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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Er hat sowieso einige Dinge für sich behalten, die ich erst nach seinem Tod erfuhr und von dem selbst meine Mutter nichts gewusst hatte. Möglicherweise bin ich durch das Verhalten meines Vaters vorbelastet, was meinen Beruf angeht, aber das gehört nicht hierher. Es geht einzig und allein um die Kostas.«
    »Eine schreckliche Familie.«
    »Die Sie gekannt haben?«
    »Ja. Und Ihr Vater auch, John.«
    »Aber er ist doch schon tot. Mein Vater und Sie können die Kostas nicht gekannt haben.«
    »Nimmt man die normale Logik, dann trifft das zu. Aber so ist das nicht gewesen.«
    »Wie dann?«
    Mit einer müden Bewegung strich Ingram über seine Stirn. »Wollen Sie das wirklich alles wissen?«
    »Ja.«
    Er versuchte es noch mal. »Wäre es nicht besser, wenn Sie hingingen und mit dem Rest aufräumen?«
    »Das werde ich sowieso versuchen. Ich bin allerdings auch Polizeibeamter und entsprechend neugierig. Ich möchte wissen, was hinter dem Ganzen steckt.«
    »Viel Sage und Legende.«
    »Die oft einen wahren Kern haben.«
    Der Ex-Bürgermeister nickte traurig. »Ja, so war es auch hier. Die Geschichte der Kostas kenne ich nur vom Hörensagen. Ich meine damit die Anfänge. Es ist schon über hundert Jahre her, dass sie in diese Gegend kamen und sich hier ansiedelten. Sie kamen als Außenseiter und blieben es auch. Den normalen Bewohnern von Lauder waren sie sehr suspekt. Man hatte Angst vor ihnen. Sie waren auch nicht aus diesem Land gekommen, sondern aus der Fremde, über den großen Teich, wie man früher sagte. Aus der Karibik, und sie brachten etwas mit, dass den Menschen hier unbekannt war. Einen Zauber, einen Totenzauber. Sie nannten ihn Voodoo, und sie erklärten, dass ihnen dieser Zauber das ewige Leben bringen würde. So brachten sie den Menschen hier bei, dass sie eigentlich tot waren, aber trotzdem lebten. Erst wurde ihnen nicht geglaubt, dann aber merkten die Ersten, dass sie tatsächlich nicht atmeten. Da wurde die Angst riesengroß. Die Menschen rotteten sich zusammen. In der Nacht von Karsamstag zum ersten Ostertag hin rotteten sich die mutigsten Leute zusammen. Sie liefen zum Haus und wollten es anzünden. Das brauchten sie nicht. Sie fanden die Familie im Schlaf. Wie sie es schafften, weiß ich nicht, aber es gelang ihnen, die Brut zu überwältigen.« Er legte eine Pause ein, weil er sich erst sammeln musste und aufgewühlt war.
    »Da waren Sie aber nicht dabei?«, sagte ich.
    »So ist es. Ich kenne es auch nur aus Erzählungen. Man überwältigte und fesselte sie. Dann wurden Gräber ausgehoben, und man begrub sie bei lebendigem Leib. In den alten Chroniken heißt es, dass die Familie nur gelacht hat. Der Alte wollte sich am meisten wehren, da hat man ihm die Kniescheiben zertrümmert.«
    »Sie blieben also in der Erde«, fasste ich zusammen.
    »Genau. Nur leider nicht für immer. Wie sie es geschafft haben, aus ihr herauszukommen, weiß ich nicht. Das allerdings geschah zu der Zeit, als Ihr Vater und ich uns schon kannten. Er lebte damals noch in London, kam aber öfter zu Besuch.«
    »Hatten die Zombies schon Menschen auf dem Gewissen?«, fragte ich.
    »Nein, dazu ist es glücklicherweise nicht gekommen, John. Aber Ihr Vater wusste um die Gefahr, und ich wusste es auch. Ich kannte die alten Legenden, und so beschlossen Ihr Vater und ich, die Brut abermals zu vernichten.« Der alte Mann legte den Kopf zurück und lachte laut. »Mein Gott, was sind wir naiv gewesen! Wir wussten ja nichts von geweihten Silberkugeln, aber es war wieder Karsamstag, als wir uns auf den Weg machten. Es lag noch hoch Schnee, doch wir wussten, dass die sich in der Nähe ihres Hauses herumtrieben und auch hin und wieder ihren Friedhof besuchten. Wir konnten sie stellen und überwältigen.«
    »Wie haben Sie das geschafft?«
    »Durch einen alten Trick, auf den Ihr Vater gekommen ist. Er hat eine Fallgrube gebaut und sie von innen mit spritzen Pfählen bestückt. Wir lockten sie in die Grube, und sie fielen alle vier hinein. Die Pfähle müssen sie aufgespießt haben. So richtig nachgeschaut haben wir allerdings nicht. Wir pumpten Wasser in die Grube und schütteten sie dann wieder zu. Es war eine Heidenarbeit, aber wir waren damals jung und kräftig. Wir gingen davon aus, sie ein für alle Mal vernichtet zu haben, aber es ist ein Irrtum gewesen, leider. Sie kehrten zurück, und wenn Sie sich ihre Körper ansehen, werden Sie bestimmt die Stellen entdecken, wo die Spitzen der Pfähle sie angebohrt haben.«
    Das wollte ich genau

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