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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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möglich, und so blieb ihnen nur das lange Warten.
    Wann würden sie einen Erfolg haben?
    Eigentlich hatte es schnell gehen sollen. Nach den Vorgängen im Wald jedoch waren sie misstrauisch geworden. Auch wussten sie beide, dass ihnen jetzt ein Feind gegenüberstand, der sie für immer und ewig vernichten konnte.
    Sie kannten das Haus aus früheren Zeiten. Nur sah es in seinem Innern nicht mehr so aus. Die nachfolgenden Mieter oder Besitzer hatten es innen umgebaut, Wände herausgerissen und so größere Räume geschaffen. Die Treppe hatten sie gelassen. An den Stufen hatte der Zahn der Zeit genagt, und sie sahen zum Teil sehr verfallen aus. Von der Eingangstür bis zu der Treppe war es nicht weit. Da die Zombies in diesen Zwischenraum Kerzen gestellt hatten, war er erleuchtet, und über den Boden bewegte sich wieder der Mix aus Licht und Schatten.
    Die Kerzen waren nur in der unteren Etage aufgestellt worden, in der ersten Etage war das alte Haus dunkel. Die Feuchtigkeit hatte sich im Mauerwerk gesammelt, und es herrschte ein dementsprechender Geruch, der auch auf einen Friedhof gepasst hätte.
    Möbel gab es nicht. Die letzten Mieter hatten das Haus leer geräumt. Trotzdem brauchten Odine und Vincent Kosta nicht stehen zu bleiben, sie konnte sich setzen, wenn auch auf alten Kisten, aber das reichte ihnen aus.
    Sie sprachen wenig. Odine hockte steif auf einer Kiste. Der Rücken war durchgedrückt. Sie trug noch immer diesen Hut, der so etwas wie ein Wahrzeichen an ihr war. Die Augen hielt sie offen, und sie starrte mit ihrem glanzlosen Blick gegen die andere Wand.
    Ihr Mann bewegte sich. Er konnte nicht sitzen! Er ging durch die untere Etage des Hauses stets hin und her, mit langen Schritten und vorgebeugtem Kopf. Dabei erinnerte er mehr an ein Raubtier, das sich in seinem Käfig unwohl fühlte.
    Er sagte nichts. Hin und wieder nur stieß er ein Zischen oder Knurren aus. Bei ihm ein Zeichen der Unzufriedenheit.
    »Was hast du?«, fragte Odine irgendwann, als ihr Mann wieder auf sie zukam.
    Er blieb stehen. »Es gefällt mir nicht!«
    Beide sprachen sie tonlos und auch sehr langsam. Wie Personen, die das Sprechen erst noch richtig lernen mussten.
    »Und was gefällt dir nicht?«
    »Dass sie noch nicht wieder zurück sind.«
    Odine hatte ihre Hände auf die Knie gelegt. Jetzt hob sie sie wieder an. »Lauder ist kein kleiner Ort. Es ist dunkel, und dein Vater sitzt im Rollstuhl. Sie haben einen langen Rückweg.«
    »Ich weiß!«
    »Dann mach dir keine Sorgen!«
    Vincent drehte ihr das bleiche Gesicht zu. »Ich mache mir aber Sorgen, und das nicht zu wenig. Es gibt wieder einen Sinclair, und du wirst dich noch an den anderen Mann mit diesem Namen sehr gut erinnern.«
    »Ja, das tue ich. Aber ich weiß auch, dass der es nicht geschafft hat mit uns.«
    »Der andere ist gefährlicher.«
    »Woher weißt du das? Er hat Hilfe bekommen, das ist es. Wir hätten nicht fliehen sollen. Es ist deine Schuld, dass wir den Wald verlassen haben. Du hast es so gewollt. Ich nicht. Wir hätten uns stellen sollen, dann gäbe es jetzt keinen Sinclair mehr.«
    »Es wird ihn so oder so bald nicht mehr geben. Daran musst du dich gewöhnen.«
    »Ich hoffe es!«
    Das Gespräch zwischen dem Zombie-Ehepaar schlief ein. Vincent fing wieder damit an, seine Runden zu drehen, und er hatte den gleichen Gesichtsausdruck angenommen wie bei seinen ersten Gängen. Da zeigte sich kein Gefühl, es gab kein Zucken. Er glotzte nur starr nach vom, als würde er dort etwas suchen.
    Immer dann, wenn er zu nahe an den Flammen der Kerzen vorbeiging, wurden sie von dem leichten Windstoß erfasst und begannen zu flackern. Dann tanzten unheimliche Schattenmonster durch den großen Raum und schienen durch die kleinen, offenen, aber mit Holz vernagelten Fenster fliehen zu wollen.
    Ein Fenster war nicht vernagelt. Das kleinste. Mehr ein quadratisches Guckloch, aber es lag günstig. Wer hindurchschaute, konnte einen Großteil der Umgebung überblicken, und genau das tat der Zombie auch.
    Es war einfach die innere Unruhe, die ihn dazu trieb. Im Gegensatz zu seiner Frau glaubte er nicht unbedingt, dass alles so glatt laufen musste. Es konnte Probleme geben, und die konnte er auf keinen Fall gebrauchen.
    Die Nacht hatte ihre Schatten über das Land gelegt. Nur der Himmel war etwas heller, aber auch dessen Fahlheit reichte nicht aus, um die Sicht zu verbessern.
    Lauder lag zwar in der Nähe, doch die Lichter des Ortes waren nicht zu sehen, weil sich zwischen dem Haus und ihm

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