Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
immer eine Lebensversicherung. Warten Sie kurz. Ich überprüfe das. Natürlich kann ich Ihnen aus Datenschutzgründen keine Details nennen. Aber ich kann Ihnen sagen, ob die Hypothek noch offen ist.“ Sofort rief Byers seine Sekretärin an und bat sie, ihm die notwendigen Unterlagen zu bringen.
Fünf Minuten später betrat die junge Frau das Büro und reichte Byers einen Ordner.
Nachdem der Bankdirektor die Unterlagen durchgesehen hatte, wandte er sich erstaunt an Dillon. „Es muss sich hier um ein Missverständnis handeln. Laut unseren Unterlagen ist die Hypothek beglichen. Bereits vor einem Jahr haben wir Mr Novaks Anwalt die entsprechenden Dokumente zukommen lassen.“
„Ich kann nicht glauben, dass du den Kerl wirklich heiraten wirst“, meinte Iris enttäuscht. „Was ist mit Dillon?“
Pamela seufzte ins Telefon. Wenn sie Dillons Namen hörte, traten ihr Tränen in die Augen. „Das war nicht mehr als eine kurze Affäre.“
„Aber ich dachte, er würde dich …“
„Ich will jetzt nicht darüber reden. Kannst du nun am Freitag kommen?“
„Natürlich. Auch wenn ich dir für diese Ehe nicht meinen Segen geben kann, so möchte ich doch wenigstens an diesem schicksalhaften Tag an deiner Seite sein.“
Aufgewühlt verließ Dillon die Bank und setzte sich in seinen Mietwagen. Als sein Handy klingelte, nahm er das Gespräch entgegen. „Ja?“
„Bane ist in Schwierigkeiten. Du musst sofort nach Hause kommen.“
Dillon holte tief Luft und schnallte sich an. „Gut, Ramsey. Ich mache mich gleich auf den Weg. Was hat Bane diesmal ausgefressen?“
„Er ist durchgebrannt.“
„Verdammt!“ Dillon kochte innerlich vor Wut. „Bitte sag nicht, dass er Crystal Newsome geheiratet hat.“
„Du solltest wissen, dass ihr Vater diesmal dafür sorgen wird, dass Bane wirklich hinter Gitter kommt.“
Seufzend sah Dillon seinen jüngsten Bruder an und fragte sich, ob er jemals zur Vernunft kommen würde. Natürlich liebte er ihn, aber manchmal wollte er Bane für sein Verhalten am liebsten auf den Mond schicken.
Zum Glück hatte Carl ihn nicht zuerst gefunden. Fast zwei ganze Tage lang hatten die Westmorelands nach Bane gesucht. Sie waren in fünf verschiedene Staaten gereist und jedem Hinweis nachgegangen. Bane hatte sich gut versteckt. Schließlich hatte er gewusst, was auf ihn zukommen würde. Crystal und er hatten sich aber glücklicherweise so gut amüsiert, dass sie keine Zeit für einen Zwischenstopp in Las Vegas gehabt hatten, um dort zu heiraten.
Hoffentlich stimmte das Carl Newsome milde. Immerhin musste er sich nicht um eine schnelle Scheidung kümmern. Vor vielen Jahren war es zwischen ihm und den Westmorelands zu Streitigkeiten wegen Ländereien gekommen. Deshalb war es für ihn absolut undenkbar, dass seine Tochter einen Westmoreland heiratete.
Dillons gesamte Familie war gekommen, um Bane Beistand zu leisten. Sie alle saßen nun auf der Polizeiwache, wo Bane wegen Entführung festsaß. Allerdings sollte Carl doch wissen, dass Crystal freiwillig mit Bane gegangen war. Das hatte sie selbst zu Protokoll gegeben. Sie hatte sogar behauptet, dass sie es gewesen war, die die ganze Aktion geplant hatte. Bane und Crystal hatten versucht, allen glaubhaft zu versichern, dass sie sich liebten. Doch Crystals Eltern bezweifelten, dass ihre Tochter mit siebzehn Jahren überhaupt die Bedeutung des Wortes „Liebe“ kannte.
„Es gibt Neuigkeiten“, gab Sheriff Harper bekannt, als er den Warteraum betrat. „Carl Newsome hat sich damit einverstanden erklärt, die Anzeige zurückzuziehen, wenn Bane verspricht, Crystal nie wiederzusehen.“
„Auf keinen Fall!“, schrie Bane aufgebracht.
Kopfschüttelnd verdrehte Dillon die Augen und wandte sich an den Sheriff. „Was passiert, wenn er es nicht verspricht?“
„Dann werde ich ihn einsperren müssen“, erwiderte der Sheriff. „Immerhin hat er gegen die Auflage verstoßen, das Grundstück der Newsomes nicht mehr zu betreten.“
Dillon nickte und warf seinem Bruder einen warnenden Blick zu. „Er wird es versprechen.“
„Dillon!“
„Hör mir zu, Bane“, entgegnete Dillon entschlossen. Sein Bruder hatte ihn viel Zeit gekostet. Eigentlich hatte Dillon längst nach Gamble reisen und Pamela erzählen wollen, dass sie von ihrem Anwalt belogen worden war. Doch dank Bane hatte er keine Zeit dafür gefunden. „Ihr beide seid sehr jung. Ihr müsst erst einmal erwachsen werden. Außerdem hat Carl sowieso beschlossen, Crystal zu ihrer Tante zu schicken.
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