Falsches Spiel, wahre Leidenschaft
feiner Kerl.“
Gwen schwieg einen Moment, dann nickte sie. „Ich weiß.“
Zu dritt gingen sie die Treppen in den ersten Stock hinauf. Im Lucs Zimmer erwarteten sie bereits Champagner und Blumen. Gwen ging zum Fenster und öffnete es. Während unten die Wellen an den Strand schlugen, atmete sie die würzige Seeluft tief ein. „Wie wunderbar“, sagte sie und schloss genießerisch die Augen. „Ich bin ja seit über einem Jahr nicht mehr in dieser Gegend gewesen, und Montana gefällt mir immer noch am besten, aber gleich danach kommt der Ozean.“
„Dann willkommen zurück“, kommentierte Luc und reichte ihr ein Champagnerglas. „Hier ist ein Begrüßungsschluck.“
Das edle Getränk perlte in ihrem Mund, in ihrer Kehle, und sie fühlte sich einfach großartig. Hier, am Meer, zusammen mit Luc. Aber sie wusste, sie bewegte sich auf dünnem Eis. Sie wünschte sich, es würde nie enden – doch sie wusste, dass es irgendwann enden musste.
Aber noch nicht, dachte sie und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Noch nicht.
9. KAPITEL
Als das Licht der aufgehenden Sonne durch die Fenster fiel, erwachte Gwen. Gähnend reckte sie sich und schaute zu Luc hinüber, der noch tief und fest schlief. In seinem Gesicht waren schon erste Spuren von Bartstoppeln zu erkennen.
Bevor sie sich zu intensiv in seine markanten Gesichtszüge vertiefte, wandte sie den Blick ab. Das Ganze ist doch völlig verrückt, dachte sie.
Eigentlich war sie sich sicher gewesen, dass Luc wie ihr Exmann war – machtbesessen, manipulativ, rücksichtslos. Wieder blickte sie ihn an. Ja, er konnte rücksichtslos sein, wenn es erforderlich war, aber er war nicht machtbesessen. Er war einfach eine starke Persönlichkeit. Wie er mit der Presse umging, war schon beeindruckend.
Sie fühlte sich von ihm herausgefordert und gleichzeitig beschützt. Wenn unsere Lebensentwürfe nicht so unterschiedlich wären, dachte sie – wenn er nicht so in Los Angeles verwurzelt wäre und ich nicht meine für mich so wichtigen Aufgaben in Montana hätte –, ob er dann nicht genau der Richtige für mich wäre?
Au weia! Das waren äußerst gefährliche Gedanken …
Sie brauchte eine Dusche. Oder einen Morgenspaziergang. Oder beides. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, rollte sie sich zur Seite. Doch als sie das Bett verlassen wollte, hielt er sie plötzlich am Fuß fest.
„He, wo willst du denn hin?“, fragte er sie noch ganz verschlafen.
Erneut sah sie ihn an, und der Anblick seiner verführerisch blauen Augen und seines nackten Brustkorbs schien sie schier zu überwältigen. „Ich will einen Spaziergang am Strand machen. Verglichen mit Montana wird es mir hier mollig warm vorkommen.“
„Gute Idee. Warte kurz, ich ziehe mir eben etwas über und komme mit.“
Eigentlich hatte sie ja allein gehen wollen, um sich den Kopf freipusten zu lassen. Aber als sie beide den Weg zum Strand entlanggingen und er zärtlich ihre Hand nahm, wollte sie sich nicht beklagen. Nein, im Gegenteil, sie fühlte sich ungeheuer wohl. Der Strand, die Sonne, seine Nähe …
„Gib’s ruhig zu“, merkte er an, „du hast das vermisst.“
„Den Ozean schon“, gestand sie. „Die Wellen, die Wärme … ja, das hat was. Zwei Dinge fehlen noch, sonst wäre es perfekt. Es müsste noch etwas wärmer sein, sodass man barfuß gehen könnte, und …“
„Und?“
„… und June müsste hier sein. Meine Hündin würde das Meer lieben.“
„Ja, hier am Strand könnte sie prächtig herumtollen.“ Er schaute zum Himmel und blinzelte. „Wenn ich so darüber nachdenke … ich weiß gar nicht mehr, wann ich zum letzten Mal einen Strandspaziergang gemacht habe.“
„Du und gemütlich spazieren gehen? Wahrscheinlich joggst du höchstens und hörst gleichzeitig Musik oder ein Hörbuch auf deinem iPod.“
Erstaunt sah er sie an. „Woher weißt du das?“
„Du bist eben der Typ des immer aktiven Alpha-Männchens.“
Scherzhaft kniff er sie in die Hüfte. „Na, du bist doch auch nicht gerade ein Faulpelz. Erst erfolgreiche Schauspielerin, dann engagierte Tierschützerin. Du stehst freiwillig bei Sonnenaufgang auf … und so richtig relaxen habe ich dich auch noch nicht sehen. Außer vielleicht als ich dich verführt habe – wozu ich übrigens jetzt schon wieder Lust hätte.“
Er küsste sie, aber sie zog sich zurück und schüttelte den Kopf. „Halt, halt. So viel Stoff möchte ich den Klatschzeitschriften nicht bieten.“
Verärgert stöhnte er auf. „Wenn du nicht so eine berühmte
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