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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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war als der andere, obwohl er etwas kleiner war. Das weckte meine Neugier, und ich untersuchte ihn genauer. Tatsächlich fand ich am dicken Ende des Stoßzahns einen feinen Einschnitt, der einem auf den ersten Blick ganz gewiss nicht ins Auge sprang. Ich fuhr mit meinem Taschenmesser hinein und siehe da, das Ende ließ sich lösen. Du kannst dir vorstellen, wie verblüfft ich war, als ich die Ledersäckchen mit den Diamanten darin fand.«
    » Und dann bist du damit zur Polizei gegangen«, vermutete Fritz.
    » Die Diamanten waren ja wohl ein schlagender Beweis«, bestätigte Raffael etwas säuerlich. » Trotz der vorgerückten Nachtstunde bestand ich darauf, dass Lieutenant Colonel Elliot Pitman höchstpersönlich informiert wurde. Er war weiß Gott nicht sehr erbaut darüber. Das änderte sich erst, als ich ihm die Steine zeigte. Von diesem Zeitpunkt an ließ er es sich nicht mehr nehmen, den Einsatz selbst zu leiten. Seine Männer hatten den Befehl, die Schmuggler erst in den Schuppen zu lassen, um sie dann zu überwältigen. Leider waren sie zu voreilig. Sie stellten sie, noch bevor sie in dem Schuppen waren. Kein Wunder, dass bis auf einen alle entkommen sind.«
    » Hat er schon etwas verraten?«, erkundigte sich Fritz hoffnungsvoll. Raffael schüttelte enttäuscht den Kopf. » Der Orlam ist bei dem ersten Schusswechsel gleich ums Leben gekommen. Er konnte keinen Ton mehr sagen.« Bei dem Wort » Orlam« horchte Fritz erneut auf. Ihm fielen sofort wieder Nachtmahr und seine Männer ein. Dessen Helfershelfer waren allesamt Orlams gewesen. Fritz hatte sich damals die Gesichter gut einprägen können. » Wo haben sie den toten Orlam hingebracht?«, fragte er, plötzlich hellhörig geworden.
    » Ich nehme an, sie werden ihn dem Leichenbestatter übergeben haben«, meinte Raffael überrascht. » Weshalb interessiert dich das?« Fritz erklärte es ihm.
    *
    Am nächsten Tag erkannte Fritz in dem toten Orlam tatsächlich einen von Nachtmahrs Leuten wieder. Er informierte sofort Lieutenant Colonel Pitman in dessen Dienststelle, der zwar interessiert, aber dennoch skeptisch seinen Ausführungen lauschte. » Selbst wenn dieser Orlam in Nachtmahrs Diensten stand«, tat er Fritz’ Beweisführung ab, » so ist noch längst nicht bewiesen, dass er in seinem Auftrag gehandelt hat. Leider können wir den Toten nicht mehr als Zeugen befragen.«
    » Aber es liegt doch auf der Hand, dass Nachtmahr etwas mit der Sache zu tun hat«, erregte sich Fritz erneut. » Was brauchen Sie denn noch für Beweise, um diesem Gauner endlich das Handwerk zu legen?«
    » Sie ergehen sich in Vermutungen«, wehrte Pitman ungehalten ab. » Solange ich keine handfesten Beweise habe, werde ich keinen Haftbefehl erlassen.« Er erhob sich und machte Fritz damit unmissverständlich klar, dass er nun gehen konnte.
    » Die Polizei wird weitere Nachforschungen anstellen«, versprach er ihm widerwillig beim Abschied. Auch Pitman war nun in Zugzwang geraten, denn schließlich ging es nicht mehr nur um vermeintlich harmlose Wilderei, sondern um einen groß angelegten Diamantenschmuggel. In der Zwischenzeit hatte man festgestellt, dass die Diamanten tatsächlich aus dem Sperrgebiet stammten. Kein Mensch konnte sich jedoch erklären, wie sie von dort hinausgeschmuggelt worden waren. Pitman versprach Fritz, ihn auf dem Laufenden zu halten. Verbittert über Pitmans Ignoranz verließ dieser das Polizeigebäude. Es war wie verflucht: Dieser Gauner Nachtmahr schien der Justiz wie ein glitschiger Fisch jedes Mal durch die Finger zu flutschen. Für Raffael, den er auf dem Nachhauseweg traf, war der Fall längst noch nicht erledigt. Er empfand es als Ironie des Schicksals, dass er durch Zufall ausgerechnet mit genau dem Fall in Berührung gekommen war, mit dem ihn einst Ernest Oppenheimer beauftragt hatte. Sein Ehrgeiz war dadurch erneut geweckt worden. Wenn es ihm gelang herauszufinden, wer hinter dem Schmuggel stand, dann würde sich der reiche Minenbesitzer sicherlich erkenntlich zeigen und ihm für weitere Fälle zu einem guten Leumund verhelfen. Raffaels Gesichtszüge strafften sich vor Entschlossenheit. » Ich werde noch weitere Erkundungen einziehen und herausfinden, wer hinter dem Diamantenschmuggel steckt«, erklärte er seinem Schwager. Fritz nahm es gleichgültig zur Kenntnis. Für ihn war die Angelegenheit erledigt. Hinzu kam, dass sein Vertrauen in die Justiz noch einmal grundlegend erschüttert war. Ziemlich einsilbig teilte er Raffael mit, dass er so schnell

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