Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
sie die markierte Stelle gelesen hatte, wandte sie sich erstaunt an Dillon. „Portia wurde mit einer Frau im Bett erwischt?“
Er nickte. „Um einen Skandal abzuwenden, haben dein Urgroßvater und der Mann der anderen Frau sich darauf geeinigt, es niemandem zu erzählen. Allerdings wollten sie sich von ihren Frauen scheiden lassen. Und allein das hätte damals für Furore gesorgt.“
„Deshalb haben Raphel und Jay vereinbart, dass dein Urgroßvater sie nach Kalifornien mitnimmt, wo er sowieso hinwollte. Dort sollte Portia ein neues Leben beginnen. Glaubst du, die andere Frau ist ihr später gefolgt?“
Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Keiner weiß genau, was aus Portia geworden ist. Jedenfalls hat sich dein Urgroßvater am Ende doch von ihr scheiden lassen. Einige Jahre später hat er deine Urgroßmutter geheiratet. Ich bin froh, dass ich jetzt weiß, warum Raphel zum zweiten Mal mit der Frau eines anderen Mannes durchgebrannt ist.“
Seufzend klappte Pamela das Tagebuch zu. Ihr war klar, dass Dillon jetzt nach Hause zurückkehren würde. Da er alles über seinen Urgroßvater in Erfahrung gebracht hatte, gab es keinen Grund mehr für ihn hierzubleiben. „Raphel scheint ein richtiger Held gewesen zu sein.“
Dillon lächelte. „Ja, aber Jay ebenfalls. Er hätte Portia große Probleme bereiten können. Stattdessen hat er ihr die Chance gegeben, ein neues Leben zu beginnen. Natürlich war es ein Skandal, dass sie mit Raphel durchgebrannt ist. Aber wenn die Wahrheit ans Licht gekommen wäre, hätte es noch viel schlimmer für Portia ausgehen können.“ Er nahm ihr das Buch aus den Händen und legte es auf den Nachttisch. „Morgen früh fliege ich nach Hause, um mich um Familienangelegenheiten zu kümmern. Am Ende der Woche komme ich zurück.“
Verwundert sah sie ihn an. „Warum kommst du zurück? Du hast doch alles erfahren, was du wissen wolltest. Du weißt jetzt, dass dein Urgroßvater ein guter Mensch war und all den Frauen nur helfen wollte.“
„Ja“, erwiderte er und küsste sie auf die Wange. „Das war der ursprüngliche Grund für meinen Aufenthalt in Gamble. Doch deinetwegen komme ich zurück.“
„Aber … aber hier hat sich nichts verändert. Nach wie vor muss ich Fletcher heiraten.“
Dillon lächelte. „Nein, das musst du nicht. Im Gegensatz zu Fletcher möchte ich dir wirklich helfen. Ich habe eine Idee.“
Sie zog die Brauen hoch. „Eine Idee?“
„Ja. Ich kann nicht zulassen, dass du einen Mann heiratest, den du nicht liebst, wenn ich weiß, dass ich der Richtige für dich bin.“
Seufzend schüttelte sie den Kopf. Offenbar hatte Dillon sie überhaupt nicht verstanden. „Bitte hör mir zu. Ich …“
„Vertrau mir.“ Eindringlich sah er ihr in die Augen. „Wir kennen uns noch nicht sehr lange. Trotzdem solltest du mir eine Chance geben. Es gibt eine Alternative zu einer Hochzeit mit Fletcher. Gib mir einfach etwas Zeit. Ich werde eine Lösung für dein Problem finden. So wie Raphel deinem Urgroßvater geholfen hat, möchte auch ich dir helfen.“
Sie machte eine Pause und fuhr mit leiser Stimme fort: „Fletcher erwartet, dass ich ihm einen Hochzeitstermin nenne, wenn er zurückkehrt.“
Dillon nickte. „Wann ist er wieder in der Stadt?“
„Wahrscheinlich am Sonntag.“
„Halt ihn etwas hin. Ich brauche Zeit, um mich um ein paar Dinge zu kümmern. Bitte vertrau mir.“
Verunsichert sah sie ihm in die Augen. Eigentlich gab es keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen. „Gut.“
Zufrieden lächelnd beugte er sich über sie und küsste sie zärtlich.
„Pamela, ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass du vor meiner Rückkehr einen Hochzeitstermin festlegst“, sagte Fletcher aufgebracht, als er am Sonntagabend mit Pamela und ihren Schwestern am Esstisch saß.
„Vielleicht hat sie es sich anders überlegt und will dich gar nicht mehr heiraten“, spekulierte Jillian grinsend.
„Jillian!“, ermahnte Pamela ihre Schwester. Jillian wusste ja gar nicht, wie recht sie hatte! „Ich war beschäftigt, Fletcher.“
Er runzelte die Stirn. „Was kann wichtiger sein als unsere Hochzeit?“
Pamela seufzte. Musste er das unbedingt vor ihren Schwestern diskutieren? „Lass uns später darüber reden.“
Auch das restliche Abendessen verlief eher unharmonisch. Abgesehen von Jillians Kommentar hüllten sich Pamelas Schwestern die ganze Zeit über in eisiges Schweigen. Natürlich war das Fletcher gar nicht recht. Nachdem er eine Woche lang verreist gewesen
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