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Falsches Spiel, wahre Leidenschaft

Falsches Spiel, wahre Leidenschaft

Titel: Falsches Spiel, wahre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
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hätten, wenn ich Luc früher kennengelernt hätte und nicht verheiratet gewesen wäre …
    „Ach, egal“, murmelte sie vor sich hin und wollte das Bild schon wieder in den Papierkorb werfen, als sie die Inschrift auf der Rückseite entdeckte: „Dem angeblich heißesten Junggesellen von Los Angeles alles Gute zum dreißigsten Geburtstag! Wie gut, dass du das Aussehen deiner älteren, aber noch viel heißeren Brüder geerbt hast. Dev und Max.“
    Sie lächelte. Ob Luc sich über diesen bissigen Geburtstagsgruß wohl gefreut hatte? Und komisch, so unterschiedlich Luc und sie waren – als ihr als „Miss Sexy“ ein ähnlicher Artikel gewidmet worden war, hatte sie ihn ebenfalls im Papierkorb entsorgt.
    Anschließend betrachtete sie die Bilder, die an der Wand hingen. Familienfotos. Gleich mehrere, noch in Schwarz-Weiß, zeigten Lucs Großeltern. Was für ein wundervolles Paar! Lucs Großmutter Lillian hatte das seltene Talent, alle Menschen sofort für sich einzunehmen, selbst im hohen Alter noch. Ihr Talent und ihr Ruf waren legendär.
    Die beiden, das war bekannt, hatten sich unendlich geliebt. Gwen fragte sich, wie Lillian nach dem Tod von Charles klargekommen war. Das nächste Foto zeigte die ganze Familie: Großeltern, Eltern und Kinder. Es strahlte die Freude des Gemeinschaftsgefühls und Zusammenhalts einer intakten Großfamilie aus.
    So etwas habe ich leider nie erlebt, ging es ihr durch den Kopf. Sie hatte nur wenige Verwandte, und die lebten weit verstreut. Von ihren vier Großeltern hatte sie nur einen Opa kennengelernt, aber immerhin hatte sie ein tolles Verhältnis zu ihrer Tante und ihrem Onkel in Montana. Wie es wohl in so einer großen heilen Familie ist?, fragte sie sich. Sicher gab es dort auch einmal Streit und Bevormundungen – aber die Vorteile wogen die Nachteile gewiss auf.
    In allen Einzelheiten studierte sie das Bild. Irgendwann würde sie durch eine Heirat vielleicht auch zu so einer so großen Familie gehören. Aber noch nicht. Und diese Familie würden auch nicht die Hudsons sein.
    Entnervt von dem dichten Verkehr auf dem Freeway, parkte Luc das Auto in der Garage und stieg aus. Erschöpft fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht. Was für ein Tag!
    Drinnen wartete Gwen schon auf ihn. Sie trug ein grünes Seidenkleid, das ihr wie angegossen passte. Ihr Anblick ließ sein Herz schneller schlagen und seinen Blutdruck steigen.
    „Du siehst einfach umwerfend aus“, sagte er und ging auf sie zu.
    „Das hast du dir selbst zu verdanken“, erwiderte sie lächelnd, „du hast das Kleid schließlich bezahlt. Hattest du einen anstrengenden Tag? Du wirkst genervt.“
    Er stöhnte auf. „Die reinste Katastrophe.“
    „War es doch nicht so leicht, deinen Serienmörder von aller Schuld reinzuwaschen?“
    „Manchmal glaube ich, ich hätte Seelenklempner werden sollen.“
    „Hast du denn nicht Psychologie studiert?“
    „Nein“, sagte er ernst. „Aber ich glaube, ich bin mit meinem Problemfall immerhin vorangekommen. Es ging darum, einen wohltätigen Zweck zu suchen, für den er sich glaubhaft engagieren sollte. Schließlich haben wir etwas gefunden.“
    „Und was?“
    „Hilfe für ausgesetzte Katzen“, antwortete er kopfschüttelnd. Er schien es selbst kaum glauben zu können.
    „Du machst Witze.“
    „Nein, nein, im Ernst. Unser Schauspieler, der sich im betrunkenen Zustand gerne mal prügelt und mit der Polizei anlegt, hat ein Herz für süße kleine Muschikätzchen. Offenbar weil er sich als Kind immer eine Katze gewünscht hat.“
    Sie lachte. „Kindheitstraumata. Was wir als Kind nicht bekommen haben, kann uns ein Leben lang verfolgen.“
    „Sieht so aus. Was hast du als Kind nicht bekommen?“
    „Eigentlich hatte ich alles. Ein Zuhause mit Strom und Wasseranschluss, genug zu essen, eine gute Ausbildung. So gesehen hat es mir an nichts gefehlt.“
    „Aber was hast du dir gewünscht und nicht bekommen?“, bohrte er nach.
    Sie schloss die Augen und dachte nach. „Ich wollte, dass meine Eltern mit mir zufrieden sind. Na ja, und dann wollte ich Teil einer Gemeinschaft sein. Und ich wollte mit dem, was ich tat, zufrieden sein, unabhängig davon, ob es eine glamouröse oder eine simple Tätigkeit war. Ach ja, und dann wollte ich noch, dass meine kleine Schwester sich nicht so einsam und verlassen vorkommt.“
    Ihr ehrliches Geständnis berührte ihn zutiefst, und er zog sie zärtlich an sich. „Das ist zwar eine ganze Menge, aber nicht zu viel verlangt, Gwen.“
    „Danke“,

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