Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
Vom Netzwerk:
Junge schluckte.
    » Ich will wissen, wer heute Nachmittag Blumen an Megan Rashid geschickt hat. «
    Er nickte langsam. » Gut. Einen Moment « , sagte er und wandte sich um, doch bevor er durch die Tür hinter dem Tresen treten konnte, bekam ich ihn am Ärmel zu fassen.
    » Aber zuerst will ich Ihr Handy haben « , sagte ich. » Wir wollen doch nicht, dass Sie abgelenkt sind und dort hinten jemanden anrufen, obwohl Sie mir doch eigentlich helfen sollten. «
    Der Blick des Typen schweifte zur Eingangstür, als überlege er, wie er unbeschadet an mir vorbeikommen könnte. Ich lehnte mich gegen den Tresen, wobei mein Jackettschoß zur Seite fiel und den Blick auf meine Dienstwaffe freigab. Das Nylonholster bohrte sich unangenehm in meine Schulter. Ich konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn das passierte. Seit meiner Schussverletzung litt ich unter chronischen Schmerzen in der Schulter. Mein Arzt sagte zwar, dass sie irgendwann nachlassen würden, aber ihm hatte auch noch keiner eine 45er-Stahlmantelkugel durch den Muskel und die Sehne geschossen. Seitdem war der Schmerz mein ständiger Begleiter.
    Der Junge schluckte erneut und reichte mir sein iPhone, ehe er ins Hinterzimmer verschwand. Ich legte das Telefon vor mich auf den Tresen.
    Einen Moment später kehrte er mit dem Bestellbuch in der Hand wieder zurück, das er mir hinschob und mit abwehrend erhobenen Händen eilig den Rückzug antrat.
    » Nur die Ruhe, Junge « , sagte ich, löste meine Dienstmarke vom Gürtel und hielt sie ihm vor die Nase. » Ich bin einer von den Guten. «
    Die Schultern des Jungen entspannten sich, wenn auch nur ein wenig. Ich befestigte die Marke wieder und ging anschließend das Bestellbuch durch. Der Käufer war als John Smith angegeben. Adresse: 123 Anystreet, Anytown, Ohio. » Wie wurden die Blumen bezahlt? «
    Der Junge schluckte. » Das steht unten auf dem Formular. «
    Beim Anblick der untersten Zeile zog sich mein Magen zusammen. » Sie haben Bargeld von einem Mann namens John Smith aus der 123 Anystreet in Anytown, Ohio, angenommen? Klingt das für Sie nach einem Namen und einer Adresse, die es wirklich gibt? «
    Er wurde blass. » Wir sind ein Blumengeschäft « , sagte er achselzuckend. » Da überprüft man die Kunden nicht. «
    » Aber einen Kreditkartenabzug lässt man sich trotzdem geben. Der Mann hat meine Tochter bedroht. « Ich schloss die Augen und zählte lautlos bis zehn. » Okay « , sagte ich schließlich und schlug sie wieder auf. » Wer hat die Bestellung angenommen? «
    » Ich. «
    » Erinnern Sie sich noch, wie der Mann ausgesehen hat? «
    » Keine Ahnung. « Er verlagerte das Gewicht auf den anderen Fuß. » Ist schon ein paar Tage her. «
    Ich holte tief Luft und schloss ein weiteres Mal die Finger um die Tischkante, um nicht zu explodieren. » Denken Sie nach. «
    » Hey, Mann « , sagte der Junge und schüttelte verzweifelt den Kopf. Er setzte mehrmals an, hielt jedoch immer wieder inne. » Na ja, er war alt. Dreißig oder fünfunddreißig oder so. «
    » Woran erinnern Sie sich sonst noch? War er groß oder klein? Hatte er Tattoos oder sonst etwas Auffälliges? «
    » Er hatte ein Tattoo am Hals und trug ein Rüschenhemd. Wie ein Pirat. Sah ziemlich schräg aus. «
    » Und Sie sind sicher, dass das Tattoo an seinem Hals war? «
    » Ja. Ich erkenne einen Hals, wenn ich einen sehe. «
    Ich ging nicht auf die Spitze ein, sondern zog mein Notizbuch heraus. » Welches Motiv hatte das Tattoo? «
    Der Junge zuckte die Achseln. » Es sah irgendwie komisch aus. Wie ein Spinnennetz. «
    Ich machte mir eine Notiz. » War er weiß oder schwarz oder was? «
    » Er war Chinese oder so etwas. «
    » Erinnern Sie sich sonst noch an etwas? «
    » Keine Ahnung. Wie gesagt, ist schon ein paar Tage her. «
    Ich stellte dem Jungen noch einige weitere Fragen, doch mehr war nicht aus ihm herauszubekommen. Schließlich klappte ich mein Notizbuch zu und steckte es wieder ein. Wenigstens war mein Ausflug kein totaler Flop gewesen; ich ging davon aus, dass ich genug Informationen für eine Suche in der Datenbank zusammenhatte.
    Ich beugte mich so weit vor, dass sich unsere Gesichter beinahe berührten. » Sollte meine Tochter noch einmal Blumen aus Ihrem Geschäft bekommen, fliegen Sie mit dem Kopf durch die Fensterscheibe. Haben Sie mich verstanden? «
    Sein Gesicht war kreidebleich, als der Typ nickte. Ich drehte mich um und verließ den Laden. Dabei ließ ich die Fingergelenke krachen.
    Vor der Tür holte ich erst einmal tief

Weitere Kostenlose Bücher