Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne
wie möglich zurück nach Owitambe reisen wollte.
*
Mit einem wohligen Seufzer ließ sich Jon Baltkorn seinen Rücken massieren. Die kundigen Hände des Ovambo kneteten die verspannte Muskulatur unter seinen Fettpölsterchen. Das Dampfbad und die Massage versetzten ihn in eine angenehme Schläfrigkeit, die die Vorfreude auf den ihn erwartenden Genuss nur noch verstärkte. Baltkorns Lust regte sich, als er an die zarte, elfenbeinfarbene Haut der zehnjährigen Tochter seiner Haushälterin dachte. Er hatte ihre Mutter für einen längeren Botengang außer Haus geschickt. Sie würde erst weit nach Einbruch der Dunkelheit zurück sein. Bislang hatte er seine Lust immer an schwarzen Mädchen stillen müssen. Doch das war nichts im Vergleich zu der Vorstellung, es mit der kleinen Elisabeth treiben zu können. Er war von Anfang an auf sie scharf gewesen, vom ersten Augenblick an, als er sie gesehen hatte. Er hatte ihre Mutter nur deswegen als Haushälterin engagiert, um ihrer Tochter nahe sein zu können. Was für ein geschickter Schachzug. Anfangs hatte er sich mit begehrlichen Blicken begnügt, doch nun reichte ihm das nicht mehr. Der jungfräuliche Reiz des Mädchens brachte ihn noch zum Wahnsinn. Ihn erregte schon allein der Gedanke an sie. Ihre Brüste begannen gerade erst zu sprießen, und ihre Scham war bestimmt noch unbehaart. Anfangs hatte er sich noch mit seinen Fantasien begnügt, doch im Laufe der Zeit waren sie so übermächtig geworden, dass er beschlossen hatte, seinem Trieb endlich nachzugeben. Was würde ihm schon passieren können?, dachte er übermütig. Mathilde Weiß, ihre Mutter, war völlig mittellos, und außerdem hatte er sie in der Hand. Er hatte herausgefunden, dass der Vater ihres Kindes sich in Schulden gestürzt hatte und dann mit allem geliehenen Geld verschwunden war. Jetzt saßen die Gläubiger ihr im Nacken. Baltkorn hatte ihr großzügig ausgeholfen. Wenn er das Geld zurückforderte, war sie erledigt. Sie würde ihm bestimmt keine Schwierigkeiten machen. Baltkorn gab dem Masseur zu verstehen, dass er genug hatte, und stand auf. Er schlüpfte nackt in seinen Bademantel und verließ die Baderäume. Im Salon seines Stadthauses in der Schützenstraße war bereits angerichtet. Er hatte verschiedene Kuchenstücke, etwas Kaffee für sich und heiße Schokolade für Elisabeth auftragen lassen.
» Schick mir das Mädchen, und dann verschwindet alle«, befahl er dem Butler, während er sich genüsslich auf der Chaiselongue niederließ. Er vergewisserte sich, dass die Puppe, die er für die Kleine besorgt hatte, auch genau dort war, wo er sie hinbeordert hatte, und wartete ungeduldig auf das Erscheinen des Mädchens.
Elisabeth klopfte an, bevor sie den Salon betrat. Ihre Mutter hatte ihr beigebracht, immer höflich zu dem Baas zu sein. Es war das erste Mal, dass er sie zu sich rief, und das verunsicherte sie. Ob sie etwas falsch gemacht hatte? Der Baas empfing sie mit einem einschmeichelnden Lächeln. Etwas erstaunt nahm sie zur Kenntnis, dass er gar nicht richtig angekleidet war. Sie beschloss deshalb, ihre Augen gesenkt zu halten.
» Ich habe mir gedacht, dass du dich vielleicht etwas einsam fühlen könntest, wo deine Mama doch heute so lange fort sein muss«, begrüßte er sie. Sein Tonfall war eine Spur zu betulich, was Elisabeth noch mehr verunsicherte. Sie war noch niemals ohne ihre Mutter bei dem Herrn gewesen und konnte sich nicht vorstellen, was er von ihr wollte. Ihre blonden Zöpfe waren zu zwei Kringeln über die Ohren gesteckt. Sie zupfte daran, um ihre Unsicherheit zu überspielen.
Baltkorn fand die Geste hinreißend. Am liebsten hätte er die Kleine sofort auf seine Knie gezogen und geküsst. Doch er wusste, dass er behutsam vorgehen musste, wenn er sie nicht verschrecken wollte. Das Mädchen musste das Gefühl bekommen, dass es von ihm abhängig war; erst dann konnte er es wagen, sich ihr körperlich zu nähern. Erst wenn er sie eingesponnen, mit Geschenken bestochen und herausgefunden hatte, wie ihr schlechtes Gewissen funktionierte, konnte er sie gefügig machen. Genüsslich leckte er sich über die Lippen. Gerade das machte den unwiderstehlichen Reiz von jungen Mädchen aus. Er deutete auf den Stuhl neben seiner Chaiselongue. » Möchtest du dich nicht ein wenig setzen?«, fragte er. » Ich habe Kuchen und eine Tasse Schokolade für dich. Es würde mich freuen, wenn du mir etwas Gesellschaft leistest.«
Elisabeth betrachtete den Kuchen mit begehrlichen Blicken. Es kam nicht
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