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Falsches Spiel

Falsches Spiel

Titel: Falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariano Hamilton
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Toten, José Luis, María Inés und Andrea, heute Nacht geflohen sind. Schon seltsam, dass tote Vögelchen fliegen können, nicht wahr?, aber sie sind tatsächlich davongeflogen. Und Carla Forrester offenbar auch. Ich habe darüber hinaus erfahren, dass man Dr. Forrester kaltgemacht hat, weil er die Operation mit seinen, nennen wir es sexuellen Vorlieben, gefährdet hat.«
    »Fahren Sie fort«, sagte Gutiérrez barsch.
    »Die Sache ist kompliziert, Gutiérrez. Man hat Ihnen einen Auftrag erteilt, und Sie haben Mist gebaut. Die Bosse sind ganz schön sauer und haben mich angerufen, damit ich Ihre Fehler ausbügle.«
    »Was soll das heißen?«
    Ich ging nicht auf ihn ein.
    »Tätigen Sie ein paar Anrufe, finden Sie heraus, was mit Carla Forrester und den anderen jungen Leuten ist. Wenn alles in Ordnung ist, ignorieren Sie meinen Anruf einfach. Aber wenn die Vögelchen ausgeflogen sind, wie ich Ihnen sage, sollten wir uns mal unter vier Augen unterhalten. Ich will Ihnen nicht in den Rücken fallen, aber Sie wissen ja selbst, wenn wir unsere Arbeit nicht gut machen, wird immer jemand engagiert, der die notwendigen Korrekturen vornimmt. Und dessen Aufgabe besteht gewöhnlich darin, sich als Erstes um die zu kümmern, die die Fehler begangen haben.«
    Gutiérrez’ Atem ging schneller. Ich stellte mir vor, wie sein Hirn auf Hochtouren arbeitete. Offenkundig wusste er nichts von der Flucht von Carla und den anderen. Es war mir gelungen, ihn zu überraschen.
    »Ich rufe Sie gleich wieder an«, sagte er und legte auf.
    Es war halb eins, und ich hatte wahrscheinlich zwei Stunden gewonnen. Die Flucht der jungen Leute aus der Klinik war leicht zu überprüfen, aber um sich zu vergewissern, dass auch Carla verschwunden war, musste er extra nach Castelar fahren oder jemanden hinschicken.
    Antelo zum Beispiel. Eigentlich wollte ich etwas essen, doch ich beschloss, im Büro zu bleiben und einen Bericht zu verfassen.
    Ich setzte mich an den Schreibtisch und haute ungefähr eine Stunde lang wie ein Wilder in die Tasten der Lexicon. Plötzlich ging die Tür auf. Ich warf mich auf den Boden und hatte sofort die 38er in der Hand, die ich seit drei Tagen immer griffbereit hatte. María erstarrte im Türrahmen, als sie sah, dass ich mit der Waffe auf sie zielte.
    »Was tust du da? Spinnst du?«
    Wutentbrannt brüllte ich sie an:
    »Nein, du spinnst wohl, María! Was fällt dir ein, hier so hereinzuplatzen?«
    Nachdem ich aufgestanden war, sah ich, dass sie ein Päckchen in der Hand hatte.
    »Ich … Ich dachte, vielleicht willst du was essen …«
    Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm.
    »Verzeih mir.«
    Sie schlang die Arme um mich und küsste mich.
    »Espiño hat mir alles erzählt«, sagte sie und drückte sich an mich.
    Ich schob sie weg und nahm ihr das Päckchen ab.
    »Das Essen kommt wie gerufen, aber du musst sofort von hier verschwinden.«
    Erstaunt sah sie mich an.
    »Seit einer Woche bin ich jetzt schon bei Espiño. Ich möchte endlich wieder in mein normales Leben zurück.«
    »Das ist jetzt nicht der Moment für solche Banalitäten, María. Bald ist der ganze Spuk vorbei. Du musst noch ein paar Tage bei Espiño bleiben, denn es wird verdammt rundgehen.«
    »Aber ich will dir helfen.«
    »Du hilfst mir am meisten, wenn du in Sicherheit bist. Ich kann mich nicht auch noch um dich kümmern. Ich muss mich ganz auf mich konzentrieren, sonst bin ich ein toter Mann, verstehst du?«, sagte ich und umarmte sie. Ich muss mich verzweifelt angehört haben.
    Tränen rannen über ihre Wangen.
    »Kannst du mir nicht bitte sagen, was los ist?«, flehte sie.
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit. Wenn du willst, pack ein paar Sachen zusammen und warte, bis ich den Bericht zu Ende geschrieben habe. Nimm ihn mit zu Espiño. Wenn mir was zustößt, weiß er, was zu tun ist.«
    »Es wird alles gut«, sagte sie plötzlich. Sie holte tief Luft und sprach sich selbst Mut zu. »In einer Woche ist das alles hier Schnee von gestern.«
    »Hoffentlich«, sagte ich lächelnd.
    Das Telefon klingelte, ich sah María an und legte den Finger auf die Lippen, damit sie ja kein Wort sagte.
    »Spezialdienste«, meldete ich mich.
    »Sie hatten Recht. Die Vögelchen sind ausgeflogen.«
    »Wie viele, Gutiérrez? Drei oder vier?«
    »Alle vier.«
    Ich schwieg. Ich wollte wissen, ob er geredet hatte. Ob er sich getraut hatte, seine Chefs anzurufen, um die Information zu überprüfen, die ich ihm gegeben hatte, oder ob er die Angelegenheit lieber unter vier Augen

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