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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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ergangen war. Als Misses Summer nach etwa zwei Jahren starb, trauerte Isabella um sie wie um ihre Mutter. Zu ihrer großen Überraschung hatte die alte Dame sie zu ihrer Erbin gemacht. Es war kein großes Vermögen, aber dennoch genug, um sich ein hübsches eigenes Haus zu kaufen. Das Leben in der Pension hatte Isabella gefallen. Sie mochte den Umgang mit fremden Menschen und beschloss, nun selber ein solches Haus zu eröffnen. Swakopmund war ein beliebter Ort für die Zeit der Sommerfrische, in der immer Zimmer benötigt wurden.
    Das Klopfen an der Tür riss Raffael aus seinen Gedanken. Kurz darauf reckte Fräulein Julich, die Sekretärin, ihren schmalen, bebrillten Hühnerkopf ins Zimmer. Sie war die Seele der Kanzlei.
    » Herr Kappler wünscht Sie zu sprechen.«
    » Ich habe zu tun.« Er deutete Verständnis heischend auf den Stapel von Akten, die er noch durchzuarbeiten hatte. » Kann sich nicht Dr. Schmiedel um ihn kümmern?«
    » Bedaure«, Fräulein Julich schob sich nun ganz durch die Tür. » Herr Kappler besteht darauf, dass Sie ihn betreuen«, vertraute sie ihm mit verschwörerischer Stimme an. » Er ist der Meinung, dass Sie in diesem Fall geeigneter sind als unser Chef, auch wenn der das nicht gerne hören würde. Ich glaube, er schätzt Ihre kriminalistischen Fähigkeiten. Außerdem ist er in Begleitung.«
    Raffael stöhnte ergeben. » Nun gut, dann bitten Sie ihn herein.« Er räumte rasch seine Akten beiseite. Der Kupferminenbesitzer Ruus Kappler hatte offensichtlich einen Narren an ihm gefressen, seit Raffael ihm in einer Grundstücksstreitigkeit mit einem Konkurrenten erfolgreich beigestanden hatte. Kurz darauf klopfte es, und Ruus Kappler betrat, gefolgt von einem kleinen, schmalgesichtigen Mann mit randloser Nickelbrille, sein Büro. Der wuchtige Minenbesitzer begrüßte ihn freundschaftlich und stellte ihm sogleich seinen Begleiter vor.
    » Das ist Mister Ernest Oppenheimer, ein werter Freund und Kollege von mir.«
    » Sehr erfreut!«
    Raffael reichte ihm die Hand und versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Ernest Oppenheimer war einer der einflussreichsten Männer in ganz Südafrika. Er war Vorstand und Besitzer der Anglo-American-Corporation, des reichsten Bergbaukonzerns Südafrikas. Was konnte solch ein mächtiger Mann von einem jungen Anwalt schon wollen?
    » Es freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Oppenheimer mit leiser, aber eindringlicher Stimme. Er war es offensichtlich gewohnt, dass man ihm zuhörte. Seine dunklen Augen musterten ihn aufmerksam. » Wenn es stimmt, was Ruus über Sie erzählt, dann scheinen Sie eine große Zukunft vor sich zu haben.«
    Raffael fühlte sich geschmeichelt.
    » Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ich stehe noch ganz am Anfang meiner Karriere«, meinte er bescheiden. » Wollen die Herren nicht Platz nehmen?«
    Er deutete auf die Ledersessel, die um einen kleinen runden Tisch angeordnet waren, auf dem eine Flasche Cognac und einige Gläser standen. Er bot seinen Klienten etwas zu trinken an, nahm selbst jedoch nur Wasser. Nachdem sie sich zugetoastet hatten, kam Oppenheimer gleich zur Sache.
    » Wie Sie vielleicht gehört haben, besitze ich seit ein paar Jahren das Land zwischen Oranje und dem Naukluft-Gebirge. Mein Unternehmen versucht dort die Diamantengewinnung zu perfektionieren. Um unkontrolliertem und unlizenziertem Diamantenabbau vorzubeugen, habe ich mit staatlicher Genehmigung dort ein Sperrgebiet errichten lassen. Meine Männer riegeln das gesamte Gebiet ab und sorgen dafür, dass kein Unbefugter dort sein Unwesen treibt. Es ist tatsächlich nahezu unmöglich, dass Fremde dort unbemerkt nach Diamanten suchen können, zumal der größte Teil des Landes Wüste ist. Meine Firma, die Consolidated Diamond Mines of South West Africa, ist sehr erfolgreich. Wir verfügen über modernste Maschinen und suchen das erweiterte Gebiet systematisch ab. Unsere Gewinne können sich sehen lassen, und dennoch …« Oppenheimer nahm einen kleinen Schluck Cognac, spülte damit seinen Mund und fuhr danach erst fort. » … dennoch haben wir in letzter Zeit empfindliche Verluste. Es muss jemanden in meinem Unternehmen geben, dem es gelingt, in großem Stil etwas von den Diamanten abzuzweigen.«
    » Haben Sie die Diamantenbehörde darüber informiert? Es ist Aufgabe der Inspekteure, diesen Dingen auf den Grund zu gehen.«
    Oppenheimer winkte ab. » Die Arbeit dieser Herren ist in höchst unerfreulichem Maß ineffektiv. Sie machen Stichproben und

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