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Falsches Spiel

Falsches Spiel

Titel: Falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariano Hamilton
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entschied, mich aus diesem Thema rauszuhalten. Für mich waren die vollkommen übergeschnappt, aber am besten, man ließ sie einfach gewähren.
    »Wer finanziert denn das alles?«, fragte ich direkt Andrea, die sich mit dem Thema vorzüglich auszukennen schien.
    »Señora Carter natürlich. Und ein paar Mäzene, die ihr Werk unterstützen.«
    »Wer?«
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte María Inés und suchte die Zustimmung ihrer Gefährten, die das sogleich bestätigten. »Die Leute, die uns unterstützen, wollen und dürfen nicht namentlich genannt werden, denn sie fürchten, man würde sie im Moment der Wahrheit verfolgen, inhaftieren und foltern, damit sie Informationen über den Aufenthaltsort der Außerirdischen preisgeben.«
    »Und was wird nun aus dem Projekt, da Señora Carter diesen Planeten verlassen hat? Suchen sich die Außerirdischen jetzt ein anderes Ziel?«
    Andrea war verärgert.
    »Es ist uns egal, dass Sie uns nicht glauben«, sagte sie.
    »Schon gut, schon gut. Nur nicht aufregen«, unterbrach ich sie. »Ist Carla auch mit von der Partie?«
    »Nein, Carla glaubt nicht an unsere Sache. Aber Marcelo, der unterstützt uns«, erwiderte José Luis.
    »Und warum wurde Carla dann vor ihrem Verschwinden so oft bei der Carter gesehen?«
    Sie sahen sich überrascht an.
    »Wir hatten keine Ahnung, dass Carla Señora Carter besuchte«, sagte Andrea. Es klang aufrichtig.
    »Am Abend vor ihrem Verschwinden war sie bei ihr. Das wird wohl seinen Grund gehabt haben, oder? Was vermuten Sie?«
    Wieder sahen sie sich an.
    Andrea versuchte eine Antwort zu geben.
    »Vielleicht wollte sie von ihrer schrecklichen Familie weg und hat sie gebeten, ihr in einem ihrer Häuser Unterschlupf zu geben«, sagte sie.
    Mir entging nicht, dass José Luis sie mit einem kaum merklichen Blinzeln in die Schranken wies.
    »Wie viele Häuser hat Señora Carter?«
    »Drei«, sagte María Inés ohne Zögern.
    »Mercedes und La Falda. Fehlt noch eins.«
    »Wir wissen nicht, wo es ist. Wir kennen nur dieses hier und das in La Falda. Das dritte Haus hat sie für die Kommandanten der verschiedenen Delegationen vorbereitet. Wir bereiten die geheimen Unterkünfte für die Soldaten und die Zivilisten vor«, erklärte José Luis feierlich.
    In dem Moment begriff ich, warum man mir das Notizbuch abgenommen hatte, das ich im Haus der Carter gefunden hatte. Darin war vermerkt, wo das Haus in La Falda und wo dieses dritte Haus zu finden waren. Mein Gefühl sagte mir, dass Carla in einem dieser Häuser versteckt war. Die Frage war, wer sie dort versteckte und warum. Ich versuchte es bei den jungen Leuten.
    »Habt ihr eine Idee, warum Carla verschwunden ist?«
    Reflexartig blickten Andrea und María Inés zu José Luis.
    »Nein«, sagte José Luis, doch es klang wenig überzeugend. »Aber es war bestimmt ein Familienproblem. Dieser Arzt und die ständig besoffene Mutter haben ihr das Leben zur Hölle gemacht.«
    Er log. Es war spät, und nachdem ich mir zwei Stunden lang Geschichten über Außerirdische hatte anhören müssen, war ich nicht mehr sehr geduldig.
    »Wenn du etwas weißt, solltest du es mir sagen, José Luis. Ich bin nicht besonders gut drauf, außerdem hab ich allmählich Hunger und bin müde. In dem Zustand werd ich gern mal gewalttätig. Also kürzen wir das Ganze ab, ja? Mach das Maul auf, verdammt!«, brüllte ich ihn an.
    »Ich habe keine Ahnung«, wiederholte José Luis verschüchtert.
    »Gut, alles klar.« Ich stand auf und marschierte zur Tür. »Dann geh ich jetzt. Ich hab keine Lust, hier länger meine Zeit zu verplempern.«
    Während ich den Mantel anzog, blickte ich zu Andrea hinüber.
    »Morgen solltest du dir schon frühzeitg etwas Anständiges anziehen, denn die Polizei wird vorbeikommen, um sich mit dir über den Tod von Señora Carter zu unterhalten«, sagte ich mit einem arroganten Grinsen.
    Sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Aber Sie haben doch versprochen, der Polizei nichts zu sagen!«
    »Ja. Wenn ihr mir helft. Wenn dieser Schwachkopf« – ich deutete auf José Luis – »nicht kapiert, dass Carlas Leben auf dem Spiel steht, dass schon ein Mensch dran glauben musste und dass in der Stadt vielleicht noch mehr Leichen herumliegen, ist das nicht mein Problem. Ich muss Carla finden, und wenn ihr mir nicht dabei helft, könnt ihr von mir aus zur Hölle fahren.«
    Andrea wandte sich an José Luis und flehte ihn unter Tränen an:
    »Bitte, sag, was du weißt!«
    José Luis umarmte sie und strich ihr über

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