
„Bis jetzt war ich sehr geduldig. Aber ich möchte nicht mehr warten. Ich will, dass du endlich meine Frau wirst. Auch wenn du mich jetzt nicht liebst, bin ich mir sicher, dass sich das mit der Zeit ändern wird. Doch anscheinend ist dir die Hochzeit gar nicht mehr so wichtig. Vielleicht hast du vergessen, dass du dein Haus verlierst und die Zukunft deiner Schwestern aufs Spiel setzt, wenn du mich nicht heiratest.“
„Ich habe es keineswegs vergessen.“
„Dann beweis es mir. Lass uns noch diese Woche im engsten Kreis der Familie heiraten. Am besten am Freitag. Falls nicht, werde ich am Samstag die Verlobung auflösen.“
Sie kniff die Augen zusammen und ließ von ihm ab. „Du wirst mich doch nicht zu einer Hochzeit drängen, oder?“
Er lächelte. „Nein, Liebling. Es liegt ganz an dir. Gute Nacht.“ Bei diesen Worten öffnete er die Tür und verließ das Haus.
Fassungslos stand Pamela da und starrte das Foto an. Sie fragte sich, ob Dillon und seine Begleiterin nur für die Kamera gelächelt hatten oder ob sie wirklich ein glückliches Paar waren. Er hatte nie erwähnt, dass er vergeben war. Doch sie hatte ihn auch nicht danach gefragt. Sie wusste nur, dass er geschieden war.
Aber warum hatte er sie darum gebeten, ihr zu vertrauen, wenn er es nicht ernst mit ihr meinte? Da er der Einzige war, der ihr diese Frage beantworten konnte, beschloss sie, ihn anzurufen. Doch auf dem Weg zum Telefon fiel ihr ein, dass er ihr gar nicht seine Nummer gegeben hatte. War das etwa Absicht gewesen?
Seufzend sah sie auf ihre Uhr. Es war kurz vor einundzwanzig Uhr. Sie könnte Roy Davis vom River’s Edge Hotel anrufen und ihn fragen, ob er Dillons Nummer hatte. Bestimmt hatte Dillon sie beim Einchecken angeben müssen.
Rasch griff sie nach dem Hörer und wählte die Nummer des Hotels.
„Guten Abend“, meldete sich eine freundliche Stimme.
„Mr Davis, hier spricht Pamela Novak. Wie geht es Ihnen?“
„Gut, danke. Und Ihnen?“
„Auch gut. Ich rufe Sie an, weil ich Sie um einen Gefallen bitten möchte.“
„Was kann ich für Sie tun?“
„Ich brauche Dillon Westmorelands Telefonnummer. Er hat letzte Woche mehrere Tage in Ihrem Hotel verbracht. Ich muss ihn unbedingt erreichen. Er hat etwas Wichtiges vergessen, als er hier war.“
„Warten Sie. Ich schaue im Gästebuch nach.“ Kurze Zeit später nannte Mr Davis ihr Dillons
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