Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Ader an seiner Schläfe pulsierte. „Ich schulde dir nichts.“
„Und ich kenne dich nicht, oder?“
„Nein.“ Er drehte sich um und stürmte aus der Wohnung.
Jenna sank aufs Sofa. Der Schmerz war so groß, dass sie das Gefühl hatte, man habe ihr einen Dolch ins Herz gestoßen. Und dafür gab es nur einen Grund. Jetzt wusste sie es.
Sie liebte Adam Roth.
Zornig fuhr Adam nach Hause. Er hätte wissen müssen, dass es mit Jenna zu schön gewesen ist, um wahr zu sein. All dies Getue, dass sie Angst habe, ihr Bruder könne sein Haus verlieren. Und die Sorge um ihre Schwägerin und die Nichten. Alles nur Lügen. Sicher, sie war besorgt gewesen, aber nur, weil sie mit ihrem Bruder unter einer Decke steckte. Vielleicht war ihre Schwägerin auch mit von der Partie. Wie viele andere Menschen hatten die Bransons zu betrügen versucht?
Was war er für ein Idiot gewesen! Er hatte tatsächlich geglaubt, sie sei eine integere Frau wie seine Mutter oder Cassandra.
Wie sehr hatte er sich getäuscht.
Das wird mir nie wieder passieren, entschied er. Nie wieder würde er sich von einer Frau zum Idioten machen lassen. Lieber führte er wieder ein Leben als Playboy.
Und wenn er in Zukunft an Jenna dachte, dann nur als eine seiner sexuellen Eroberungen … und wenn es ihn umbrachte.
Jenna wusste später nicht, wie lange sie auf dem Sofa gesessen hatte, nachdem Adam gegangen war. Zeit spielte keine Rolle in einem Moment, in dem ihr das Herz brach. Wie konnte Adam so von ihr denken? Wie konnte er glauben, dass sie andere Menschen betrog, vor allem ihn? Das tat weh.
Und dann Stewart.
Kein Wunder, dass ihr Bruder dagegen gewesen war, sich an die Roths zu wenden, wie sie vorgeschlagen hatte. Er hatte Liam gar kein Geld gegeben. Und was für ein glücklicher Zufall, dass gerade an dem Tag Bilder von Liams Beerdigung im Fernsehen übertragen wurden, als er zu ihr gekommen war. Diese Bilder hatten ihn auf die Idee gebracht, wie er sein mitgenommenes Aussehen und seine höheren Hypothekenraten rechtfertigen konnte. Es war eine wirklich überzeugende Show gewesen.
Das einzig Positive war, dass Stewart offensichtlich seine Spielschulden bezahlt hatte. Sonst wären sie jetzt hinter ihm her … vielleicht sogar hinter Vicki und den Kindern. Bei dem Gedanken wurde ihr übel.
Adam könnte recht damit haben, dass es wieder passieren würde, wenn Adam keine Hilfe bekam. Spielen war eine Sucht. Bisher hatte sie persönlich keine Erfahrung damit gemacht, doch sie vermutete, dass er die Sucht ohne Hilfe von außen nicht in den Griff bekommen würde. Und wie sie ihren Bruder kannte, würde er diese Hilfe erst annehmen, wenn er dazu gezwungen wurde.
Entschlossen stand sie auf und schaltete den Computer ein. Sie würde Stewart sofort eine saftige E-Mail schreiben. Sie würde ihre Affäre nicht erwähnen, doch sie würde ihm alles andere berichten, was seit dem Tag geschehen war, an dem sie Adam bei dem Pferderennen kennengelernt hatte. Eine Ewigkeit schien seitdem vergangen. Nicht erst ein paar Wochen.
Außerdem wollte sie Antworten haben.
Sie schrieb die Mail, dann zog sie sich etwas Bequemes an und kochte sich einen Kaffee. Sie wartete. Eine Stunde später klingelte ihr Telefon.
Stewart.
„Jenna, was zum Teufel hast du getan?“, kam er ohne Umschweife zur Sache.
„Ich? Meine Güte, Stewart! Du bist derjenige, der gelogen und betrogen hat. Warum um Himmels willen, hast du dir eine solche Geschichte ausgedacht?“
Sie hörte ihn fluchen. „Ich hatte alles im Griff. Ich habe hier gut verdient und wollte der Bank eine größere Summe zahlen. Es wäre alles okay gewesen, wenn du nicht Adam Roth zur Rede gestellt hättest.“
Sie konnte nicht glauben, dass er ihr die Schuld in die Schuhe schob. „Vielleicht hättest du von Anfang an ehrlich zu mir sein sollen.“
„Und was ist mit Vicki?“ Er ignorierte ihre Bemerkung. „Hast du ihr etwas erzählt? Hat sie deshalb den Kontoauszug in die Hände bekommen?“ Offensichtlich hatte Vicki ihm heute Abend bereits gemailt, damit das Konto in ein gemeinsames umgewandelt werden konnte.
Das war wirklich unfair. Sie wurde für alles verantwortlich gemacht. „Die Bank hat den vierteljährlichen Kontoauszug zu euch nach Hause geschickt, weil du vergessen hast, den Versand der Auszüge an deine neue Adresse umzuleiten.“
Es entstand eine Pause. „Man kann nicht von mir erwarten, dass ich an alles denke.“
„Sei froh, dass das Konto nicht auf euch beide läuft. Vicki wäre schon
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